CDI Programmierbar im Eigenbau

  • Jetzt gehts aber ab hier, ich versteh nur Bahnhof, aber genial das mitzubekommen :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

  • Hast du auch ein Oszi vom Pickupsignal?

    Wenn du Lust hast, könntest du ein paar Eingangsschaltungen für mich testen, hab leider keine Aprilia mehr. Sollte sich mit 2-3 Bauteilen ausgehen, du kannst es dann für deine Schaltung benutzen. Bräuchte dazu nur Infos wie der Pickup verkabelt ist (eine Seite bereits auf Masse oder werden beide Anschlüsse herausgeführt), sowie Oszi bei verschiedenen Drehzahlen.


    Lg

    Kein Problem, kann ich dir messen und testen.

    Der Pickup wird einseitig von der CDI auf Masse gelegt, bei den MP/SF/PY Modellen wird eine anderer Pickup Ausgang genullt als bei den RD/RM Modellen mit der Piaggio CDI. die Spitzenspannung vom Pickup beträgt ca. 40V bei 10.000 rpm.

    Bilder kommen heute oder morgen.

    Nur was knattert und stinkt, mir Freude bringt :biggrin:

  • Cool, danke!


    Wurden die 40V am offenen Spulenende oder an der CDI angeschlossen gemessen? Wenn die Spule offen ist, kommen hohe Spannungsspitzen zustande, aber kaum fließt etwas Strom, bricht die Spannung ein. Idr schaltet ein Pickup nur ein Thyristor-Gate, da ist kaum Leistung nötig. Normalerweise sollten da im Betrieb nur ein paar V anliegen.


    Im einfachsten Fall kommt das Pickupsignal direkt auf den Arduino-Eingang, der mit ca 300 Ohm auf Masse gezogen wird, zusätzlich eine mittelkräftige 4,9V Z-Diode gegen Masse, und es sollte ein schönes Signal anliegen.


    Der Pulldown-Widerstand begrenzt die Pickupspannung, und lässt Störungen "abfließen", die Z-Diode schützt vor Spannungen über 5V und Spannungen unter 0V.


    Wenn das Pickupsignal dann nochimmer stark rippelt, kann man den Widerstand verringern, und notfalls noch einen kleinen Entstörkondensator (Keramik oder Folie) gegen Masse schalten.


    Wenn der Pickup tatsächlich extrem stark ist und 40Volt bzw mehr Milliampere fließen als Widerstand/Z-Diode zulassen, muss man noch einen Vorwiderstand in die Pickupleitung einbauen, der dann als Spannungsteiler zum Pulldown-Widerstand fungiert.


    Lg

  • Pickup Signal 10.000 rpm ohne CDI



    Pickup Signal 10.000 rpm mit Masseschluss durch die Originale CDI (gelb ist der Zündimpuls)



    Den innere Aufbau der Original CDI ist mir nicht bekannt. Galvanisch ist der eine Pickupeingang in der CDI auf Masse gebrückt und der andere ist Galvanisch ohne messbares Ohmsches Potential, gutmöglich das hier mit dioden gearbeitet wird.


    Man sieht auf dem Foto, das der Zündimpuls 400ųS nach der ansteigenden Negativen Flanke des Pickup Signals auslöst. Bei 10.000 rpm wären das 6.000 ųS pro Umdrehung, und 16,44 ųS pro Grad Kurbelwellenumdrehung, also ca. 24° Versatz. Wenn man jetzt die 36° statischen Pickupversatz mit einbezieht, wären das 12° V. OT Zündzeitpunkt bei 10.000 rpm, das deckt sich auch mit meinen abgeblitzten Ergebnissen aus dem Zündkurven Thread.

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  • Wie siehst du wann die CDI schaltet, und wie hast du 10.000upm erreicht ohne dass der Motor/CDI läuft?


    So wärs ja ein schönes Signal, wie siehts bei zB Standgas aus?



    Ich würd einfach hergehen, und einen Umschalter in die Pickupleitung einbauen. Schaltstellung 1 verbindet ganz normal zur CDI, Schaltstellung 2 geht über einen ca 300 Ohm Widerstand nach Masse. So könnte ich den Motor starten, auf die gewünschte Drehzahl bringen, und dann kurz umschalten, um zu sehen wie sich das Signal in Relation zum Widerstand verhält.


    Wenn dann ein passender Widerstand gefunden wurde, der das Signal ähnlich wie an Schaltstellung 1 aussehen lässt, fehlt eigentlich nur noch eine Z-Diode, evtl noch ein ganz kleiner Vorwiderstand aber nur wenn die Z-Diode zu heiß wird, und es müsste laufen.


    Wenn du möglichst Verzögerungsfrei schalten willst (kann man auch leicht im Code lösen), dann kannst du den Arduino Eingangspin "vorspannen", wie es bei Analogendstufen gemacht wird, nämlich mit Pullup und Pulldown Widerstand gleichzeitig, so dass die Spannung am Eingangsping nahe der Schaltspannung (siehe Datenblatt) liegt. Dann wird das Signal mit einem Kondensator in Reihe eingekoppelt. Ist aber tricky die passenden Widerstände zu finden, und sehr störanfällig, ich würds wennmöglich nicht so machen.


