Vergaserbedüsung bei Arrow/Jolly

  • So, nunmal dazu, weil diese Frage wohl des öfteren gestellt wird:



    Beim Anbau einer Arrow/Jolly an die RS/RGV ist folgendes wichtig:


    Beim Kauf ist eine Anleitung, meist in italienisch dabei, auf die man aber nicht all zu großen Wert legen sollte.
    In der Anleitung steht, dass man 260/270 bedüsen sollte. Das ist allerdings schon sehr mager.


    ich habe festgestellt dass die Auspuffanlagenhersteller immer solche knappen Werte angeben, auch bei den 125ern.


    Es gibt bei der RS/RGV keine Standardbedüsungswerte, da die Serienstreunung so groß ist dass die eine mit 300/310 zu fett läuft während die andere mit 320/330 noch zu mager ist.
    Dies ist bedingt durch verschiedene Quetschspalte, verschiedene Brennraumvolumina und somit verschiedene Verdichtungsverhältnisse. Außerdem spielen andere Faktoren wie die Beschaffenheit des Ansaugtraktes und die Steuerzeiten eine nicht unwichtige Rolle für die Bedüsung.


    Also bleibt nichts anderes als die RS/RGV zuerst im originalen Zustand zu überprüfen, wie siehts mit dem originalen Verbrennungsbild aus, zu mager? Oder zu fett??


    Ich tendiere lieber auf zu fett, denn die Wahrscheinlichkeit eines Fressers bei zu fett ist um Welten kleiner als die bei zu mager.


    zu den Werten:


    Ich bin der Meinung dass man unter 280/290 überhaupt nicht anfangen sollte. Dieser Wert ist ein Anfangswert. daran kann man sich orientieren.
    Man muss halt probieren wie das Moped damit läuft.
    Bei vielen ist es sogar noch nicht mal nötig die Bedüsung zu ändern, speziell bei den italienischen Modellen mit ital. Anlage kann die Bedüsung oft beibehalten werden (war bei mir auch der Fall).


    Was man in jedem Fall abändern sollte ist der Düsenstock. Da die RS mit Arrow/Jolly oft im Teillast bewegt wird, ist der Düsenstock sehr wichtig. Original ist ein 0-8er drin, der in vielen Fällen allerdings etwas mager ist. Hier kann man mit einem 0-9er Abhilfe schaffen und den Teillastbereich etwas anfetten.


    Also als Anfangswert: 280/290 ausprobieren und dann je nach Fall magerer oder fetter machen, den 0-8er auf jeden Fall gegen einen 0-9er Düsenstock tauschen, das muss allerdings nicht immer sein. Nur ein guter Rat der die Haltbarkeit des Motors in vielen Fällen erhöht im Gegensatz zum 0-8er.


    Letztendlich bleibt die Bedüsung eine heikle Sache, bei der der Einsteiger lieber auf die Hilfe eines Erfahrenen zurückgreift,. Außerdem sollte ein Prüfstand bei richtiger Abstimmung nicht fehlen. Hier werden auch die kleinsten Änderungen sichtbar.


    Achja, warum der rechte Zylinder fetter bedüst wird als der linke: Der rechte Zylinder hat einen wesentlich größeren Totraum und einen wesentlich größeren/längeren Ansaugtrakt, deshalb wird dieser fetter bedüst als der linke.


    So, ich hoffe dass war jetzt ausführlich genug.


    Gruß Manuel


    P.S. Einen ähnlichen Text kann man auch auf meiner Page nachlesen...

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • Hi,


    zu der Streuung:


    ich konnte im Bekanntenkreis feststellen, dass wir alle magerer bedüsen, als man oftmals in Empfehlungen liest.
    Das war schon bei der ersten Modifikation hin zur anderen Auspuffanlage zu bemerken. Ich bin aus Vorsichtsgründen bei der Standardbedüsung geblieben, fettere Bedüsung hat sich bei Bekannten als vollkommen unbrauchbar herausgestellt, andere sind magerer als Original gegangen. Aber niemand ist auch nach weiteren Modifikationen in die Regionen vorgestossen, die oftmals erwähnt werden.
    Bei unserer Grundgesamtheit (ca. 8 RGV/RS) hat sich die Serienstreuung noch nicht gemeldet.


    Dass wir magerer bedüsen, mag daran liegen, dass unsere Fahrzeuge alle nicht die Vollgasstandfestigkeit von Stassenmotorrädern benötigen.
    Aber dieser Umstand, dass andere Fahrzeuge extrem fetter bedüst sind, erstaunt trotzdem nicht nur mich immer wieder.
    Zumindest ich bin noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem ich sagen könnte: Jetzt ist es so mager, wie möglich.


    Also: Machen wir hier im Norden alles falsch?


    Grüsse, Tamara Kaes

  • Hi,


    das kommt darauf an.
    Z.B. in Brünn: 280/290. LD 964 hPa, LF bei 61%, Temp. 24 Grad C. Zumindest bei dem Wetter, gehe ich davon aus, dass sie noch zu fett ist.
    In Most: 290/300, LD immer um 980 hPa, LF bei 65%, Temp. bei 15 Grad C. Auch hier ist noch was drin.


