ETM 500

Ich möchte euch mein Projekt vorstellen.

Um erste Fragen zu klären , was ETM bedeutet. Das sind meine Initialen.

Es gibt oder besser es gab schon eine ETM 350 , ein RG 250 Rahmen mit TZ 350 Motor.

Diese ist mir aber durch eine Unterschlagung abhanden gekommen.

Der Grund für mein Projekt Spass am entwickeln. Vor 2,5 Jahren wurde mir ein NSR500V Rahmen für 6000 Pfund angeboten. Laut Fahrgestellnummer war es eine NSR die der Okada in der WM fuhr.Bevor ich aber soviel Geld für einen Rahmen ausgebe muss ich sicher sein , das der Rahmen nicht krumm ist. Also einen Bekannten aus England angesprochen ob er mir dabei behilflich sein könnte . Da ich nicht extra deswegen nach England wollte.

Der Bekannte und der Verkäufer brachten den Rahmen zu einer anerkannten Größe was NSR angeht und der Rahmen wurde vermessen.Dabei stellte sich heraus das der Rahmen krumm war ( Lenkkopf nach rechts 1,6 ° , nach unten 2 ° ) .

Wie dann eine Recherche ergab hatte der Okada mal im Training einen heftigen Abflug mit Einschlag in die Reifenstapel.

Soviel ich weiß hat den Rahmen ein Engländer gekauft , der ihn richten wollte.

Der Bekannte ( der mit zum vermessen war ) gab mir dann den Tip zu dem jetzt verwendeten RC 312 Rahmen. Mittlerweile habe ich schon 2 Rahmen , für den Fall der Fälle.

Als erstes kam die Suche nach einer passenden Gabel. Es wurden einige Ducati , Triumph und Honda Gabeln ins Auge gefasst. Letztendlich entschied ich mich für die Honda CBR1000RR Gabel , weil die Lenkkopflager in der Gabel mit denen im Rahmen überein stimmten.

Dann kam das Thema Felgen.Ich hätte in der Einarmschwinge Honda RC30 oder RC36 Felgen adaptieren können. Das schied aber aus einem Grund aus.

Bei dem original Antrieb ist die Auswahl an Kettenrädern sehr spärlich.Meine Recherche ergab dann, das der Antrieb der Ducati Einarmschwinge ( kleine Achse ) adaptiert werden kann.Dazu müsse man eine fast 10 cm breite Hülse drehen , der den Ducati Exzenter aufnimmt.Auf der Suche nach einem passenden Ducati Antrieb erfuhr ich das es dort Unterschiede gibt. Wenn man den Exzenter ( kleine Achse ) ab Baujahr 2002 nimmt , muss man nur den Exzenter um knapp 1 mm abdrehen.Dann passt er ohne Hülse.

Zuerst wurde das Motorgehäuse in den Rahmen eingepasst.Nebenher Ausschau nach Teilen halten.

Der erste Schwung Felgen ist da

Ein Kettenroller und das Hiperform Sitzbrötchen

Mal alles zusammen gesteckt

Vorne kommen 320er Brembo Bremsscheiben zum Einsatz

Dann kam die Odysse nach einem Tank. Angeblich sollte der Tank der Honda RS250R passen.Passte aber nicht , der VJ22 Tank passte auch nicht. So vergingen Wochen ich handelte förmlich mit Tanks. Tank kaufen , probieren und wieder verkaufen.

Das sah dann meistens so aus

Zu lang und zu globig ....

Schnautze voll von Tanks probieren , erstmal dem Vorderrad widmen

Distanzen gedreht , das schöne ab der Gabel , serienmäßig eine 25 mm Aluachse

Bei der Gelegenheit gleich die Distanzen für die Bremssättel gedreht , die kosten bei HRC mal locker 125 Euro

Titan Schrauben für die Bremsscheiben und die Bremssättel

Durch einen Zufall kam ich dann an einen Ducati 916 Tank und sie da er passt besser als alles zuvor da gewesene.

Das schöne am Ducati Tank , der hat eine Tankplatte mit zwei Anschlüssen 1/4 NPT für CPC Schnellverschlüsse.

Wenn mein Renner soweit fertig ist werde ich aber noch einen Tank bauen.

Dann liefen mit 2 Kettenrad Schnellwechsel Systeme zu , einmal JT und MR .Man kann das Kettenrad wechseln ohne etwas anderes abzubauen. Kettenräder gibt es von 35 bis 51 Zähne.

Was mich schon optisch störte und technisch auch keinen Sinn machte war die hintere Bremsscheibe.

