Sinn bzw. Unsinn eines 1000er Superbikes für die Straße

Jetzt laber nicht weiter rum sondern hol dir so ein Gerät. Und dann berichte.

Jo, also ich bin ja auch von diversen Zweitaktern auf die Duc 916 umgestiegen, obwohl ich mir zwanzig Jahre immer wieder den Abturn von den großen Eimern geholt hatte. Es ist halt schon schwer was anderes als ein kleiner Zweitakter. Und da spielt noch nicht mal das Gewicht ne Rolle, es sind auch die Reifenbreiten und vorallem der schwere Kurbeltrieb, der ordentlich Kreiselkräfte produziert.
Selbst wenn man bei diesem ziemlich alten und "schwachen" Eimer mal ein bissi das Gas stehen lässt, ist man ziemlich schnell in ungesunden Sphären unterwegs.

Ich bin dann auch mal eine relativ aktuelle R1 probegefahren. Ich empfand das zwar durchaus als witzig und unterhaltsam. Aber wenn dann in höheren Gängen beim abrupten Aufreissen das Hinterrad durchdreht und man eigentlich niemals auf öffentlichen Straßen mal wirklich Gas geben kann, wenn man seinen Spaß eher unter 100 km/h sucht, dann hindert die Leistung eigentlich mehr als sie Spaß macht. Und irgendjemand schrieb es ja so richtig: Bei 100 km/h denkst Du noch, Du könntest nebenher laufen. Ich will aber garnicht schneller als 100 Sachen auf der Landstraße fahren. Ich will enge Kurven fahren, fünfzig Meter rausbeschleunigen, bremsen und wieder abwinkeln. Und das alles in Bereichen unter 100 km/h.

So ne 690er von KTM, als Duke, Enduro oder SM, ist übrigens nicht ohne Grund so teuer auf dem Gebrauchtmarkt: Das Teil ist einfach total g*eil und genau das, was man auf richtig engen Landstraßen haben will. Ich g*eil mich auch an der Duc-Optik und dem Klang auf. Wenn Du da drei Gänge ausdrehst und durchsteppst, kommst Du dir angesichts des Klangkulisse und der Vibrationen wie King Karl persönlich vor. Aber wenn es rein um die Fahrdynamik und die Bedienung auf engen Sträßchen geht, ist die 690er einfach um Längen voraus.

Im Endeffekt sind fast alle Moppeds immer nur Kurzzeitbekanntschaften. Man kauft, hat Spaß, die Lust verfliegt, das Teil steht ungenutzt rum und dann kommt's weg. Halt so wie mit Frauen.

Edit wegen S*cheiß Newspeak-Autokorrektur

Fahre nun seit 2 Jahren eine Tuono 1100 Factory.
Beim Kauf ging es mir nie um die 175 PS. Das Design, das Fahrwerk und das mega Drehmoment waren die Kaufentscheidungen. Man kann halt aus allen Lebenslagen problemlos überholen, ohne sich große Gedanken machen zu müssen. Bin gestern von Italien über den Bernina- und Julierpaß gefahren. Einfach irre, was mit so einem neuen Fahrwerk geht. Wenn ich mich dann auf die RD setze muss ich mich halt umstellen und mich auf den ersten Kilometern daran gewöhnen. Aber auch das macht immer wieder Spaß. So hat jedes Mopped seinen Reiz.

Gruß Silvio

Also ich hab neben der RS noch eine Duc 998, also eigentlich hab ich die RS neben der Duc :D

Ich kann nur sagen, das ist ein richtig geiles Moped mit mehr als genug Leistung und TOP für die Landstraße. Hatte schon ne Fireblade SC 50, die war zwar stärker aber eben komplett emotionslos. Knapp 50tkm ohne irgendwelche Probleme draufgefahren, linearste Leistungsentfaltung, grundsolides Serienfahrwerk. Nix, aber rein gar nix. Halt auch ziemlich langweilig. Ist schwer jemand sowas zu erklären, aber wenn es jemand versteht dann sicher ihr
Dann auf eine Mille RP umgestiegen und das wars dann! Nur mehr italienische Moppeds. Klar sind schwächer als die Reiskocher, dann kann man machen was man will, aber für die Landstraße gibt es dich nix schöneres als eine italienische 1000er. Ich rede von Duc 996/998, Aprilia RSV Mille ME/RP, MV F4 oder Benelli Tornado. Sieht man nicht an jeder Ecke, jeder dreht sich danach um und die haben alle genug Leistung. Also ich brauche keine 200PS auf der Straße, wobei es sicher auch seinen Reiz hat, aber eben nicht auf Dauer.

lG
Flo

In einem Zweitaktforum über Sinn und Unsinn eines Motorrades zu diskutieren hat per se schonmal was

Was, ist doch im Prinzip völlig wurscht. Hauptsache es ist ein Zweitakter :biggrin: