Mehr Laufkultur durch ein besseres Vergasersetup

  • Natürlich sind das „in echt“ keine 100%-igen Geraden, zur Annäherung taugts mir aber.


    Die Y-Achse unten muss dann natürlich jeder auf seine „Norm-Bedingung“ nach oben/unten schieben.

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller

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  • Hi Christian,


    herzlichen Dank für deine ausführlichen Beschreibungen - hier merkt man, da hat einer mit viel Herzblut ermittelt - sehr liebevoll und fundiert, meine Hochachtung! Die Sache mit der Hauptdüse werde ich mal demnächst angehen und zu berichten wissen. Was mach ich da aber innerhalb der Einstellunsorgie mit der MAJ? Ziehe ich die im "Verhältnis" hinterher oder einfach so lassen und dann die MAJ zum feinjustieren nehmen? Hab ne RS mit ner großen 1,5er (Serie) drin, da hab ich eh noch nicht verstanden, warum die bei der RS so groß ist (wegen der 2 NLS - Solenoide?).


    Ob ich mir allerdings eine EGT Mess-Maloche antue, muss ich mir noch überlegen.


    Gruß Henry

    kein moped ist illegal :teacher1:

  • Hallo,

    meine Vermutung: Aprilia hat die MAJ groß gemacht zum abmagern, wollte aber (warum auch immer) die MJ nicht ändern.

    Wenn du die MJ für 6-8k optimierst dann musst darüber mit der MAJ für Ausgleich sorgen.

    - 6-8k machst mit MJ weil da das NLS offen und MAJ eh wirkungslos

    - 9-10k kannst dann über MAJ machen weil ab 9k zu ist

    - ab 9k kommt auch das PWJ an das würde ich aber nur gehen falls man mit der optimalen MAJ bei weniger Gas nicht zurecht kommt.


    Sei bewusst dass du die Büchse der Pandora öffnest!

    Zuerst würde ich nen kompletten Satz MAJ von 0.6 bis 1.1 kaufen und MJ 240 bis 280 (270\280 hast ja wahrscheinlich). Ggf noch PWJ bis #75.

    Mit passend gemachtem Werkzeug kannst MAJ direkt vom Luftfilter aus wechseln, also nur Lufi-Deckel runter. Das vereinfacht die Sache deutlich.

    Dann würde ich erst mal mit MAJ runter bis es zu fett wird. Danach MJ eins runter und schauen ob 6-8k besser geworden ist. Wenn ja=weiter machen. Wenn nein würde ich MJ wieder hoch. Generell immer auf der fetten Seite bleiben! Lies aber erst mal den „alten“ Abstimmungsthreat durch, ich schreib jetzt nicht alles nochmal…


    Gruß J-C

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  • Leider nur als Foto.

    Die Linien einmal rum von rechts oben sind meine Norm-Daten:

    Höhe 330m bei 1013mbar rel macht 975mBar absolut, dann 20 Grad bei 60% ergibt 100% Sprit.

    Den oberen Teil (über der x-Achse) verstehe ich, aber bei dem unteren steh ich auf dem Schlauch..., hilf mir mal.

    Kanns mir leider nicht richtig herleiten (die Achsen sind ja nicht beschriftet). Grad, % und +1 usw.

  • Hallo Henry,


    also die MAJ würde ich nicht mehr nach der ermittelten MJ anfassen, deine sauer ermittelten Messwerte wären dann für die Tonne.

    Diese Herangehensweise macht tatsächlich bei der PJ und PAJ Sinn, aber nicht gennerell bei der MAJ (außer fürs absolute Feintuning).

    Du veränderst mit der MAJ den gesamten Wirkbereich (NJ+JN+MJ). Besser ist es die MAJ zuvor auf NJ und JN anzupassen und die MJ als" letzten Baustein dieser Kette" festzulegen.

    Durch die Beschleunigungsmessung werden ja bereits alle Wirkungen bei der Suche nach der besten Zeit mit "eingepreist".


    Aber mal ne generelle Frage wegen deiner MAJ:

    Hast Du den überhaupt Probleme mit der NJ und JN? (einfach nochmal meine Diagramme vom Beitragsbeginn anschauen und überlegen)

    Eventuell brauchst Du da gar nicht rumfummeln.

    Poste am besten mal kurz dein gesamtes Setup (Ansaugung, Vergaser+Konfig., Zündung+SAPC, Auspuff) dann kann ich besser eingrenzen was hier los ist.


    Die Powerjet ohne EGT oder Leistungsmessung einzustellen ist natürlich Blindflug, das lässt sich halt nicht so einfach testen.

    Eventuell auf der Autobahn einen langgezogenen Berg mit Volldampf hochbrettern und die Zeit zwischen zwei Verkehrsschildern messen und vergleichen etc.

    Bedenke auch, wenn Du die MJ kleiner machst und die PWJ so bleibt, die Kiste obenraus immer magerer wird :grimacing_face: !

