Rahmen richten oder anderes Motorrad?

  • Hallo,


    das Motorrad ist wieder zusammengebaut. Mit der Wasserwaage geprüft stehen Vorderrad und Hinterrad nahezu senkrecht. Aber: Vorher liefen die Räder in einer Spur, jetzt sind sie um ca 6mm versetzt. Die Kettenflucht stimmt.


    Irgendwie ist das auch plausibel, wenn ich den Rahmen um eine horinzontale Achse verdrehe, dann wandert der Aufstandspunkt des Rades am Boden.


    Das Hinterrad müsste um einen einstelligen mm-Betrag nach rechts. Das ließe sich mit geänderten Distanbuchsen am Hinterrad erreichen, aber was mache ich mit der Kette? Das Kettenrad wird mit einem großen Seegerring auf den Nabe gesichert, deswegen kann ich nichts unterlegen.


    Ein geschüsseltes Kettenrad habe ich nirgends gesehen.

  • 6 mm sind nach meiner Erfahrung vernachlässigbar, Gruss Martin

    Mitglied im Vorstand, Registrar und GT 550 und 750 Typreferent im Suzuki Wasserbüffelclub

  • Es gibt Serienmotorräder die mehr Versatz haben. Supermotos laufen meistens auch nicht in der Spur und man merkt beim fahren garnichts davon. Ich würde das einfach so fahren.

  • Meine TDR ist auch ein Zweispurfahrzeug. Merkt man recht deutlich beim Überfahren von Längskanten.

  • Solange man nichts von einem Mangel weiss, stört es nicht. Ich habe den ganzen Aufwand betrieben, um ein kerzengerades Motorrad zu haben.


    Und noch dazu, warum das Motorrad wirklich so geeiert ist: Nach der Zerlegung des alten Rahmens habe ich festgestellt, dass das Lenkkopflager total eingetrocknet war. Vor 20 Jahren gut gefettet und das wars. Bei der HU wurde nichts bemängelt und ich habe auch nichts gemerkt.

  • Spurversatz ist kein Mangel sondern je nach Motorrad konstruktiv bedingt und damit einfach gegeben. In der Ausbildung durfte ich das mal an einem BMW K-Modell messen. Das war moderat aufwändig und wurde mit einem langen, rechteckigen Hohlprofil aus Alu und ein paar Abstandshaltern pro Rad gemacht. Damit sollte verhindert werden, dass sich ein Fehler durch ein eingeschlagenes Vorderrad oder schief im Kettenspanner stehendes HInterrad ergibt. Bei der BMW ist das hinterrad ehr unproblematisch aber immerhin könnte die Schwinge selbst krumm sein. Räumlich schief stehende Räder wurden dabei vernachlässigt. Alles andere muss man genau prüfen, beispielsweise ein Schlag in der Felge hat auch Einfluss auf die Messung. Ich habe mal Rahmen und Schwinge von meiner Supermoto durch 3D-Scannen vermessen und dabei ist herausgekommen, dass die Schwinge räumlich verzogen ist. Wenn bei deiner RD Rahmen, Schwinge, Gabel und Gabelbrücke leicht krumm sind, dann kann sich auch ein kleiner fehler schnell auf ein paar mm Abweichung summieren.


    Wenn du dir wirklich antun möchtest, den Versatz auf 0 zu bekommen, dann kann ich die Einzelteile deiner RD vermessen. Rahmen, Räder, Schwinge, Gabel und Gabelbrücke scannen, im CAD aufbereiten und prüfen wo der Fehler her kommt. Falls es ein Kettenrad mit Versatz braucht, kann man sich sowas bestimmt mit einem adapter anpassen oder ein Kettenrad aus dem vollen fräsen bzw. fräsen lassen.


    Für das Gewissen ist es vielleicht gut aber praktisch wirst du nichts davon haben

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  • Solange man nichts von einem Mangel weiss, stört es nicht. Ich habe den ganzen Aufwand betrieben, um ein kerzengerades Motorrad zu haben.


    Und noch dazu, warum das Motorrad wirklich so geeiert ist: Nach der Zerlegung des alten Rahmens habe ich festgestellt, dass das Lenkkopflager total eingetrocknet war. Vor 20 Jahren gut gefettet und das wars. Bei der HU wurde nichts bemängelt und ich habe auch nichts gemerkt.

    Das ist eine Hauptursache für schlechtes Fahrverhalten. Meine 750er Suzi hat schon 5 mm Werkstoleranz beim Seitenversatz des Lenkkopfes.

    Also, "take it easy". Gruss Martin

    Mitglied im Vorstand, Registrar und GT 550 und 750 Typreferent im Suzuki Wasserbüffelclub