Verdichtung und Quetschkante

  • Hallo habe heute die Verdichtung berechnet und bin mit 0.3 Fußdichtung bei 12.34 : 1 und Quetschkante 1.7.


    Neue Original Rotax Kurbelwelle ist Verbaut sowie ein Asso Kolben.


    Hat das Leistungsmässig viel Nachteile ? Hatte mit der 0.3 Dichtung eher die 13:1 angestrebt...


    Würdet Ihr eher zu einer 0.5 oder 0.8 Dichtung tendieren und den Brennraum ein bisschen Planen? (Wegen den Steuerzeiten)


    Beste Grüße

    Christoph

  • Naja erstmal sollte die Quetschkante auf ein gesundes Maß von 0,9-1,1mm reduziert werden. Ob die Differenz am Kopf oder am Zylinder weggenommen werden sollte, entscheiden deine gemessenen Steuerzeiten. Mit 195° am Auslass und 123-130° Überströmer macht man nichts verkehrt. Damit sollte dann auch deine Zielverdichtung erreicht werden.

  • Die Steuerzeiten liegen im Idealfall bei 196° Auslass und 128° Überströmer.


    Was du das hast, ist fast normal für den 223389 Brennraumdeckel.

    Deine Optionen sind:


    * so lassen

    * Brennraumdeckel 223381 vom Rotax 123 besorgen, ( die 7mm Löcher müssen auf 8mm erweitert werden dann bist du bei ca 13,5 :1 bei 0,3er Fußdichtung

    * Motorrad Racing Grün 11,5cc Kopf besorgen und mit 0,5er- 0,8er Fußdichtung fahren


    Was bei dir das beste ist, musst du ausprobieren.

    Bei mir hat der Wechsel von 0,5er Fussdichtung und 223389 Brennraumdeckel zu 0,3er Fussdichtung und 223381 Brennraumdeckel einen erheblichen unterschied zum besseren bewirkt, das muss bei dir nicht zwangsläufig auch so sein und kann bei dir sogar das komplette Gegenteil bewirken.


    Planen ist so eine Sache beim Rotax Kopf, da die Dichtungen zum Wasserdeckel auch noch genug anpressdruck benötigen, den du durch das planen verringerst. will heißen, eigentlich müsste der Zylinder oben oder unten (je nach angestrebten Steuerzeiten) abgedreht werden.

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • ja ich habe jetzt mal den zündkeil der Arrow verbaut da die Verdichtung ja nicht besonders hoch ist ( wollte den eigentlich weglassen bei 13 :1 aber habe ja nur 12.34 ) und lasse das mal so.

    Ich werde das mal testen wenn ich zeit habe und schaue mal wie die kleine so läuft.

  • Mit 12.3 : 1 bist du gut unterwegs mit 14:1 hast du dann ca. 1 PS über das gesamte Drehzahlband mehr was auch zu spüren ist, aber ggf. unter erheblichen Haltbarkeitseinbußen des unteren Pleullagers .

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • Mit 12.3 : 1 bist du gut unterwegs mit 14:1 hast du dann ca. 1 PS über das gesamte Drehzahlband mehr was auch zu spüren ist, aber ggf. unter erheblichen Haltbarkeitseinbußen des unteren Pleullagers .

    Wegen 1ps und eventuell 1nm steigt der Verschleiß nur äußerst gering an. Da ist gutes Öl und warm fahren viel entscheidender. Was den Verschleiß deutlich erhöht ist die steigende Drehzahlen bis 13.000 rpm und mehr. Und selbst mit 14:1 wäre man zwar schon höher verdichtet, aber bei der geringen Literleitung ist das im grünen Bereich.

  • Man reduziert nicht die Quetschkante sondern den QuetschSPALT.


    Die Quetsch"kante" ist im eigentlichen Sinne die Quetschfläche der dem Kolben genau parallel gegenüberliegenden Wandung des Zylinderkopfes.


    Als ich damals als Erster auf die Idee gekommen bin solche Köpfe zu bauen, habe ich mehrere Designs ausprobiert und dann haben alle anderen das ganze kopiert um damit mal nen schnellen Euro zu verdienen.

    Die meisten Köpfe generieren den Leistungszuwachs lediglich durch das Mehr an theoretischer Verdichtung, weil die Rotax Motoren alle mit 1,7 bis 2,2mm Quetschspalt fahren.


    Es ist also ein Leichtes einfach nen anderen Kopf draufzusetzen und zu behaupten, dass es 2 PS mehr Leistung bringt.

    Ja das ist so: ABER, das nutzbare Drehzahlband nimmt oft ab, weil die maximale Drehzahl fällt und das Leistungsband weniger spitz wird.

    Ein ganz normaler Vorgang wenn man die Verdichtung erhöht.


    Die Kunst ist aber das Ganze so zu tun, dass der Kopf nicht zu hoch verdichtet aber noch hoch genug, die Leistung oben zu halten.

    Das geht über das Brennraumvolumen weit hinaus.


    Bei einem Quetschspalt von 1-1,3mm rauchen einem fast immer die Kolbenkanten ab durch Detos, wenn man keinen Counter hat. Und zusätzlich bilden sich um den Aussenrand der Kalotte Kraterfelder.


    Ein guter Quetschspalt ist der, der gerade noch so verhindert, dass der Kolben an den Kopf gelangt. Verdichtung und Brennraumvolumen sollte man über das Kopfdesign steuern.

    Auch das Material spielt eine Rolle (einfach nur 7075 zu verwenden, weil das jeder macht ist sicher nicht die Lösung).


    Und da wird es dann schwierig.


    Am besten funktioniert ein Kopf mit einem Messingeinsatz um die Detoränder zu vermeiden, der ein ordentliches Design hat und ein breites Drehzahlband gewährleistet.



    Die ganzen Köpfe, die man heute zu kaufen bekommt sind allesamt darauf ausgelegt, dass eine Mehrleistung durch mehr Verdichtung erreicht wird. Kaum jemand hat dabei ein leistungsfähiges Motorrad auf der Rolle gehabt und das ganze ausprobiert. Schlichtweg weil man es nicht bezahlt bekommt oder meistens, weil es sich um Dreh- unf Fräsbuden handelt, die damit den schnellen Euro machen wollen, aber keine Ahnung von der Materie haben.


    Copy& Paste und raus damit. Hoch lebe die CNC Kopie und das schnelle Geld.


    Ich hab damals (2005) über 30 Designs ausprobiert. Mein bestes Ergegbis liegt nach wie vor als Prototypenkalotte in einer meiner Kisten.


    Den Kopf zu planen bringt schon etwas, verändert das nutzbare Drehzahlband aber. Mehr Drehmoment, etwas mehr Leistung in der Mitte (ca, 1,5 PS), dafür weniger Spitzenleistung und Drehzahl.

    Die 0,5mm kann man sogar mit einem neuen O-Ring kompensieren. Und wenn es trotzdem undicht ist (noch nie erlebt), dann einfach einen dickeren nehmen.


    Bei abgedrehtem Kopf UNBEDINGT nur noch Ultimate fahren!. Sonst raucht der Kolben ganz schnell ab.


    Und bei der Fußdichtung gilt: je dünner desto weniger Spitzenleistung und weniger Enddrehzahl.

    Auf der Straße macht ein abgedrehter Kopf aber in jedem Fall viel mehr Laune, weil auch das Drehzahlloch um die 7500-8500 merklich weniger wird.


    Ansonsten zählt die Zusammenstellung von Kopf, Steuerzeiten, Zündung, Vergaser, Auspuff und Airbox. Rein gar nichts kann man da eigentlich pauschalisieren schon allein aufgrund Serienstreuung.

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • Danke für die Aufklärung also sollte bei mir das mit der 0.3 er Dichtung und 1.7mm Quetschspalt passen wenn du sagst zwischen 1.7 und 2.2 sind di alle.

    Man liest nur immer von den 1.5


    Schöne Grüsse

    Christoph

  • Ehrlich jetzt? Hätte es nicht gereicht ihm einfach ein Hilfreichen Tip zu geben, bzw. Deine Erfahrung zu teilen? Die Quetschkante ist nunmal der äußerte Punkt zwischen Kolben und Kopf. Da der Winkel minimal aufgehen sollte was auch bei den meisten Köpfen so ist, würde man an jeder Stelle ein anderes Maß messen. Selbst beim Flachkolben würde ich 1° öffnen, da brennt nichts weg bei 14:1 und einer Recht seriennahen RS 125. Bei einer RSW mit über 50ps mal aussen vor.