Reifen / Reifendruck

  • Hi, und sorry für noch einen Reifen-Thread.
    Habe aber so speziell nichts gefunden, zumindest für den Landstraßeneinsatz wenn es um Reifendrücke geht.


    Zunächst mal muss ich sagen, dass ich nur Erfahrung mit drei Reifen/Reifenkombinationen auf der RG 500 habe.
    Ich vermute aber, dass sich die Reifen auf einer RGV oder RS 250 ähnlich verhalten würden. Also auch gerne dazu eure Erfahrungen mit Reifendrücken in euren Reifen und den daraus resultierenden Fahreindrücken.


    1. Früher hatte ich auf originalen Felgen den Bridgestone BT45 drauf (vorne 110, hinten 120).
    Bei diesen Reifen ist zu geringer Reifendruck einfach furchtbar. Weshalb ich den vorne immer mit 2,4-2,6 bar und hinten über 2,6 bar gefahren bin. Damit konnte man den Oldtimer ganz gut bewegen.


    2. Seitdem nun 17 Zoll Räder drauf sind, bin ich 2 Sätze den normalen Pilot Power (120 vorne 160 hinten) gefahren. Auch bei diesem Reifen empfand ich Luftdrücke unter 2,2 bar vorne als nicht schön zu fahren. Somit war ich vorne auch mit 2,4 und hinten mit 2,6 bar unterwegs.


    3. Nun habe ich den Metzeler M7rr drauf (auch 120 und 160). Habe mich dafür entschieden, weil der neben einem hohen Trocken- und Nassgrip eine gute Eigendämpfung haben soll. Das kann ich im Vergleich zum PiPo auch nachempfinden. Der Reifen ist auf einer holprigen Gamma sehr schön zu fahren.
    Durch die gute Eigendämpfung ist der M7rr meiner Meinung aber auch ein Hauch unpräziser oder undirekter. Aber das ist nicht extrem und in den meisten Situationen wohl auch besser als das "poltrigere" stabilere Verhalten vom PiPo. Vom Grip her habe ich mit dem M7rr auch ein besseres Gefühl.
    Allerdings ist es vom Reifendruck auch hier: mit 2,2 bar vorne noch schwammiger und noch mehr Aufstellmoment als der PiPo bei wenig Druck. Deshalb fahre ich den M7rr vorne mit 2,4-2,5 bar, hinten mit 2,7-2,8 bar.


    In einigen Beiträgen (von RGV, RS 250) habe ich gelesen, dass viele mit 2,0-2,2 bar vorne und auch so zwischen 2,0 und 2,3 bar hinten fahren.
    Die recht geringen Drücke kann ich aufgrund meinen gesammelten Fahreindrücken nicht so ganz nachvollziehen.
    Vielleicht kann mir da jemand auf die Sprünge helfen?


    Vielen Dank
    Martin

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... da brauchst du Leistung!

  • Ich fahre den Conti RoadAttack 3 auf meinen Mopeds.


    TDR 250 vorne 100/90-18, 2,1-2,3 Bar. Hinten 130/80-17, 1,9-2,1 Bar.
    TDR 400 vorne 120/70-17, 2,0-2,2 Bar. Hinten 160/60-17, 1,8-2,0 Bar.
    RD 350LC vorne 100/90-18, 2,1-2,3 Bar. Hinten 110/80-18, 2,0-2,2 Bar.


    Der BT 45 braucht vorne etwas mehr Druck.
    Der PiPo auch, hat wenig Gummi drauf und einen weichen Aufbau.
    Fährst du ständig mit einem Beifahrer, oder warum fährst du hinten soviel Druck?


    Gruß Stulle

  • Ich fahre auf allen RGS (3 stk) 120/160 und auf einer 120/170 Pilot Power 2CT. Selbst kleinere Renneinsätze kann man damit recht gut fahren.


    Ich fahre 2.4 vorner und hinten 2.5, kein schwammiges Gefühl oder ...
    gr
    Mike

  • RG500 Vo/Hi 2.3 (BT45)
    RGV Vorne 2.3 (S22) Hinten 2.2 (S20 Evo) beim Schrägtraining hinten 1.9-2.0
    KR1s Vo/Hi 2.0 (BT090(pro) ) Schrägtraining hinten 1.8-1.9
    TZR250 (2MA) Vo/Hi 2.2 (BT45)
    Hab nix geeichtes, daher eher grob.


    Der Brückenstein S22 auf der RGV ist bei weniger Druck im ganzen recht schwammig. Bei Bremsen merke ich es sehr.
    Bei der RG ist auffällig, dass sobald der BT45 vorn mehr als 2-3000km runter hat
    merklich schlechter fährt.
    Auf der TZR ändert sich da nichts vorn. Fährt auch nach 6000km noch ok.

  • Zitat

    Original von stullefumi


    Der PiPo auch, hat wenig Gummi drauf und einen weichen Aufbau.
    Fährst du ständig mit einem Beifahrer, oder warum fährst du hinten soviel Druck?


    Gruß Stulle


    Hm... also hinten fahre ich eigentlich immer nur aus Gewohnheit mehr Druck als vorne... oder wenigstens gleich viel. Allerdings rolle ich nach einer Tour durchs Bergische oder Sauerland auch gerne über Autobahn mit durchschnittlich 160-180km/h zurück. Und da ist wenig Druck ja auch nicht so förderlich für Haltbarkeit und Stabilität.
    Aber gut, hinten müsste ich mit dem Druck vielleicht noch mal mehr spielen.


    Dass der PiPo einen weichen Aufbau hat empfinde ich allerdings eher nicht so. Wie gesagt im Vergleich zum M7rr eher stabiler/härter.

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... da brauchst du Leistung!

  • Trotz allem fahrt ihr ja auch vorne mit deutlich weniger Reifendruck, als es mein Wohlbefinden zulässt.
    Habt ihr da nicht das Gefühl von schwammig, unpräzise und starkes Aufstellmoment beim Bremsen in Kurven? Auch beim Linienwechsel empfinde ich das als viel störrischer.

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... da brauchst du Leistung!

  • 2,7 bis 2,8 beim M7 hinten hast du geschrieben. 2,9 ist der max. zulässige Kaltdruck. Das braucht eine 1000er bei Dauervollgas mit voller Beladung.


    Nimm mal einen abgefahrenen PiPo in die Hand. Drück mal auf die Lauffläche, dann merkst du, was ich meine.


    Sind deine Fahrwerke noch Serie? Vielleicht zu weiche Federn und unterdämpft? Dann fühlt sich das zusammen mit einem Reifen, der arbeiten kann, vielleicht unstabil an.


    Gruß Stulle

  • Hallo,


    ich denke das hängt stark von den Vorlieben ab. Und auch von der Gewöhnung - seit ich die niedrigen Rennstreckenluftdrücke (hinten 1.7-1.8 heiß in 160/60) gewohnt bin fahre ich auch auf der Straße gerne etwas weniger, aktuell auf der RGV 2.2/2.0 kalt. Die Straßenlage wird einfach satter.
    In den "großen Größen" komme ich mit den klassischen 2.5/2.9 oder gar 2.9/2.9 nicht zurecht, das ist mir zu kippelig und hoppelig.
    In 120/180 ist 2.3/2.5 idR ein guter Startwert für eigene Versuche / Optimierung.


    Edit: Apropos Metzeler: Es kann aber schon mal in eine komische Richtung gehen. Ich bin mal einen Racetec K3 vorne auf der RGV gefahren (Rennstrecke), da hatte ich am Schluß glaub 2.5 (heiß) drin damit ich die Scheitelpunkte ansatzweise getroffen hab. Dagegen ist der Conti Track ein Traum im Einlenkverhalten trotz "nur" 2.2.


    Gruß J-C

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller

    Einmal editiert, zuletzt von JCN ()

  • Vielleicht hängt es wirklich auch von den eigenen Vorlieben und dem Einsatzzweck ab.


    Vom Fahrwerk sehe ich das Verhalten der Reifen etwas gekoppelt. Natürlich habe ich kein modernes Fahrwerk. Gabel ist original (allerdings mit den üblichen stärkeren Federn), Federbein ist das YSS drin.
    Federbein arbeitet recht modern, Gabel ist natürlich nicht mit einer Cartridge Gabel zu vergleichen. Sie arbeitet aber dem damaligen Stand der Technik entsprechend gut und jetzt mit dem M7rr (mehr Eigendämpfung) ist es auch auf schlechteren Straßen viel angenehmer. Aber wie gesagt, Luftdruck vorne kalt 2,4 bar.


    Rennstrecken-Erfahrung habe ich keine. Mag sein, dass dort andere Prioritäten gesestzt werden und sich der Reifendruck aber auch durch mehr Erwärmung wieder erhöht. Deshalb war für mich von Interesse wie ihr auf der Straße fahrt. Kann mir kaum vorstellen, dass ihr mit dem trägeren und schwammigen Verhalten bei niedrigen Drücken glücklich seid?


    Allerdings werde ich hinten mal etwas mit dem Luftdruck runter. Vielleicht ist das nicht verkehrt.

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... da brauchst du Leistung!

  • Zitat

    Original von zwei_im_takt


    1. Früher hatte ich auf originalen Felgen den Bridgestone BT45 drauf (vorne 110, hinten 120).
    Bei diesen Reifen ist zu geringer Reifendruck einfach furchtbar. Weshalb ich den vorne immer mit 2,4-2,6 bar und hinten über 2,6 bar gefahren bin. Damit konnte man den Oldtimer ganz gut bewegen.


    Hi Martin


    Hab mal 2.6 bar vorn getestet.
    War mir viel zu holperig.
    2.3 passt bei mir besser.


    Gruß
    Dirk