    Zur Sicherheit könntest Du wenigstens die PWJ in dem Maße erhöhen, wie Du die MJ reduzierst (dann wird hinten raus alles immer fetter und es kann wenig passieren, die unterschiedlichen Düsenmaße helfen hier noch zusätzlich)

    Also z.B: MJ -2 und PWJ +2 Stufen oder MJ -4 und PWJ +4 Stufen.

    Ist dann halt eher wie Lotto..., aber mit hoher Warscheinlichkeit.


    gruß

    christian

  • Ich finde die MAJ sollte man für die Volllast-Abstimmung zwischen 6-8k (MJ) und PWJ (>9k) anpassen.
    Vor allem hast mit der MAJ folgendes "Problem": Wenn die sehr groß ist dann legst ja praktisch das NLS still, bzw reduzierst dessen Wirkung. Da wir im Bereich des NLS aber eh meist zu fett sind, ist es nur logisch die MAJ eher in den Suzuki-Regionen (#0.6) zu halten und dafür MJ kleiner zu machen.
    -> Ich würde also eher Volllast abstimmen, da auch die MAJ, und lieber nachher etwas Teilllast justieren, als mit MAJ Teilllast zu machen und versuchen bei Volllast alles nur mit MJ/PWJ zu kurieren.
    Generell würde ich immer versuchen mich nicht allzu weit vom Seriensetup zu entfernen. Unter "Serie" verstehe ich dabei das "ursprünglichste" Suzuki-Setup für ohne Kat, nicht die unsägliche Kat-Version und auch nicht die Aprilia-Variante. Die Katlos-Variante immer nehmen, auch wenn der Kat noch drin ist.

    Zu meinem Diagramm: Ich dachte das wäre selbsterklärend, aber:

    - Du fängst oben an bei der Skala "Höhe über NN", also deine Höhe
    - Dann gehst nach links zum aktuellen relativen Luftdruck (1013=Normalwetter, 1023=Hochdruck, 1003= Tiefdruck) und bekommst den absoluten Luftdruck (die Skala von 945 bis 1015, das sind mBar)

    - Du kannst natürlich auch direkt beim absoluten Luftdruck einsteigen wenn du den hast. Habe nen Garmin GPS mit Luftdruckmesser, der kann beides.

    - Unten sind dann 3 Kurvenscharen. Das sind die Lufttemperaturen 10°, 20° und 30° (blau, grün, rot) bei verschiedenen Luftdrücken.

    - Du gehst also mit deinem absoluten Luftdruck runter bis zur aktuell passenden Umgebung (in meinem Bsp 20 Grad Luft und 60% rel Luftfeuchte)

    - Da nach rechts kommst auf eine Skala welche die "relative Bedüsung" darstellt. 0 ist hier Referenz, +1 ist eine Stufe fetter (3% wenn man von ausgeht dass eine 270-er Düse etwa 3% mehr Sprit raus lässt als eine 260-er), -1 eine Stufe magerer.

    - Du kannst auch in einem Bereich abstimmen wo du bei +1 liegst. Fährst dann in einem Bereich wo -1 steht müsstest halt 2 Stufen abmagern.

    - Oder du schiebst die Skala einfach so nach oben oder unten dass deine "Normbedingungen" auf der 0 liegen.

    - Andere Temperaturen / Luftdrücke muss entsprechend interpolieren. Hab schon überlegt das etwas anders zu gestalten und 10°/15°/20°/25°/30° unterzubringen. Problem ist halt dass das übersichtlich bleibt. Kann das Diagramm natürlich auch einfach X mal machen für verschiedene Temperaturen.


    Die Basis dafür ist die ECE-Korrekturformel welche im Abstimm-Threat drin ist. Kann also jeder selber erstellen wie er es braucht.


    Gruß J-C

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  • Ich finde die MAJ sollte man für die Volllast-Abstimmung zwischen 6-8k (MJ) und PWJ (>9k) anpassen.
    Vor allem hast mit der MAJ folgendes "Problem": Wenn die sehr groß ist dann legst ja praktisch das NLS still, bzw reduzierst dessen Wirkung. Da wir im Bereich des NLS aber eh meist zu fett sind, ist es nur logisch die MAJ eher in den Suzuki-Regionen (#0.6) zu halten und dafür MJ kleiner zu machen.
    -> Ich würde also eher Volllast abstimmen, da auch die MAJ, und lieber nachher etwas Teilllast justieren, als mit MAJ Teilllast zu machen und versuchen bei Volllast alles nur mit MJ/PWJ zu kurieren.
    Generell würde ich immer versuchen mich nicht allzu weit vom Seriensetup zu entfernen.


    Gruß J-C

    Das mit der "Dämpfung" des NLS werde ich demnächst nochmal gesondert testen und berichten, hab da noch ne andere Vermutung, muss geklärt werden.


    Die Philosophie, die MAJ nach der MJ abzustimmen kann ich schon nachvollziehen, dir gehts ja bestimmt um den Übergang (oberes Limit MJ und Einsatz PWJ) also das kurzzeitig kein Flaschenhals entsteht oder? Beim Übergang von PJ und NJ lässt sich das ja wunderbar über die PAJ einstellen.

    Die Sache ist bloß, dass obenrum die Mengen so groß werden, dass wir hier leider von Nuancen in der Wirkung reden.

    Aber sei's drum, hier soll es ja um Laufkultur und Fahrspaß gehen, von daher ist jedes dreibeinige, zum Leben erweckte Pony ein Gewinn. :nerd_face:


    Danke für Diagramerklärung, habs gerafft. Ganz schön frickelig, aber schöne Sache!

  • Zitat

    Danke für Diagramerklärung, habs gerafft. Ganz schön frickelig, aber schöne Sache!

    Hab ne etwas universellere Excel-Datei draus gemacht, bei Bedarf -> Email per PN dann schicke ich die.


    Ganz ehrlich „traue“ ich dem PWJ nicht so ganz:

    a) entfernt man sich da weit vom Seriensetup. Muss kein Problem sein, aber man kommt leicht von 100 nach 1000.

    b) Hat Suzuki die Sache mit den fetten PWJ auch beerdigt (VJ21).

    c) Wird das PWJ in den PRs per Magnetventil gesteuert und oben raus meine ich sogar wieder deaktiviert. Da wird Gründe haben warum das nicht so simpel Unterdruck gesteuert ist.

    d) ich hab mich 2009 während der Kurzarbeit auch tagelang auf der benachbarten Autobahn rumgetrieben. Irgendwann ist für mich auch mal gut, es geht eh nur um Nuancen. Und mein Mopped läuft mir derzeit gut genug.


    Trotzdem interessant nach X Jahren mal wieder etwas Input zu bekommen :daumenhoch

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  • a) entfernt man sich da weit vom Seriensetup. Muss kein Problem sein, aber man kommt leicht von 100 nach 1000.

    Naja, die richtigen Düsen waren mithilfe EGT gut zu lokalisieren, nur das schrittweise Herantasten an diesen Punkt war halt ein ewiges Gefummel (beim ersten Mal). Mit einer Einstellschraube wie bei den Lectrons wäre das ruckzuck gegangen..

    Wir hatten auch schon mal überlegt eine kleine Kammer mit Eingriff in den Schlach zu klemmen, sodas die PWJ von außen gewechselt werden kann, vom Prinzip wie dieser Benzifilter bloß kleiner

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    b) Hat Suzuki die Sache mit den fetten PWJ auch beerdigt (VJ21).

    Die waren Gründe scheint hier wohl niemand genau zu kennen, hier wird viel spekuliert. Prinzipiell gibts da viele Argumente (moderner Zeitgeist, Regularien, Wettbewerb der Hersteller, mehr Sicherheit für die breite Masse, Marketing, schnellere Setupanpassungen mittels Elekronik usw.

    Gut, was mir jetzt aufgefallen ist, das bei größeren PWJ auch etwas mehr Ruß im Motor entsteht, also vieleicht hats ja auch etwas mit den Serviceintervallen zu tun? Achja, Mutmaßungen und Spekulationen...

    Falls hier ein Leser dabei ist, der sich etwas mit der Geschichte 80-90er Jahre Zweitakter auskennt und etwas über die damaligen Upgrades weis, dann bitte mal schreiben. Ist sicher für alle sehr interessant.

    c) Wird das PWJ in den PRs per Magnetventil gesteuert und oben raus meine ich sogar wieder deaktiviert. Da wird Gründe haben warum

    Die PWJ individuell zu managen ist natürlich ein Traum. Bei einem hakeligen Kurs kann das durchaus sinnvoll sein, Schaltvorgänge können eingespart werden durch ein erweitertes Drehzahlband. Das wird bei hecktischen Manövern schneller sein, aber generell immer obenrum Abmagern, ich weis nicht so recht...


    d) ich hab mich 2009 während der Kurzarbeit auch tagelang auf der benachbarten Autobahn rumgetrieben.

    :clinking_beer_mugs:

  • Bei den Yamaha PRs wird das Powerjet nur im Bereich der besten Füllung aufgemacht.

    Vielleicht über 2000 U/min.

    Wenn es obenraus offen bleibt, überfettet der Motor deutlich und verliert an Band.

    Eine Abstimmung ohne schaltbares PJ ist immer ein Kommpromis.

    Entweder zu mager bei höchster Leistung oder zu fett beim ausdrehen.

    Die Luftventile gab es bei Yamaha ab der 3MA.

    Irgendwie musste man ja die Motoren für den Großstadtbetrieb im Teillastbetrieb ja mager bekommen.



    Gruß

    Stulle

    ...

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