Der Exzenter ,Achse und Bremsscheibe stammt aus einer Multistrada DS 1000 , ein Reisedampfer, deren hintere Bremsscheibe mit 245 mm glich einem Pizzateller.Die Bremsscheibe der 916 Modelle misst nur 220 mm ,ist aber mit knapp 1 kg Gewicht ein bißchen schwer.

Vom Lochkreis passt die Bremsscheibe der SC57 ,also Ausschau halten.Bremsanker der 916 besorgt , 400g Bremsscheibe für die SC57 gefunden.( musste nur der Innenradius etwas bei gedreht werden.Dann hatte ich noch einen No-Name gefrästen Bremssattel mit Lochmaß 84 mm liegen ,der mit seinen 400 g perfekt erschien.

Dann lief mir ein Carbon-Kevlar Höcker über den Weg. Laut Verkäufer soll der auf eine NSR250 MC28 passen. Der Höcker passt wie die Faust aufs Auge auf meinen Renner. Mein Lackierer meldete schon Bedenken an , weil das Ding so dünn ist. Er meinte zum schleifen muss er erst mal Harz drüber sprühen.

Im Tageslicht schaut das dann so aus

Verkleidung anpassen, dabei kam mir die Idee mal die ganzen Komponenten dann zuschrauben ( mit einem Serienmotor ) komme ich trocken auf 106,8 kg .Sicherlich wird sich das noch ändern ,aber damit kann man arbeiten.

Jop

Das anpassen der Verkleidung dient nur um heraus zufinden wo ich am Lenkkopf das Röhrchen zur Aufnahme des Verkleidungshalters anschweißen musste.

Bei der Suche nach oberen Haltern (vom Rahmen Richtung Verkleidungsscheibe ) entschied ich mich für unkaputtbare von Ass-Racing.

unkaputtbar aber sündhaft teuer

Im Falle eines Falles fliegen die Halter auseinander sodas die Frästeile ganz bleiben. Aluröhrchen wieder rein , fertig.

Entgülting wird die Verkleidung aber erst angepasst wenn Motor und Auspuffanlage eingebaut sind.

Ende Februar habe ich Motorteile bestellt und schon in der dritten Maiwoche erhalten *Ironiemodus off

Dabei kam ich mir vor wie in Tante Käthes "Horrorkabinett"

Es fehlten Teile und nicht erbrachte Dienstleistungen. Sämtliche Stehbolzen , Gaszug und Kupplungsteile fehlten. Das flammneue Motorgehäuse sollte bearbeitet werden damit die +7 mm Welle reinpasst, die Zylinder drauf passen und die Überströmer ans Gehäuse angeglichen werden.

Die Welle passt rein, die Zylinder passen drauf .....aber die Überströmer im Gehäuse stehen ca. pro kanal noch 4,5 mm im Weg.

Nun sollte ich das Gehäuse wieder ins Amiland schicken und sie wollten die Überströmer wie vereinbart machen. Nein danke , das mach ich nun doch selber ,habe keinen Bock wieder fast 3 Monate zuwarten.

Eckdaten des Motors

Hubraum : 497 ccm

Bohrung x Hub : 72 mm x 61 mm

Zylinderkopf mit Kalotten : 30 ccm

Auslass öffnet : 196°

Einlass öffnet : 131°

Leistung : deutlich über 100 PS

Als erstes liefen mir dicke Vergaser über den Weg ,die aber mittlerweile veräußert werden können.

Keihin PWK 40

Früher nahm man morgens die Zeitung mit auf Toilette , heute das Handy um bei Ebay-Kleinanzeigen zu stöbern.

Freitags morgens so um 6 , was sehen meine müden Augen , den heiligen Gral der Vergaser. 40 mm Lectron.

Gleich angeschrieben und beide Vergaser gesichert.

Für meinen Motor sollten die Dinger fast 2k kosten , nun konnte ich welche ergattern für die Hälfte. Der Verkäufer ist hier auch im Forum registriert ,hat aber wohl nur mal vor Jahren eine NSR250 verkauft.

Die Lectrons sind neu und unbenutzt ,lagen 3 Jahre im Regal.Sie waren eigentlich für eine RS250R mit aufgebohrten Zylinder gedacht.

Nach Rücksprache mit Lectron passen sogar die Rods die dabei waren.Als der Lectron Mitarbeiter in den Computer schaute ( jeder Lectron Vergaser hat eine Seriennr.) meinte er, die Vergaser haben eine Besonderheit. Sie wurden nach Vorgaben gefertigt. Das eigentliche Vergaserhäuse entspricht einem 44 mm Lectron Vergaser ,wurde aber nur auf 40 mm gebohrt. Die Aussage erklärte mir auch ,wieso die Anschlußweite 50 mm betrug. Meine Ansauggummis sind nur für 44 mm.