Rotax 122 - vorsorglich Honen lassen?

  • Besten Dank für die weiteren Tips! Ich stehe auf die alten Zweitakt-Raketen, fahre sie mittlerweile aber nur noch aus Nostalgie (2 stk., vll. jeweils 500km/Jahr) und schraube sonst am Groben herum und schaue sie mir im Wohnzimmer als Deko an.
    Dementsprechend habe ich mangels Erfahrung gewisse Berührungsängste und würde z.B. nie auf die Idee kommen, einen Zylinder selbst mit dem Akkuschrauber zu Honen :-) Ich wüsste auch nicht, wo der Rotax 122 am Auslass einen Mittelsteg haben könnte. Und ich habe Bedenken. den Kolben zum Vermessen auszubauen. Muss man die Kolbenstange dazu nicht mit recht viel Kraft heraustreiben/herausschlagen, mit starken Querkräften aufs Pleuel und das Pleuellager? Und den Sicherungsring... einfach mit nem Schraubenzieher raushebeln und dann wiederverwenden?
    Ich habe zwar das Rep.-Handbuch für den Rotax, allerdings war Motorentechnik nie so richtig mein Ding :cry: Andererseits legt der Winter ja gerade erst richtig los ... vielleicht lerne ich ja noch was.
    Also, kann mir jemand nahelegen, wie ich den Kolben möglichst Pleuellager-schonend ausbauen kann um ihn vermessen zu lassen? Oder stehen Aufwand und Risiko dafür in keinem Verhältnis zu der angestrebten (...eher spärlichen) geplanten Nutzung?


    Danke und mfG, RSler

    2 Mal editiert, zuletzt von RSler ()

  • 500 km pro Jahr??? Bau alles grad wieder zusammen und fahr glücklich bis ans Ende Deiner Tage.


    Auslasssteg gibt es wie gesagt keinen.


    Ausbauen ist natürlich ohne Belastung möglich. Aber so ganz ohne Erfahrung rate ich Dir wirklich, Hilfe von jemand Erfahrenen in Anspruch zu nehmen.

  • Bin seit bestimmt 15 Jahren in Internetforen aktiv,


    aber das was du an Bildern ablieferst ist der Hammer - jedes Detail ist erkennbar


    Vielleicht kannst beim Einbinden eher auf eine Vorschau umsteigen. Das lädt nicht die grossen Bilder


    An dem Zylinder würde ich nichts machen. Der sieht doch aus wie neu.
    Bei Zweifeln würde ich eher den Kolben mit Ringen wechseln


    Aber ich kann mir nicht vorstellen dass der Kolben wirklich runter ist


    500km /pa entspricht auch dem was meine Mopeds fahren.


    Mit der Laufbüchse kommst sicher noch zehn Jahre weiter.


    Jedes Übermass kostete massig an Lebensdauer. da sollte man dran denken. Gerade wenn man aus Liebhaberei die Maschinen nur kurz bewegt

    Elektroautos haben Vor- und Nachteile


    Nachteil ist die geringe Reichweite
    Vorteil ist die Diebstahlsicherheit - es kann nie weit weg sein

  • Das ist, wie bei fast allen Zweitaktern seit Ende der 80er Jahre, ein beschichteter Aluzylinder. Da gibt es keine Laufbuchse und keine Übermaßkolben. Der wird bei Verschleiß einfach wieder neu beschichtet.


    Was gibt Aprilia/Rotax für die maximale Laufleistung des Kolbens vor?


    Es ist nicht mehr so sehr die Frage der Maßhaltigkeit und des sich vergrößernden Kolbenspiels, sondern auch der Lastspielzahl und Materialermüdung. Die Literleistungen "moderner" Zweitakter und damit die mechanische und thermische Belastung des Kolbens ist nicht mehr mit den alten Zweitaktern von "früher" zu vergleichen. Bei nem 125er Crosser ist nach 15-20 Betriebsstunden der Kolben zu wechseln, wenn man kein Nasenbohrer ist.

  • Zitat

    Mit der Laufbüchse kommst sicher noch zehn Jahre weiter. Jedes Übermass kostete massig an Lebensdauer. da sollte man dran denken. Gerade wenn man aus Liebhaberei die Maschinen nur kurz bewegt


    da frage ich mich, wie man auf solche aussagen kommt...ohne auch nur 1 maß dieses zylinders zu kennen.
    warum soll da ein übermaß auf die haltbarkeit gehen?


    Zitat

    Da gibt es keine Laufbuchse und keine Übermaßkolben. Der wird bei Verschleiß einfach wieder neu beschichtet.


    stimmt so nicht.
    es gibt vielleicht keine festen übermaße aber jedesmal neu beschichtet wird ganz sicher auch nicht.
    aprilia gibt 16tsd km als intervall an und das nicht ohne grund, selbst wenn der zylinder noch gut aussieht, ohne messen ist diese aussage nichts wert.

  • Ich komme auf dieses schmal Brett weil die Honspuren nicht nach Handbohrmaschine und wüstem Kellergebastel aussehen. Somit sollte die Laufbuchse auf dem Mass sein wie sie zumindest in diesen Zustand gekommen ist.
    m.E. besteht an der Laufbuchse kein Handlungsbedarf.


    Im Fall von Verschleisserscheinungen sind diese wohl eher am Kolben zu suchen - hierzu ist aber kein Bild gezeigt


    Bei vorgesehen 500 km pro Jahr gehe ich mal mit laienhafter 35 jähriger Schraubererfahrung davon aus dass dieser Buchse noch 5000km entlockt werden können - macht nach Adam Riese und Eva Zwerg eben die genannten zehn Jahre.


    Vorraussetzung ist dass der Kolben einen ähnlich guten Zustand hat... oder eben wie auch gesagt im Zweifel getauscht wird...


    Auch steht geschrieben dass es um die Bewegung von Oldies geht ( oben wie unten ) und nicht von Rennstrecke. Im letzgenannten Fall würde ich auch mal ne Messuhr ansetzen



    Zur Haltbarkeit und Lebensdauer bzgl Übermass meinte ich es ncith so wie es eventuell verstanden wurde...
    Sofern man den Zylinder heute mit dem nächsten Übermass versehen würde geht eben die Chance auf die o.g, zehn Jahre Nutzungsdauer (+/-) flöten. Jedes (unnötige) Schleifen kostet viele tausend km Lebensdauer

    Elektroautos haben Vor- und Nachteile


    Nachteil ist die geringe Reichweite
    Vorteil ist die Diebstahlsicherheit - es kann nie weit weg sein

    2 Mal editiert, zuletzt von Carstene ()

  • dass der zylinder gut aussieht ist ja schon mehreren schreibern aufgefallen.
    dennoch lässt eine rein visuelle beurteilung nicht den allerletzten schluss zu, so einfach, so normal.
    35 jahre als schrauber sind schön und gut, aber hier gibt es einige user, die bezüglich des themas ein bisschen was auf dem kasten haben.
    daher halte ich nichts von diesen schnell vorgeschobenen s*hwa*zvergleichen, um sich zu autorisieren.
    nur noch mal eine anmerkung zu deinem letzten absatz:
    da widersprichst du dir selbst.
    wenn man wenig kilometer fährt, dann kann es einem mal ganz locker egal sein, die beschichtung vielleicht vorzeitig zu dezimieren.
    2 mal honen sollte bei der normalen schichtdicke ohne weiteres drin sein.
    und jetzt kommst du mit 500km im jahr bei einem wechselintervall von 16k km.
    der rest ist elementarstes rechnen.
    er kann also jetzt schon planen, wielange dieser erste und einzige zylinder mit dieser beschichtung und 500km pro jahr hält, wenn er als opa nurnoch per seilzug aufsteigen kann.

  • Zitat

    Original von Burnis Papa
    Es ist nicht mehr so sehr die Frage der Maßhaltigkeit und des sich vergrößernden Kolbenspiels, sondern auch der Lastspielzahl und Materialermüdung. Die Literleistungen "moderner" Zweitakter und damit die mechanische und thermische Belastung des Kolbens ist nicht mehr mit den alten Zweitaktern von "früher" zu vergleichen.


