KTM GS360RD Motorschaden nach 3km?!

  • Hallo liebe Forengemeinde,
    erstmal zu meiner Person,
    bin der Christian, komme aus Buchen im schönen Odenwald, fahre momentan eine Suzuki GSX-R 750 K2, baue derzeit noch meine Aprilia RSV Mille ´99 neu auf, mit welcher ich im Sommer 2011 leider einen Unfall hatte.
    Ich lese schon seit ein paar Tagen kräftig im Forum mit.


    Nun zu meinem Problem,
    ich habe vor gut einer Woche eine KTM GS360RD erstanden. Leider blind gekauft, da die gesamte Wegstrecke sich auf ca. 900km belaufen hätte und das Angebot einfach verlockend war.
    Also habe ich mototransporter.de beauftragt das Motorrad zu mir zu bringen.
    Dies hat übrigens absolut spitze, ohne irgendwelche Vorkommnisse geklappt. Das Motorrad ist heute genau in dem Zeitfenster wie angegeben bei mir zu Hause angekommen.


    Die erste Begutachtung ergab, dass die KTM augenscheinlich im ganz ordentlichen Zustand ist, Verschleißteile (Kettensatz, Bremsbeläge + Scheiben usw.) soweit wie vom Verkäufer beschrieben.


    Anschließend Probefahrt.
    Das Motorrad ging ganz normal beim 3. Kick an.
    Kurz warmlaufen lassen, Choke raus und losgerollt.
    Ganz behutsam gefahren, da erstens der Motor noch kalt war und zweitens , laut Vorbesitzer der Motor vor 350km überholt wurde.
    Nach ca. 3km passierte dann das für mich unfassbare.
    Hinterrad blockiert, Motor aus!! Ich habe sofort die Kupplung gezogen und bin angehalten. Dann habe ich die KTM heimgebracht. Zuhause erstmal etwas beruhigt und nach etwa 20min nochmal versucht zu starten. Der Kickstarter lässt sich wohl durchtreten, allerdings macht sich dabei laut mir und meinem Vater ein Schleifgeräusch bemerkbar. Zudem lässt sich der Motor nun mit der Hand durchdrehen. Von Kompression also keine Spur.


    Der Vorbesitzer hat mir angegeben, dass er das Motorrad im Winter 2012 aus Erstbesitz gekauft hat und mit diesem seit dem nur 100km gefahren ist.
    Also hat laut ihm der Erstbesitzer die Motorrevidierung machen lassen. Grund für den Verkauf war laut Ihm dass er ein Top Angebot für ein Motorrad bekommen hat und die KTM deshalb nun wieder weichen muss.
    Verschleißteile alle in Ordnung, Moped bekam zudem jetzt im Mai neu Tüv.


    Nun habe ich bis heute Nachmittag noch an das gute im Menschen geglaubt.
    Jetzt kann es natürlich auch einfach nur Pech sein dass mir der Motor nach meinen ersten 3 schleichenden km am ersten Tag hops geht, aber doch nicht nach 350km Gesamtlaufleistung von Kolben und Zylinder, oder?


    Zudem hat mir der Vorbesitzer einen Fahrzeughalter unterschlagen, was ich anhand der vorhandenen entwerteten Fahrzeugbriefen herausgefunden habe. Der Vorbesitzer hat das Motorrad also schon aus zweiter Hand gekauft.


    Achja das Motorrad habe ich leider, leider von Privat gekauft.
    Rechnungen von der Motorüberholung sind leider keine vorhanden.
    Laut Verkäufer (gelernter Zweiradmechaniker) ist ihm nichts außergewöhnliches aufgefallen. Diesen habe ich übrigens noch nicht informiert.


    Nun bin ich etwas ratlos und wollte euch fragen, wie ich vorgehen soll.
    Ob ich denn überhaupt irgendwelche Möglichkeiten habe, oder einfach selbst schuld bin und nun einfach eine Menge lehrgeld bezahlt habe?!


    Über ein paar nützliche Antworten würde ich mich sehr freuen.


    Gruß Christian

  • wenn der sogenannte vorbesitzer den Motor revidiert hat, wurde er zu 99,9997 % nicht revidiert. An so eine Scheisse glaube ich mittlerweile auch nichtmehr. Alles was man nicht beim besichtigen mit 100%iger Sicherheit feststellen kann wurde nicht gemacht und ist dummes gelaber vom Verkäufer.

  • Hallo Christian,


    wie bist Du denn gefahren, als es passiert ist? Zweitakter reagieten teilweise sehr empfindlich auf Teillast. Beim sog. gemütlichen daherrollen magert das Gemisch ab und man erntet razzfazz ein Loch im Kolben. Das Du kaum noch Kompression hast, lässt dies zumindest vermuten.


