Betrüger ?? Ringratte Marc Márquez

  • Unabhängig davon, ob das nun erlaubt ist oder nicht, habe ich da mal eine Verständnisfrage:


    Der extra Schaltautomat unterbricht zwar genauso die Zündung beim Schaltvorgang, lässt aber die Einspritzung weiter arbeiten. Dann bekäme der Motor (weil keine Verbrennung stattfindet bei Zündungsunterbrechung) kurzeitig eigentlich ein viel zu fettes Gemisch. Und das dürfte doch eher suboptimal für die Leistung sein. Offensichtlich ist das aber nicht der Fall. Also welcher Gedanke steckt dahinter? Findet da so eine Art kurzzeitige Aufladung statt? Es wird ja auch weiter Luft angesaugt.


    Gruß
    Raphael

  • Zitat

    Original von Raphael
    Unabhängig davon, ob das nun erlaubt ist oder nicht, habe ich da mal eine Verständnisfrage:


    Der extra Schaltautomat unterbricht zwar genauso die Zündung beim Schaltvorgang, lässt aber die Einspritzung weiter arbeiten. Dann bekäme der Motor (weil keine Verbrennung stattfindet bei Zündungsunterbrechung) kurzeitig eigentlich ein viel zu fettes Gemisch. Und das dürfte doch eher suboptimal für die Leistung sein. Offensichtlich ist das aber nicht der Fall. Also welcher Gedanke steckt dahinter? Findet da so eine Art kurzzeitige Aufladung statt? Es wird ja auch weiter Luft angesaugt.


    Gruß
    Raphael



    bei elektronischer einspritzung wird immer zuerst die einspritzung zurückgenommen, sonst kanns schnell hässlich werden.
    unverbranntes gemisch sorgt im heissen auspuff für die bekannten fehlzündungen.
    das ist aber leider nicht nur unschön fürs ohr sondern auch eine ernste gefahr für die abgasrohre bzw. einen eventuell vorhandenen kat, über kurz oder lang zerreist es dabei was.
    bei der drehzahlbegrenzung wird auch die einspritzung weggeregelt, teilweise noch in verbindung mit der zündung und dem drosselklappenwinkel.

  • Ich denke kaum, dass dass bei den Brüllrohren irgendetwas kaputt gehen könnte. Da ist ja eh alles offen.
    Ausserdem bezweifle ich, dass es mit dem Schaltauomat so einfach gemacht ist, dass man dadurch so einen extremen Vorteil erhält.
    Selbst wenn man die Einspritzung weiter arbeiten lässt, steigt der Lambdawert, denn ohne Verbrennung bleibt nunmal zu viel Sauerstoff im Abgas. Den unverbannten Sprit merkt sie Sonde sowieso nicht.


    Wenn das System wirklich Lambda-geregelt wird, müsste man eher die Lambdaregelung für einen Moment ausschalten können. Denn die fettet ja nach dem Schalten an, obwohl das ja nicht nötig ist, es wurde ja einfach nur "Frischgas" durchgepumpt. Da das dann viel zu fett ist, wieder abgemagert usw. DAS kostet Leistung.
    Da aber keiner von uns das System so recht kennen wird, sind alles nur Mutmaßungen.


    Trotzdem braucht man einen schnellen Fahrer drauf. Ist es eine Grauzone, dann finde ich es völlig in Ordnung diese zu nutzen.
    DAS sind doch mal Ingenieurleistungen, von denen man später noch redet. (Wie der Staubsauger oder das Loch mit Spoiler anströmen in der Formel 1. )

  • Zitat

    Ich denke kaum, dass dass bei den Brüllrohren irgendetwas kaputt gehen könnte. Da ist ja eh alles offen.


    naja ganz aus jux wirds ja nicht gemacht, wie es gemacht wird.
    warum ein risiko eingehen, wenn man das bequemer über reduzierte enspritzmenge machen kann :nixweiss:


    Zitat

    Wenn das System wirklich Lambda-geregelt wird, müsste man eher die Lambdaregelung für einen Moment ausschalten können. Denn die fettet ja nach dem Schalten an, obwohl das ja nicht nötig ist, es wurde ja einfach nur "Frischgas" durchgepumpt. Da das dann viel zu fett ist, wieder abgemagert usw.


    es wird garantiert möglich sein, die signale der lambdasonde zu verändern bzw. dem steuergerät andre werte vorzugaukeln.
    quasi eine art powercommander für die dauer des schaltens.

