Nun ja,
wie ja viele wissen bin ich sicher kein Unterstützer der Idioten-Presse-Propaganda, und jeder weiß ja wie meiner einer und die Großzahl unserer Forum User bezüglich Falschtakt-Eisdielen-Poserei eingestellt ist.
Ich also am Wochenende an der Tankstelle, die Zeitschriften durchgeguckt und bin ein Regal unter den St-.Pauli Nachrichten auf die aktuelle Motorrad gestoßen :)
100 Jahre las ich da...und dann auch noch ein Doppelheft??
Na wenn das mal nicht nach Zweitaktern stinkt, KAUFEN.
OK, und heute morgen in der Frühstückspause dann das böse Erwachen.
Die Zeitschrift ist im Doppelpack verseucht von modernen 4Taktern gewesen.
Nach langem Suchen dann stoß ich auf einen Bericht, bei dem aktuelle 600er Supersportler mit der aprilia RS 250 verglichen wurden, mit dem Zitat "der kultivierte RS Motor haut keinen mehr vom Hocker", und "schwammiges Fahrwerk" sowie "Bremsen waren auch schon mal besser".
Ich hab nen Kotzanfall bekommen.
Wer zum Henker erlaubt sich ein solches Urteil??
Das beste: die fahrwerksmäßig unveränderte Mille des Baujahres bis 2003, die das nahezu gleiche Fahrwerk wie die aprilia rs 250 spazieren fährt, wurde gelobt.
Wie ist das denn zu verstehen??? Bremsen gleich (abgesehen vom Scheibendurchmesser), Sättel gleich, Pumpe gleich aber völlig andere Urteile???
Ich kann mich an Fahrwerke erinnern, die noch bis Bj. 2002 zu Wünschen offen ließen.
Bis dahin war eine aprilia RS 250 DER Fahrwerksbrenner schlechthin, ich habe bis dato kein Motorrad gefahren, welches ein derart ausgeglichenes und gut einstellbares Fahrwerk hatte, mit Ausnahme der R1 und der K3.
Zu dem hinkt der Vergleich einer 250er aprilia Bj. 98 mit 56 PS und einer aktuellen 600er mit nahezu dem 3 fachen an Hubraum und deutlich mehr Entwicklung gewaltig.
Der bericht kam so rüber, als wäre die 250er eine ausgebrannte Nullkiste, die noch nie Spaß gemacht hat.
Insgeheim weiß ich, dass jedem der Fahrer beim Gasgeben das Grinsen ins Gesicht getrieben wurde und sie vor lauter Falschtakterei nicht zugeben wollten, dass der Spaßfaktor Zweitakter einfach unerreicht bleibt.
Kurzum konnte man das Heft also wieder wegwerfen und zu den St.Pauli-Nachrichten wechseln. Leider hab ich mir die nicht gekauft, das technische Niveau wäre wohl das gleiche gewesen...
Aber DANN! Ich hab ihn gefunden!!! Unseren Werner Mini Koch, der Retter der Zweitaktära, der Sack ist immer noch so geil auf die Kisten wie wir alle.
Der Bericht über die RG500 Gamma fand ich einfach nur geil, man kann richtig mitfühlen, es hat mir den Blei in die rechte Hand getrieben als ich gelesen habe, mit welchem Ethusiasmus der Bericht geschrieben wurde.
Als letzter verbliebender Zweitakt-Berichteerstatter der immer billiger werdenen Motorradpresse danke ich vielmals für den tollen Bericht.
Ein Paradebeispiel für alle diejenigen in der Redaktion, die vor lauter Bullshiterie in den Falschtaktheften den Spaß an der Sache Motorradfahren gänzlich verloren haben!
Übrigens, den letzten belebten Bericht, den ich je gelesen habe, stammt ebenfalls von Mini, nämlich der letzte Bericht über die aprilia RS 250.
Was das ganze so besonders macht??
Mini war dabei, von Anfang an, kann aus Erfahrung sprechen und schreibt einfach die tollsten Berichte.
Danke an Ihn, den letzten verbliebenen Zweitaktveteran und den letzten wirklich aktiven Berichteerstatter.
Auf das auch die nachkommende Generation irgendwann wissen wird, was Rizinus wirklich ist.
Danke Mini, danke!
Gruß Manuel