Zündungs- und Kerzenproblem auf linkem Zylinder bei TDR 250

  • Hallo Leute,


    ich bin hier neu in diesem Forum und wende mich an Euch in der Hoffnung auf Hilfe, da die Motoren von TZR 250 und TDR 250 nahezu baugleich sind. Vielleicht hat ja schon mal jemand von Euch ähnliche Probleme gehabt oder davon gehört. Ich lebe auf den Seychellen und hier ist keine Hilfe zum Thema zu erwarten.


    Nachfolgend beschreibe ich das Problem ausführlich, damit man einen Kopf daran kriegt.


    Nach der letzten vorgenommenen Generalüberholung der TDR vor meiner Auswanderung, lief das Gerät hier auf der Insel für die Dauer von gut 2 Jahren einwandfrei.
    Danach kam es zu bisher noch nie gekannten Zündproblemen auf dem linken Zylinder. Nach dem Kerzenwechsel kam es nach einer Fahrstrecke von ca. 20 Kilometern im mittleren bis hohen Drehzahlbereich erneut zu Problemen. Der linke Zylinder fing an zu stottern, hier und da eine Fehlzündung, kurzfristig wieder sauberes Zünden, um dann endgültig den Betrieb einzustellen. Die Kerze war natürlich total abgesoffen und nach Reinigung und Trocknung nicht mehr verwendbar. Mir einer neuen Kerze startete der Motor wieder einwandfrei, aber nur um nach kurzer Fahrstrecke und hochdrehen des Motors wieder auf dem linken Zylinder die gleichen Schwierigkeiten zu machen.


    Nachdem alle mir bekannten Versuche der Diagnose im Bereich der Zündung und Spritversorgung erfolglos verliefen und die Kolben schon wieder 20.000 km auf dem Buckel hatten, habe ich mich entschieden den Motor zur Überholung nach Deutschland zu verfrachten. Dort wurden neue Kolben (3. Übermaß) eingebaut, die Zylinder geschliffen und gehont, notwendige Dichtungen und Simmerringe erneuert, sprich der gesamte Motor mit Originalteilen überholt. Separat wurden die Vergaser überprüft und gereinigt.


    Nach Rücksendung des Motors und Wiedereinbau bestand das oben beschriebene Problem nach wie vor. Der linke Zylinder wollte einfach nicht sauber zünden.
    Zu guter Letzt habe ich dann noch die Zündspule und die CDI – Zündeinheit ausgetauscht.


    Der Motor lief bei Probefahrten (ca. 20 km) soweit OK, um dann auf der Fahrt zum hiesigen TÜV bei einer Laufleistung von knapp 45 km wieder auf dem linken Zylinder nach Zündaussetzern den Betrieb vollends einzustellen.


    Nun bin ich am Ende meines Lateins und wende mich an Euch, in der Hoffnung auf einen Tipp.
    Für eine Mitteilung von Euch wäre ich sehr verbunden und bedanke mich im Voraus für die Bemühungen.


    Gruß Jörg

  • Servus-


    ein Ferndiagnose ist natürlich schwierig, ist ja schon vieles durchprobiert.
    Habe zwar keinen 250er Yamaha Motor, aber folgendes gilt immer und ist bisher nicht eindeutig als abgehakt erkennbar.


    Wenn der Apparat solange alles noch neu-, sprich noch trocken ist, einige km läuft,- so könnte es an der Dichtigkeit des Motors liegen.


    Membranen noch in Ornung (dicht, rissig)?, Kurbelwellen- Simmeringe dicht?, wurde der Motor nach der Revision abgedrückt?
    Ist der Zündfunke, nach dem nichts mehr geht noch vorhanden?
    Vergaser könnte überlaufen - Schwimmerstand und Ventil OK?

  • Schon mal die Zündkerzenstecker + Kabel erneuert?
    Die Kerzenstecker kann man probeweise auch mal von li nach re wechseln um einen Fehler einzugrenzen.


    Falls der linke Zylinder erheblich zu fett läuft (aus irgendeinem Grund wie z.B. Choke hängt), dann zerstört das fette Gemsich sofort wieder die Zündkerze. Also mal Iridiumkerzen verbauen obs hilft. NGK BR9EIX


    Der kalte Motor darf ohne Choke NICHT laufen. Ansprigen darf er nur kurz um alleine wieder auszugehen. Läuft der kalte Motor ohne Choke ist was faul.

  • Ich möchte mich hiermit für Deine umgehende Antwort bedanken und sorry für die verspätete Meldung, aber hier auf der Insel ist das manchmal so eine Sache mit dem Internetzugang.
    Kerzen und Stecker wurden alle erneuert und bei Vertauschen wandert der Fehler nicht mit. Choke arbeitet einwandfrei und der kalte Motor läuft nicht ohne Choke.

  • Obwohl die alten optisch OK erscheinen, habe ich gerade Membranen neu bestellt, aber bis hier auf die Insel dauert die Lieferung 4 - 6 Wochen.
    Simmerringe und Dichtungen wurden bei der letzten Überholung (Yamaha Vertragswerkstatt in D-land) erneuert. Der Motor hat gerade 60 Km gelaufen.
    Ob der dort abgedrückt wurde kann ich nicht sagen. Mir selbst fällt keine Undichtigkeit auf, wobei eine minimal Undichtigkeit optisch wohl kaum zu erkennen ist. Zündfunke ist immer vorhanden und die 'Vergaser werde ich nochmal prsönlich unter die Lupe nehmen.
    Danke für die Anregungen.
    Gruß Jörg

  • Hallo Namensvetter,


    habe mir überlegt, ob es auch an der Zündspule liegen könnte. So wie es im Stromlaufplan des WHB darstellt, kann das jedoch nicht sein, weil demnach beide Zylinder gleichzeitig zünden müssten!?
    D.h. theoretisch sollten die Kerzenstecker direkt getauscht werden können um hier einen Mangel zu erkennen. Vielleicht einfach mal probieren - ich kann es gerade leider nicht selbst testen...
    Ansonsten muss es meiner Meinung nach ein mechanisches Problem sein!


    Gruß Jörg

    Wer später bremst ist länger schnell.

  • Die Zündkabel werden doch wahrscheinlich nicht direkt mit den Zündspulen verbunden sein. Also austauschbar. Ich würde einfach mal Schritt für Schritt die einzelnen Teile quertauschen und schauen, ob der Fehler mitwandert. Also erst die Stecker, dann die Kabel, dann die Spulen.


    Bzw. am Anfang komplett vertauschen. Wenns mitwandert, Schritt für Schritt eingrenzen.


    Oder einfach alles neu machen :smiling_face_with_sunglasses:

  • kerzen normale oder iridium ??
    seit ich iridium fahre keine probleme mehr ..
    ohne ölpumpe scheidet auch eine quelle des ärgernisses aus ..
    vergaser schwimmer könnte auch hängen oder schwimmer ventil müßte erneuert werden schwimmerniveau ?...
    lg