  • Reduzierte Einspritzmenge ist tatäschlich ein Stichwort in die richtige Richtung, und Powercommander auch.


    Wem dann noch das Wort "Autotune" was sagt, der ist glaube ich vorne dabei....

    >>>nicht klicken!!!!<<<


    2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
    Ich mach' mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Unter Einbeziehung/Manipulation der Lambdwerte wird es logisch. Autotune misst ja kontinuierlich den Restsauerstoff in den Abgasen und passt dann das Gemisch an, aber eben leicht zeitverzögert. Im Falle Marquez muss das System dagegen innerhalb von Sekundenbruchteilen reagieren, so dass beim Schaltvorgang eher mit ausgeklügelten Einspritz-Fixwerten gearbeitet werden wird, vermute ich. In jedem Fall wird sowas viel Kohle kosten, ist aber zweifelsfrei eine gute Idee.


    Wie werden eigentlich die Viertaktbüchsen gemischtechnisch abgestimmt? Arbeiten die Teams mit einen "Autotune"-ähnlichen System oder kommen die Geräte vor dem Rennen auf den Prüfstand. Gerade in der Moto2-Klasse müsste ein perfektes Gemisch ziemlich wichtig sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Raph Camora ()

  • so, wie ein serienmotor bei volllast läuft, laufen die die ganze zeit(leicht fett).
    die werden dahingehend keine veränderung des signals durch einen powercommander brauchen, wenn im kennfeld entsprechend eine höhere einspritzmenge hinterlegt ist, als in der stöchiometrie.

  • Zitat

    Original von Raphael
    Unter Einbeziehung/Manipulation der Lambdwerte wird es logisch. Autotune misst ja kontinuierlich den Restsauerstoff in den Abgasen und passt dann das Gemisch an, aber eben leicht zeitverzögert. Im Falle Marquez muss das System dagegen innerhalb von Sekundenbruchteilen reagieren, so dass beim Schaltvorgang eher mit ausgeklügelten Einspritz-Fixwerten gearbeitet werden wird, vermute ich. In jedem Fall wird sowas viel Kohle kosten, ist aber zweifelsfrei eine gute Idee.


    Wie werden eigentlich die Viertaktbüchsen gemischtechnisch abgestimmt? Arbeiten die Teams mit einen "Autotune"-ähnlichen System oder kommen die Geräte vor dem Rennen auf den Prüfstand. Gerade in der Moto2-Klasse müsste ein perfektes Gemisch ziemlich wichtig sein.



    Die Lambdawert wird nicht im Sinne wie bei Autotune verwendet. Er wird auch im Datarecording nicht aufgezeichnet.
    Ich weiss es nicht genau, aber es gibt m.W. 3 verschiedene Maps zur Auswahl um hier den herrschenden Bedingungen gerecht zu werden.


    Der TSR-QS kann zudem noch den Zündzeitpunkt variieren.


    Davon abgesehen geht da gar nix auf den Prüfstand. Jeder hat eigentlich das gleiche Steuergerät, also ist es für alle gleich.
    Egal ob es bei 12000 U/min eine Delle in der Leistungskurve hat oder nicht.
    Ausser jemand hat hier einen Vorteil durch ein System, welches nach dem Autotuneprinzip arbeitet.

    >>>nicht klicken!!!!<<<


    2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
    Ich mach' mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ....

    Einmal editiert, zuletzt von Roland ()

  • Interessant! Ich hätte erwartet, dass da ein höherer Aufwand betrieben wird. Ein PCV mit Autotune kostet z.B. keine tausend EUR. Ich schätze aber mal, dass sich deine Aussage auf die Moto2 bezieht. Bei der MotoGP kann die Gemischzusammensetzung doch sicher individuell angepasst werden... . Schade, dass es immer nur so wenig technische Infos gibt.