    Das wäre so ein Punkt weswegen ich so einen Kolben nach 13tkm auch im Strassenbetrieb, der auf der Landstrasse auch das Material ganz gut fordert, pauschal mal austauschen würde. :nixweiss:
    RSler, Halte mal nen digitalen Messchieber an den Kolben. Wenn er nicht schon längst drüber ist, hat er das Verschleißmaß eh in kürze erreicht. Und wo der Zylinder eh schon auf dem Tisch steht :aha:
    Einfach wieder einen feinen und passenden Asso-Kolben dazu tun, Pleuelkippspiel prüfen und alles ist schick.



    Ein Kumpel hat sich für gaaanz kleines Geld ne rs125 mit 12tkm für die Rennstrecke hingestellt. Bei dem Kolben (Bild im Anhang) brauchte ich die Bügelmessschraube gar nicht auspacken :nixweiss:

  • moe589


    da scheint es ein Mißverständnis zu geben. Niemand sprach davon, daß bei jedem Kolbenwechsel eine Neubeschichtung durchzuführen ist. Wenn der Zylinder außer Maß ist oder die Beschichtung durch einen Klemmer, Fresser oder einen Kurbelschaden zerstört ist, wird neu beschichtet.
    Eigentlich hab ich es noch nie geschafft, einen neuen Zylinder so lange zu fahren, bis die Beschichtung sich so stark verschlissen hat, daß er neu beschichtet werden müsste. Und da gab es Zylinder mit vier, fünf Kolbenwechseln über die Jahre.


    Honen kannst Du noch viiiiiel öfter, wenn Du nach dem Sinn des Verfahrens arbeitest. Nämlich die Oberflächenrauheit zu schaffen und nicht flächig abzutragen.


    Carstene


    Wenn man es richtig macht, siehst Du ohne die Winkel der Honspuren zu messen keinen Unterschied zwischen Maschinen- und Handarbeit.


    Mit Deinen Ausführungen zum Übermaß hast Du ja Recht...nur hat dieser Zylinder immer noch keine GG-Laufbuchse mit entsprechenden Übermaßkolben.


    Was es bei manchen Nikasilzylinder-Motoren gibt: Sortierte Kolben-Lose, bei denen man nach der Produktion die Kolben vermessen und sortiert hat. Da gibt es dann zwei, drei oder mehrere Kolbenvarianten, die sich jeweils um einen hundertstel Millimeter im Durchmesser unterscheiden. Diese nutzt man, um Toleranzen nach der Zylinderbeschichtung auszugleichen.

  • Zitat

    Honen kannst Du noch viiiiiel öfter, wenn Du nach dem Sinn des Verfahrens arbeitest. Nämlich die Oberflächenrauheit zu schaffen und nicht flächig abzutragen.


    du hast aber nunmal eine mindestabtragung drin und auch, wenn die buchse langsamer verschleisst als der kolben, kann man da nach einer gewissen laufleistung eine maßabweichung feststellen.
    der zylinder wird erstens bauchig(oval) und bekommt am ot einen sogenannten zwickelverschleiss wo die ringe kurzzeitig mischreibung zur buchse haben.
    dieser ist auf den fotos übrigens schon gut zu sehen.
    wenn soein zylinder mittels honen wieder auf vordermann gebracht werden soll, müssen im normalfall mal 2-3/100mm raus, eventuell auch mehr, das hängt dann am jeweiligen zylinder.
    wenn man nun davon ausgeht, dass die beschichtung irgendwo zwischen 10 und 15/100mm dick ist...ist man mit meinen genannten 2 mal honen auf der sicheren seite.
    vielleicht geht auch 4-5 mal, "viiiiel mehr", was immer das genau heissen soll, würde ich also mal stark bezweifeln.
    nun bin ich mal raus, dazu steht hier in den untiefen des boards auch genug.

    Einmal editiert, zuletzt von moe589 ()