Beiträge von F41TH

    Das passt so. Ich versuchs mal zu erklären. Die Wechselspannung der Lichtmaschine muss in Gleichspannung gleichgerichtet werden, damit du damit z.B. eine Batterie laden kannst. Wechselspannung schwankt um 0 abwechselnd ins positive und negative, also z.B. -15V auf 0 auf +15V auf 0 und so weiter.


    Eine Diode lässt den Strom nur in eine Richtung passiern und in die gegenrichtung sperrt die Diode. Im Schaltbild der Diode ist das die "Pfeilrichtung". Du könntest mit nur einer Diode den Wechselstrom in Gleichstrom wandeln. Dabei nutzt du aber nur die Hälfte des Wechselstroms der Lichtmaschine, weil die einzelne Diode immer in gegenrichtung sperrt. Damit du sowohl die positive als auch die negative "Welle" an Strom nutzen kannst, gibt es pro Lichtmaschinenphase im Gleichrichter 2 Dioden - siehst du im Schema was ich im letzten Post eingebunden habe.


    Technisch nicht korrekt und etwas bildlich kannst du es dir so vorstellen: Der Generator ist eine Kolbenpumpe. Minus ist der Ansaug und + ist die Druckseite. Die Batterie ist ein Tank mit 2 Kammern. Ist die Batterie voll, ist der Plus-Kammer voll und der Minus-Kammer leer. Die Dioden sind ventile an der Kolbenpumpe, die den Einlass und Auslass steuern und lassen "Flüssigkeit" immer nur in eine Richtung passieren. Deine Lichtmaschine hat 3 Phasen - damit hast du 3 dieser Kolbenpumpen nebeneinander.

    Die Diodenprüfung ist nichts anderes wie mit dem Mund in jedes Ventil zu pusten. Von der einen Seite gepustet lässt es durch. Das geht nicht einfach so sondern es gibt beim Pusten einen kleinen Widerstand. Das ist sozusagen die 0,xxx V die dein Multimeter bei der Diodenprüfung anzeigt. Von der anderen Seite kannst du pusten so viel du willst, es geht nichts durch. Daher zeigt dein Multimeter keinen Druchgang an.


    Was dir jetzt noch fehlt ist eine Spannungsbegrenzung. Im Regler werden dazu die Phasen der Lichmaschine kurzgeschlossen. Überspannung kannst du dir damit als ein Überdruckventil vorstellen, was zwischen Pumpe und Tank sitzt und automatisch öffnet, falls zu viel Druck aufgebaut wird.

    Die Anleitung ist ok, allerdings haben die meisten 3ph Regler 6 Dioden und nach der Anleitung prüft man jeweils 3 nur zur hälfte.


    Für die andere hälfte bei Punkt 1 und 2 der Anleitung einfach die Messleitungen des Multimeters zwischen Lima-Eingang und Ausgang des Reglers tauschen. Das Multimeter sollte in Durchgangsrichtung den Spannungsabfall 0,xxx V anzeigen, in umgekehrter Richtung sperren. Der rest passt.

    Hast du die Wicklungen auch mal gegen Masse bzw. das Blechpaket des Stators gemessen? Masseschluss wäre noch eine Option die den Fehler erklären könnte.

    Ansonsten: Hast du die Wechselspannung am Stator gemessen als der generator am laderegler angesteckt war? Der Laderegler könnte auch noch eine Fehlerquelle sein. Die Dioden im Gleichrichter im Regler lassen sich auch prüfen


    Bzgl. Ersatzteil: Neu wickeln ist bestimmt möglich aber sicher recht teuer. Gibts einen maßlich passenden stator nicht vielleicht auch in einem anderen Motorrad oder in einer anderen Kawa?

    Für mich klingt das nach Auspuff zu. Vielleicht haben Bienen reingebaut oder er ist einfach versifft und zugesetzt. Ist einfach zu testen: Auspuff demontieren und probefahrt machen. Geht die Kiste ohne Auspuff besser als vorher dann hast du den Fehler gefunden.


    Ich verstehe nicht wieso man sich von anfang an auf einen vermeindlich zu niedrigen Kompressionsdruck fokussiert. Wenn du dir mit der Annahme so sicher bist, wieso dann nicht Zylinder/Kolben vermessen und nach Bedarf erneuern? Effektives Verdichtungsverhältnis am 2T Motor ist deutlich geringer als das geometrische. Mit deiner Annahme kannst du also nichts anfangen - nur vergleiche ziehen zwischen z.B: einem baugleichen Modell, welches richtig funktioniert.

    Spurversatz ist kein Mangel sondern je nach Motorrad konstruktiv bedingt und damit einfach gegeben. In der Ausbildung durfte ich das mal an einem BMW K-Modell messen. Das war moderat aufwändig und wurde mit einem langen, rechteckigen Hohlprofil aus Alu und ein paar Abstandshaltern pro Rad gemacht. Damit sollte verhindert werden, dass sich ein Fehler durch ein eingeschlagenes Vorderrad oder schief im Kettenspanner stehendes HInterrad ergibt. Bei der BMW ist das hinterrad ehr unproblematisch aber immerhin könnte die Schwinge selbst krumm sein. Räumlich schief stehende Räder wurden dabei vernachlässigt. Alles andere muss man genau prüfen, beispielsweise ein Schlag in der Felge hat auch Einfluss auf die Messung. Ich habe mal Rahmen und Schwinge von meiner Supermoto durch 3D-Scannen vermessen und dabei ist herausgekommen, dass die Schwinge räumlich verzogen ist. Wenn bei deiner RD Rahmen, Schwinge, Gabel und Gabelbrücke leicht krumm sind, dann kann sich auch ein kleiner fehler schnell auf ein paar mm Abweichung summieren.


    Wenn du dir wirklich antun möchtest, den Versatz auf 0 zu bekommen, dann kann ich die Einzelteile deiner RD vermessen. Rahmen, Räder, Schwinge, Gabel und Gabelbrücke scannen, im CAD aufbereiten und prüfen wo der Fehler her kommt. Falls es ein Kettenrad mit Versatz braucht, kann man sich sowas bestimmt mit einem adapter anpassen oder ein Kettenrad aus dem vollen fräsen bzw. fräsen lassen.


    Für das Gewissen ist es vielleicht gut aber praktisch wirst du nichts davon haben

    Die Jungs beim TüV haben auf diesen ganzen Zirkus genauso wenig Bock wie wir, die sind davon auch nur genervt.

    Deren Chefs reiben sind aber schonmal die Hände und freuen sich auf den zusätzlich generierten Umsatz, ganz egal was das Fußvolk der Prüforganisationen davon hält. Bei den Zulassungstellen wird man auch lächel und bereitwillig die Hand aufhalten.

    Reifenfreigaben und Fabrikatsbindungen waren schon immer nutzloser, geistiger Dünnpfiff und Bevormundung. Besser wirds aber nicht mehr, dafür ist die Kette von Politik bis Behörde mittlerweile viel zu inkompetent