YSS ist keine (preisliche) Alternative.
Die Dinger sind zwar wirklich brauchbar, liegen aber bei entsprechender Ausstattung auf dem gleichen Niveau wie Wilbers/Hyperpro/Öhlins/WP/FG/Nitron und wie sie alle heißen.
Es gibt passende Dämpfer in der Länge und man kann das Auge gegen eine Gabel austauschen.
Das heißt aber auch, dass man die Feder austauschen muss (100€) und ggf. die Abstimmung anpassen (was man jedoch sowieso machen sollte).
Das Serienfederbein ist so schlecht nicht. Man muss halt überlegen, dass das eine 125er ist mit einem Zielpreis von damals 4800€. Da kann man nicht erwarten, dass ein voll einstellbares Federbein verbaut ist.
Und im ADAC JC sind sehr viele mit den Serienfederbeinen gefahren und waren damit auch schnell (ich spreche nicht von 80kg plus Fahrern).
Die ständigen Undichtigkeiten rühren daher, dass die 125er von dem damals 16-18 Jährigen auch häufig mit Sozia bewegt wurden.
Und das Grundproblem ist schlichtweg die vollkommen ungenaue und unzureichende Lagerung im Umlenkhebel (zu kleines Nadellager).
Wenn dann noch die Lager verschlissen sind und das Ding trotzdem weiter bewegt wird, dann wirds undicht (das wäre mit jedem anderen Federbein auch der Fall, wenn es quer angelenkt wird).
Ich weigere mich einfach auf den Zug aufzuspringen, und so viel Geld für ein Federbein auszugeben, was man ja gar nicht muss! Die Sachs Boge mit Ausgleichbehälter hatten Höhenverstellung, Druck/zugstufe 30 fach und funktionierten sehr gut. Damaliger Preis 370€. (VK!, bis 2008).
Wieso muss man dann für ein YSS Federbein, dass in Asien gefertigt wird, fast das Doppelte hinblättern? Verstehe die Strategie nicht. Damit gewinnt man in Europa nicht die geplante Marktführerschaft.
Nicht falsch verstehen, ich bin kein Pfennigfuchser. Ich habe in meinem Fuhrpark das Feinste von Hyperpro (250er) und Öhlins (RSV4) verbaut. Mir ist bewusst, das Qualität auch kostet.
Aber kaum jemand investiert 600-1200 € für ein Federbein in ein Moped, das einen Listenpreis von 4800€ hatte.
Der, der das tut, kauft sich sowieso Öhins und Co.
China-Ware hat enorm in der Qualität aufgeholt, wäre mir aber zu heiß ohne eigene Qualitätskontrolle. Abgesehen davon fängt man im Reich der Mitte oder auch in Anrainerstaaten nicht mit weniger als 300-500 Stück Mindestabnahmemenge an.
Es ist also nicht nur die Herausforderung ein passendes Federbein zu finden, sondern ein preislich attraktives.
Übrigens:
Jedes halbwegs passende Standardfederbein passt nicht ohne weiteres in die RS. Warum? Ist der Schlauch für die Drückstufe oben und die Zugstufenverstellung unten, so ist diese nicht erreichbar, da die Zugstreben davor sind.
Im besten Falle ist die Zugstufe also oben und die Druckstufe muss dann über Ausgleichbehälter gehen (dann unten befestigt mit entsprechend längerem Schlauch).
Ausgleichbehälter am Frästeil passt nur, wenn der Öltank demontiert wird. Ist also auch keine Alternative.
Dazu kommt, dass das Federbein nicht dicker sein darf als Serie (kein Platz in der Schwinge und in der Anlenkung) und die Feder nur minimal weiter unten montiert sein darf.
Damit fallen quasi alle Federbeine aus der Serie weg (ich hab schon alle Modelle in dem Maß durch).
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hätte einen Produzenten, der für einen angemessenen Kurs produzieren würde. Aber natürlich gibt es eine Mindestabnahmemenge. Und selbst bei 30 Stück plus EInfuhrumsatzsteuer und Zoll gibt das schon eine gesalzene Rechnung. Daher meine Nachfrage.