    Ich an Deiner Stelle würde den Motor öffnen und erst einmal schauen, was passiert ist.


    Schönen Gruß
    Raphael

  • naja bei serienbedüsung und normalen Temperaturen ist das mit den Abmagern ehr unwarscheinlich.
    Außer es wirde recht heftig an dem Gerät rumgespielt

  • Ferndiagnosen nach Schilderung des Hergangs dürften ziemlich schwierig sein. Wo willst da anfangen?


    War Öl im Sprit?


    Wasser im Kühler?


    Welche Kerze war drin?


    Zündzeitpunkt?


    Versacher, LuFi sauber?


    Usw.


    Die Ursache zu finden, ohne das Ding in den Fingern zu haben, halte ich für gänzlich ausgeschlossen. Zieh erst mal den Zylinder und schau nach was überhaupt los ist.

  • Ohne dass der Schaden und dessen Ursache bekannt ist sind das alles nur Spekulationen.
    Christian, zieh den Zylinder, schau Dir den Schaden an, mach Bilder. Kontrollier die Vergaserbedüsung nach Originalität, den Luftfilter oder mögliche Falschluftstellen wie Ansaugstutzen oder dessen Dichtungen.


    Zitat

    Original von F41TH
    wenn der sogenannte vorbesitzer den Motor revidiert hat, wurde er zu 99,9997 % nicht revidiert. An so eine Scheisse glaube ich mittlerweile auch nichtmehr. Alles was man nicht beim besichtigen mit 100%iger Sicherheit feststellen kann wurde nicht gemacht und ist dummes gelaber vom Verkäufer.


    Diese Aussage beruht doch auch nur auf Deiner persönlichen Erfahrung. Da man bislang lediglich weiss, dass seine Karre nach ein paar Kilometern geklemmt hat, Details aber noch nicht bekannt sind, halte ich einen Vergleich zu manchen von Dir gekauften Haufen (noch) nicht für allgemein gültig.

    Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Überarbeitung der Motorkonstruktion konnten die notwendigen Arbeitstakte von 4 auf 2 reduziert werden.

  • Danke Männers für die bisherigen Antworten.


    Also an meiner Fahrweise kanns denke ich nicht gelegen haben.
    Bin in niedrigen Drehzahlen aber dennoch mit Lastwechsel gefahren.
    Mein Bruder hat eine 250er Husqvarna WR, mit welcher ich auch ab und an ein Ründchen dreh und diese
    hat mir meine Warmfahrweise bisher noch nicht krumm genommen.


    Getriebeöl und Kühlwasser war drin und getankt war noch vom Vorbesitzer.


    Was sagt ihr zu dem verschwiegenen Vorbesitzer?
    Evtl. Habe ich auch die Telefonnummer vom vorletzten Besitzer rausgefunden, welcher ja angeblich
    den Motor überholt haben soll . Diesen werde ich heute mal anrufen und abklären ob dem tatsächlich so war
    , bzw. Ob diese Wörter beim Verkauf überhaupt gefallen sind.


    Desweiteren werde ich später nach Feierabend mal meinen Vorbesitzer anrufen und ihm die Geschichte erzählen.
    Mal sehen was er spricht.
    Zudem werde ich heute, spätestens morgen mal den Zylinder ziehen und schauen was tatsächlich Sache ist.


    Gruß Christian

  • Sagen wir es mal so, wenn Deine KTM nicht überholt worden wäre (ganz hypothetisch), dann geht die mit einem ausgelutschtem Kolben nicht einfach mal einfach so fest.
    Grundsätzliche Möglichkeiten wären zu mager, Falschluft, zu kalt (kühlt zu viel), falsche Kerze und und und.


    Zieh den Zylinder, mach Fotos, stell sie ein, finde heraus was den Schaden verursachen konnte und was der Schaden ist und sprich informativ mit dem Vorvorbesitzer, ruf den Vorbesitzer an wenn Du Details hast.

    Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und Überarbeitung der Motorkonstruktion konnten die notwendigen Arbeitstakte von 4 auf 2 reduziert werden.

  • Halt stop!!! So lange da nichts geklärt ist, würde ich nen teufel tun auch nur eine schraube da irgendwo raus zu drehen..... muss das ganze nämlich zum gutachter, rächt sich nämlich die voreilige neugier.....

    Leider vergesse ich aus absoluter Ignoranz immerzu die Namen, der Leute, in dessen Threads ich nichts mehr schreiben wollte!


    Auf die bösen Menschen ist Verlass, sie ändern sich wenigstens nicht


    William Faulkner 1897-1962


    US Schriftsteller & Nobel Preisträger 1949