    ✌️

  • Ich Smuliere das auf der Werkbank (unserem Esstisch :face_with_tears_of_joy: ) ich habe ein RS 125 Schwungrad auf einen Brushlessmotor für 1:5 er Offroadmodelle geschraubt , einen Pickup installiert und eine Gradscheibe Auf dem Schwungrad so ausgerichtet das Der Pickup 36° v. OT zum beginn der Steuerzunge steht.

    Die Drehzahl messe ich digital mit hilfe einer ausgemusterten Rave_Control V1

    Ich habe hierfür einen gebrauchten RS Kabelbaum zum experimentieren zurrecht geschnitten. Strom kommt aus einer kleinen 4S LiFePo4 Batterie


    Der Zündimpuls ist im 2, Bild auf Kanal 1 der Gelben Linie zu sehen. ich habe 100V/div eingestellt bei 140V ist der ausschlag nicht so groß.

    Normal messe ich den Zündwinkel dann mit dem Stroboskob, statt ihn anhand der Oszimessungen aus zu rechnen



    Ich bin mit der Art und weise meiner Pickup auswertung zufrieden. Der Optokoppler löst zuverlässig von 400 bis 13.500 rpm aus. Der Eingang vom Nano ist mit dem internen Pullup auf High gezogen der Interrupt der Programmroutine löst dann bei fallender Flanke aus. Das funktioniert so gut, das kein zusätzlicher externer Pullup notwendig ist (bei dem Drehzahlmesser musste ich noch 10K Ohm Pullup zusätzlich für die Störsicherheit extern dazugeben). Das Pickupsignal beleibt dabei nahezu unverändert, so können noch weitere Geräte im Moped Parallel am Pickup die Drehzahl messen (Schaltblitz, Detocounter, Auslasssteuerung messen bei mir die Drehzahl am Pickup, Quickshifter und der Drehzahlmesser mit Steppermotor messen die Drehzahl an der Zündspule.)


    Unterhalb 1.000 rpm sind es so 2-3 Volt die der Pickup ausgibt.

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  • Achso, jetzt sehe ich den 2ten Oszikanal. Sieht aber eher so aus als würde er bei der positiven Pickup-Flanke zünden, normalerweise um die 0,7V herum, bzw was benötigt wird um einen Thyristor zu zünden. Die Verzögerung wird über die CDI Eingangsbeschaltung bewerkstelligt.


    Im Betrieb werden die Pulse etwas anders aussehen als auf der Werkbank, da zB das Polrad nie eine konstante Drehgeschwindigkeit hat (Verdichtung, Expansion) was sich auf die induzierten Ströme auswirkt.


    Mit Optokoppler wird es schwierig eine gute Zündung zu bauen, da das Signal unnötig verzögert wird, und die zusätzlichen Leiterbahnen anfällig für Störeinstrahlung sind. Außerdem benötigt es Leistung zu schalten, was wiederum die Flankenanstiegsgeschwindigkeit beeinflusst.


    Wenn du das Pickupsignal möglichst wenig beeinflussen willst, aber trotzdem schnell und präzise schalten willst, dann kannst du es mit 2 Bauteilen lösen: Vorwiderstand zum Eingangspin, und 5V Z-Diode am Eingangspin gegen Masse, mehr brauchts nicht. Vor dem Vorwiderstand bleibt das Pickupsignal einigermaßen unverändert, dahinter hast du ein 5V Rechtecksignal. Nicht vergessen Pullup ausschalten, da der Eingangspin über den Vorwiderstand und Pickup an Masse hängt.

  • Die Originale QCA91 CDI ist eine digitale Mikroprozessor CDI.


    Der Verzug am Optokoppler beträgt ein paar ųSekunden also ca. 0,5° bei 12.000 rpm, das kann man, wenn man will, in der Zündkurve mit berücksichtigen.


    Wie schon gesagt, die Thyristorzündung mit dem Nano ist bereits in Betrieb und hat schon über 100km abgespult.

    Die Zündkurve wurde auf dem Zündungsprüfstand bis 13.000 angeblitzt und verifiziert, das es kein Schaden gibt.

    (Klar, einen verbrennenden Motor kann ich mit dem elektromotor nicht ganz simulieren aber für die Zündung reichts)


    Als Basis für die Kurve diente die Abgeblitzte Originalkurve, damit habe ich auch schon eine Zubehör CDI so eingestellt, das sie exakt gleich wie eine QCA91 zündet.

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  • Jetzt gehts aber ab hier, ich versteh nur Bahnhof, aber genial das mitzubekommen :thumbs_up_medium_light_skin_tone:

    Geht mir genauso, aber schön, das es hier Experten gibt, die einem helfen können :thumbs_up_medium_dark_skin_tone: