Spurversatz besser Versatz der Radaufdtsndspunkte

  • Ich würde gern wissen, wieviel Versatz ihr beim 5,5“ Hinterrad in Kauf nehmt?

    Was habt ihr für Abstände Kette-Reifenflanke, Versatz Vorderrad zu Hinterrad.


    Auf null wird es vermutlich nur machbar sein, wenn der Motor nach links versetzt wird, oder?

  • Hi Joseph,

    Das ist zwar alles nicht meine Kernkompetenz aber deine Lösung lautet vermutlich:


    Ritzel mit Versatz.

    Dürfte die professionelle und unauffälligste Variante sein, ohne ungewollte Kurvenfahrt.

  • Beim 5,5zoll HR is eine 520er Kette Pflicht. Ich hab damit nur ca. 4mm Platz zum Reifen. Den Versatz VR zu HR hab ich nie geprüft, Möppi fährt ganz normal geradeaus :nixweiss:

  • Ich würde gern wissen, wieviel Versatz ihr beim 5,5“ Hinterrad in Kauf nehmt?

    Was habt ihr für Abstände Kette-Reifenflanke, Versatz Vorderrad zu Hinterrad.


    Auf null wird es vermutlich nur machbar sein, wenn der Motor nach links versetzt wird, oder?

    Man sollte überhaupt keinen Versatz in Kauf nehmen. Notfalls die Kette leicht schräg laufen lassen.

    Der Grund, warum ein Motorrad trotzdem gerade aus läuft, liegt in der Sache der Natur, die ich mal versucht habe zu skizzieren.


    Die Skizze soll die Fahrzeuglängsachse und Radachsen (rote Linien) und die Räder (schwarze dicke Striche) eines Motorrades von oben zeigen.

    Zu 1: Der Idealfall. Mittelpunkt der Räder liegt auf der Fahrzeugachse und die Räder fluchten genau.

    Zu 2: Hinterrad ist nach links versetzt. Was dann beim fahren passiert zeigt Skizze 3:

    Zu 3: Das Vorderrad wird versuchen das ganze auszugleichen. Es orientiert sich an der Aufstandsfläche des Hinterrades. Man dreht also zwangsläufig leicht den Lenker und erhält eine neue Fahr-Achse, welche nicht gleich der ursprünglichen Fahrzeuglängsachse ist. Das ganze funktioniert soweit, ist aber vor allem in Kurven und wenn das Fahrwerk arbeitet nicht angenehm. Außerdem kann es bei höheren Geschwindigkeiten, wo die Kreiselkräfte der Räder immer mehr ins Spiel kommen, zu Fahrwerksunruhen kommen.

    Zu 4: Deshalb sollte man unbedingt die Flucht der Räder kontrollieren, damit diese wieder eine fluchtende Fahr-Achse bilden (rote Linie). Das funktioniert dann recht unauffällig, ist aber aufgrund der Tatsache, dass eine Gabel nicht senkrecht steht und auch noch der Gabelbrückenversatz da ist (Nachlauf usw.) , auch nicht stimmig. Das Vorderrad wird beim Lenken ja gekippt.



    Hoffe, ich habe das irgendwie verständlich erklärt :nuts:

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... ja, da brauchst du Leistung!

  • Danke für die Erklärung. Das wusste ich aber vorher auch und habe genau aus Deinen genannten Gründen das Motorrad gemessen. Dabei hab ich festgestellt, dass der Vorbesitzer bei seinem Umbau auf 5,5“ Felge dies eben nicht so auf dem Schirm hatte. Wenn man sich dies dann mal genauer ansieht, stellt man leicht fest, dass es doch ein paar Zwangspunkte bei der RG gibt, die es einem nicht leicht machen.


    - Zwischen Kette und Reifen muss ja noch der Reifenwärmer durch

    - Ritzel kann man versetzen. Damit belastet man aber die ohnehin schon schwache Getriebeausgangswelle

    - Aufnahme Kettenblatt gibt auch gewisse Dimensionen vor

    - breite der Radnabe und damit Sitz und Position Bremsscheibe, damit wandert dann auch der Bremssattel mit.


    usw. usw.


    Daher meine Frage wie dies bei anderen Umbauten bei der RG gelöst wurde.


    Ich denke nicht, dass dies alle auf +/- 2mm auf null hinbekommen haben.

  • In eine originale rg 500 oder Rgv250 Schwinge lässt sich eine 5,5" Felge nicht sinnvoll oder überhaupt unterbringen. Da muss schon eine Schwinge rein die das hergibt und dann muss das Ritzel am Getriebeausgang weiter nach außen. Ist die Frage ob der Rahmen innen die Breite dafür hergibt.

  • In eine originale rg 500 oder Rgv250 Schwinge lässt sich eine 5,5" Felge nicht sinnvoll oder überhaupt unterbringen. Da muss schon eine Schwinge rein die das hergibt und dann muss das Ritzel am Getriebeausgang weiter nach außen. Ist die Frage ob der Rahmen innen die Breite dafür hergibt.

    Hier ist eine andere Schwinge verbaut. Das ist auch alles gut gemacht und das Hinterrad/Schwinge ist auch ordentlich gemacht, es passt halt nur nicht zum Vorderrad 😂😂


    Um es mal in Zahlen zu sagen: 13mm Versatz!! Das ist mir eindeutig zu viel und ich baue es nun um.


    Bei meinen früheren Rennmaschinen waren es immer nur wenige mm.

  • Ich nehme immer eine 2m Wasserwaage oder Richtscheit und halte dies an die Reifenflanke des Hinterrades. Dann messe ich den Abstand der Wasserwaage zum Vorderrad. Das ganze links und rechts. Die Differenz der beiden Messungen geteilt durch 2 ist der Versatz.


    Manche nehmen auch einen Laser..

  • Oh, 13 mm Versatz ? Das ist ja heftig!

    Als ich damals auf 17 Zoll umgerüstet habe, hatte ich auch alles vermessen und auf max. 3/10 mm gearbeitet. Wahrscheinlich übertrieben, so genau verließ wohl kein Japaner jemals das Werk.


    Ich nehme immer eine 2m Wasserwaage oder Richtscheit und halte dies an die Reifenflanke des Hinterrades. Dann messe ich den Abstand der Wasserwaage zum Vorderrad. Das ganze links und rechts. Die Differenz der beiden Messungen geteilt durch 2 ist der Versatz.


    Manche nehmen auch einen Laser..


    So einfach ist das nicht mit dem Messen. Die Räder müssen auch in der Hochachse vermessen werden. Wie erwähnt kannst du dir die Räder durch lenken immer passend stellen, und das Hinterrad sowie das Vorderrad in Flucht bringen. Aber das heißt noch nicht, dass der Versatz passt!

    Du musst die Räder jeweils an vier Punkten messen: Hochachse oben und unten, sowie Querachse rechts und links.

    Ich habe das so gemacht:



    Und dann wie gesagt an allen vier Punkten messen. Unterschiedliche Felgenbreite berücksichtigen und dann muss es überall gleich sein.

    Vorher natürlich erst mal die Felgen auf Schlag prüfen!

    Wenn da schon mehr als 3/10 drin sind (keine Seltenheit) kannst du das mit einer handwerklichen Methode eigentlich schon vergessen.


    Gruß Martin

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... ja, da brauchst du Leistung!