    Mit Jolly, Gemisch, QK bei 0,9, Fussdichtung von 1,2, Steuereinheit 23D70. Super 98 Okt.


    Mit der Jolly als einzige Modifikation bin ich überall mit 270/280 gefahren. Ob Oschersleben oder Brünn, es gab nie Probleme.
    Da wäre erst recht in Brünn noch Raum gewesen, magerer zu gehen.
    Meine Bewunderung geht wieder an die Konstrukteure bei Suzuki und Jolly Moto. Es ist wirklich eine Leistung, die Motoren so abzustimmen, dass sie fast überall gut laufen.


    Grüsse, Tamara Kaes

  • ich besorg mir ein Endoskop...
    damit ich den kopf nicht dauern runter nehmen muss...


    dan werden wir sehen mit der Bedüsung...


    wonach entscheidest Du, das Du zu fett bedüst hast ???


    dennoch kann man keine größe vorgeben,
    wenn der Lufi noch normal Serie ist und/oder die Übergänge und das Kurbelgehäuse nicht berbeitet sind...können schnell 20 Punkte unterschied heraus kommen...


    und watt is mit Leerlaufdüse, Stock und Powerjet..
    Stimm ihr die nicht ab ?


    haha und QK 0,9
    hat tamara nicht gemeint, das eine große QK das Detonationsrisiko mindert ???


    würde mich jetzt nur noch die Verdichtung bei Tamara interessieren..

    Kann keine PN lesen, sind zwar welche drinn - werden aber nicht angezeigt..

  • Betreffs Endoskop:Liefert so ein Ding generell objektive Ansichten,oder je nach Modell?Wie genau sieht man mit dem Teil?Erfahrungen?

  • Hallo


    Ich wundere mich mit welchen elan manche Leute an Ihrem Moppeds schrauben.




    Dann frage ich mich , warum Ihr 101 mal die Kerzen ausbaut um ans richtige Vergasersetup zu kommen.



    Warum macht Ihr es nicht über die Verbrennungstemperatur...ist 100 % sicher...man kann damit jeden Drehzahlbereich optimal abstimmen.


    Sicherlich muss man dann auch schrauben (am Vergaser)..aber das doch eher unzuverlässige Kerzenlesen entfällt.


    Aber...war ja nur so ein Gedanke... LOL) LOL)


    CU Frank
    http://www.RD350YPVS.de

  • ähm Moment...


    also bei mir ist eine breite Quetschkante eben die Kante und nicht der Quetschspalt. Also die Kante ist quasi dann die plane Fläche des Kopfes von Rand bis zur Brennraumkalotte.
    Der Quetschspalt ist somit der Abstand Kolben/Kopf, auch oft als Quetschmaß bezeichnet. Soweit meine Defintion, nicht das wir hier alle das gleiche meinen aber anders schreiben.


    Wenn ein Motor mit Quetschkante arbeitet, heißt das, dass er keinen glockenförmigen Brennraum hat sondern eben einen kugelförmigen o. ä. und eine Quetschkante besitzt, quasi eine plane Fläche die dem Kolben gegenüber liegt, richtig?
    so habe ich immer die Definition einer Quetschkante aufgefasst, es ist ja eine Kante, kein Spalt.


    glockenförmige Brennräume wie z.B. bei den Rotax Motoren setzen dabei auf einen gewölbten Kolbenboden, haben daher eigentlich keine Quetschkante aber sicher wie jeder Motor einen Quetschspalt. somit ist wohl der Quetschspalt gemeint, der wäre dann 0,9 gewesen.
    Aber jeder hat ja sein eigenes Verständnis... :winking_face:


    in wie fern jetzt eine breite Quetschkante, ein kleiner Quetschspalt und Brennraumkonjunkturen sich in Richtung Detonations bemerkbar machen sei den Experten überlassen.


    Ich fahre momentan mit 300/310 HD, 55/35 PJ, MAJ/PAJ #1,1, 0-9er Stock, Nadel auf 3. Kerbe von oben.
    Den PowerJet abzustimmen halte ich für Schwachsinn, da kommt eh so gut wie nix raus.


    Gruß Manuel

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • Zitat

    Original von http://www.RD350YPVS.de
    Warum macht Ihr es nicht über die Verbrennungstemperatur...ist 100 % sicher...man kann damit jeden Drehzahlbereich optimal abstimmen.


    Über Lambda Sonde im Krümmer, oder wie? :confused_face:

  • Zitat

    Original von Wou


    Über Lambda Sonde im Krümmer, oder wie? :confused_face:



    Narda...



    Über Tempfühler im Auslassbereich oder am Anfang der Abgasanlage.
    Gibt es im beim Kartzubehör.


    Man muss allerdings mit den Temperaturen auch was anfangen können.


    Sehr gut ist das schnelle Erkennen von Detonationsvorgängen im Brennraum (starkes Ansteigen der Temperatur).


    Möglich ist auch die Abnahme der Kerzentemperatur. Einfacher, günstiger, aber verzögerte Anzeige, die unter Umständen verfälscht sein kann.


    BP