Quetschkante RG500

  • Guten Abend.

    Wie macht ihr das mit der Quetschkante bei den originalen Zylinderköpfen? Die ist im Grunde bei den originalen Köpfen ja nicht vorhanden. Die Kontur des Kolbenbodens ist viel flacher als die Schräge im Kopf.


    Das sieht ungefähr so aus:


    Lasst ihr das so, oder bearbeitet ihr die Köpfe?

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... ja, da brauchst du Leistung!

  • Da hast du mit originalen 500er Köpfen keine Chance. Bleibt eventuell Umbau auf Kalotte oder cnc-Köpfe. In punkto Leistung funktionieren die Köpfe aber trotzdem ziemlich gut. Noch eine Möglichkeit wären rg 400 Köpfe. Dort hat man dann für 500ccm genug Fleisch für eine passende Kontur.

  • Hallo Marc, vielen Dank für die Info.

    Mit den RG 400 Köpfen ist eine gute Idee und für mich evtl. mal eine Option für die Zukunft.


    Mir ist früher schon aufgefallen, dass die Kontur der Quetschkante in den Köpfen nicht ganz zu den Kolbenböden passen wird. Dass es aber so viel ist, hat mich nun doch erstaunt.

    Mein Ziel war, mit der Zylinderkopfdichtung (weglassen der mittleren Lage) einen guten Quetschspalt einzustellen. Das kann man sich ja getrost schenken. Bei dem Öffnungswinkel wird es nicht viel ausmachen ob ich ganz am Rand 1mm Abstand habe oder sogar nur 0,4 mm.

    Einzig das Verdichtungsverhältnis kann ich etwas beeinflussen.


    Du sagst in punkto Leistung funktionieren die originalen Köpfe trotzdem.

    Ihr probiert und testet ja immer viel aus. Gibt es einen Vergleich zwischen original und gemachten Köpfen?

    Nach meinem Verständnis müsste man doch auch bei einem originalen Motor einiges liegen lassen?


    Gruß, Martin

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... ja, da brauchst du Leistung!

  • Nein überhaupt nicht. Die besten Motoren von uns haben noch die Standardköpfe. Ich bin kein Freund davon aus der Kopfdichtung irgendwelche lagen zu entfernen. Das Risiko das die Kopfdichtung damit abbläst steigt halt damit an. Lieber 2/10 abplanen. Ein Cnc-Kopf alleine bringt keine Mehrleistung, da hat man eher den Vorteil durch austauschen der Kalotte verschiedene Verdichtungen fahren und testen zu können.

  • Tatsächlich? Hätte jetzt nicht vermutet, dass die gemachten Motoren mit originalen Köpfen betrieben werden.

    Danke, schon mal für deine Einschätzung! :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... ja, da brauchst du Leistung!

  • Hallo Schrauber,

    Habe meine Köpfe auf O-Ring Abdichtung auf der Wasser-und Druckseite umgebaut.

    Wegen der Kompressionserhöhung um 1 mm, musste ich die Kalotten nachstechen und dabei die Quetschkannte

    an die Kolbenwölbung angepassen (Quetschspalt 0,9 - 1mm, Kontrolliert mit Zinndraht !)

    Diese Maßnahme ist leistungsmässig spürbar ! Die KW-Lagerung ist ausreichend dimensioniert !

    Fahre so seit 10 Saisonen bei meinen 3 Gammas ohne Undichtheiten oder Probleme ! Lg Karl

  • Das ist ja nicht anderes als die Verdichtung anzuheben. Das verändert freilich die charakteristik. Der Durchzug verbessert sich, allerdings macht sie obenraus früher dicht und überdreht schlechter. O-ring Umbau wäre auch eine Möglichkeit dahingehend was am Quetschspalt zu verbessern, da hast du recht.

  • Hallo Karl, vielen Dank für deinen Post.

    Die Köpfe auf O-Ringe um zu rüsten war auch mal eine Überlegung.


    Hast du deine Köpfe zusätzlich abgefräst um tiefer zu kommen?

    Bei mir zumindest würde es nicht reichen nur die Kopfdichtung weg zu nehmen und die Kalotten nach zu fräsen. Die Quetschfläche in den Köpfen ist so schräg angestellt, dass man bestimmt 2mm raus nehmen müsste um die flache Kontur des Kolbenbodens zu erreichen. Dann wäre aber auch der Quetschspalt größer als 2mm (schätze sogar fast an die 3mm).


    Was mich zusätzlich hemmt, den Umbau auf O-Ringe vorzunehmen, ist die vorgegebene Wasserführung durch die originale Zylinderkopfdichtung. Da sind ja die Bereiche verengt/verschlossen um den Durchfluss zu regeln.

    Wie hast du das gelöst?


    Gruß, Martin

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  • p.s.

    Verdichtung anheben verändert natürlich schon das von Marc beschriebene.

    Die Verdichtung wird man aber mit der Größe des Brennraums "einstellen".


    Ein passender Quetschspalt ist aber in drei Punkten nicht uninteressant.

    Neben den zwei hauptsächlich diskutierten Eigenschaften:

    1. Thermische Aspekte durch Vermeidung von Flammnestern im Randbereich

    2. physikalische Begünstigung durch Verwirbelung/Durchmischung der Gase,

    hat die 3. mechanische Komponente ja auch einen Reiz in Form von Haltbarkeit. Beim "hochkatapultieren" des Kolbens, wird dieser durch einen engen Quetschspalt ja von diesem "Luftpolster" zusätzlich sanft abgebremst (also nicht nur durch die reine Verdichtung). Bei wenig Verdichtung ohne Quetschspalt, würde der Kolben sonst viel ungebremster im oberen Umlenkpunkt ankommen und erst von der Pleuelstange wieder "eingefangen" werden, was hauptsächlich das obere Pleuellager und Auge stressen würde.

    In Kurven kann jeder schnell fahren, aber auf der Geraden... ja, da brauchst du Leistung!

  • Mal ne ganz ketzerische Frage: Hat dir die Gamma nicht ausreichend Leistung oder was spricht dagegen, das einfach so zu lassen, wie es ist?