kw lager platt... wieso?

ich würd in den tank das gleiche öl machen, das du auch hintendrin hast. sonst hast du permanent 2 verschiedene öle im motor, was mir persönlich nicht gefallen würde. theoretisch ist das benzin immer mit öl vermischt, auch wenn die öleinspeisung nicht direkt am pleullager ist. wäre dem nicht so, würden viel mehr wellen diesen tot sterben. 1:100 ist trotzdem sicher kein fehler, gerade wenn man in dieser leisungsklasse unterwegs ist.

ps: 45tkm für eine rgv welle, das ist doch schon absolut rekordverdächtig. ist halt scheiße, wenn wie in deinem fall direkt der halbe motor mit über den jordan geht

Die Qualität einer Pleuelagerung kann man eh nur ganz genau wissen, wenn man die Welle auseinander presst. Diese RD-Welle auf den Bildern war schon gebraucht und noch tauglich,aber beim zerlegen der Welle kam der Schaden dann ans Tagslicht. Und mit richtig Druck im Motor hält sowas nicht mehr lang. Die gemessenen Werte der Welle waren immer noch Ok, das sagt aber eigentlich wenig aus. Pitting und eine beschädigte Oberfläche lassen sich nie ausschließen.

Die Welle ist das Herzstück eines Motors und bei über 30.000Km würde ich die IMMER neu machen lassen wenn da richtig drauf gehauen werden soll. Alles Andere ist Glückssache (vor allem bei 75+PS)und am Ende lohnt die Wartezeit nie. Jetzt wirds nur unnötig teuer. Deswegen im Zweifelsfall lieber direkt neu, vor allem wenn schon ausgebaut.

Hi!

Dem kann ich nur zustimmen. Meine hat auch schon 33tkm (zumindest am Tacho) und ich hatte auch schon überlegt die Welle einfach auf Verdacht zu erneuern um da auf der sicheren Seite zu sein.

Dass die Dinger mit Tuning schneller sterben ist ja logisch:
Mehr PS heisst idR mehr Mitteldruck/Verdichtung (was aber untergeordnet sein sollte, siehe unten) aber vor allem mehr Drehzahl. Und die geht ja quadratisch in die Belastung ein. Wenn dabei Belastungsgrenzen überschritten werden (Rollenlagerung geht ja nur über Verformung des Materials) kanns schnell dahin gehen...

Deswegen halte ich nichts von Kitzündungen: Die ~1000rpm mehr müssen einfach deutlich auf die KW-Lebensdauer gehen.

Übrigens ist die höchste Belastung einer Welle (zumindest theoretisch) nicht bei Vollgas sondern im Schiebebetrieb: Die höchsten Beschleunigungen/Kräfte treten wegen der begrenzten Pleuellänge im oberen Totpunkt auf, da verringert aber der Verdichtungs/Verbrennungsdruck die auftretenden Kräfte. Geht man nun vom Gas treten die vollen Fliehkräfte auf. Ähnlich beim Gas halten in der Kurve wenn man dabei 11000 am DZM stehen hat. Also beim Anbremsen nicht gleich runterschalten sondern eher gegen Ende des Bremsvorganges.

Dass der Schaden sich nicht vorhersagen lässt sieht man auch daran dass bei Rennmaschinen die Wellen ganz stur nach Laufleistung getauscht werden. Könnte man "messen" ob die Welle noch 300km hält würde man sich das ja sparen.

Noch was: Pleuellager als Schwachpunkt ist kein spezielles RGV-Problem sondern ein allgemeines Hubkolbenmotorproblem. Beim 2T kommt dann noch die alles andere als perfekte Ölversorgung dazu. Auch ist die Rollenlagerung sehr kritisch da ja sehr hohe Flächendrücke auftreten. Auch die Fliehkräfte der Rollen machen Probleme weshalb man die Größe der Rollen nicht beliebig steigern kann.

Nur falls es in dem Zusammenhang jemanden interessiert...

Gruß J-C

So eine Welle beim gemachten Motor muss ja extrem viel aushalten, das verkürzt die Lebendauer erheblich. Bei einer relativ modernen TZ 250 sind das 1500Km, dann ist die Welle sozusagen fällig.
Dann würde ich eine 75PS+ Welle eigentlich nicht (je nach Fahrweise) über 10.000Km beanspruchen. Es kostet eben auch so einen Motor zu fahren, leider. Verschleiß kostet.

Das mittlere Foto vom KW-Stumpf hat die Beschädigung übrigens genau an dem Punkt, wo das Pleuel die meisten Kräfte auf den Stumpf überträgt. Diesen Schaden hätten wir auch nicht erwartet, der Limastumpf/Wange musste komplett getauscht werden.

In Deinem Fall Peter schieb das nicht auf´s Öl. Ich glaube da weniger dran, denn ansonsten wäre die andere Seite auch fällig. Der Restkolben sah ja noch gut aus.
Motul 710/ 800 sollte für die Beanspruchung schon ausreichen.
Ich denke einfach, das links das Material zuerst aufgegeben hat und es eben laufzeitmäßig am Ende war. Ganz einfach.

Dann direkt Gemisch fahren ohne Ölpumpe. Wenn Du damit eh nicht allzuoft fährst, dann geht das ja. Etwas mehr Öl schadet auch nicht, auch wenns hinten raus sabbert.

Mit dem Vergleich TZ meinte ich nur die Beanspruchung der Welle. Lass die TZ ca. 90PS haben und wenns bei Dir 75+ sind, dann kann man da schon eine gewisse Relation zu erstellen.
Ich wüsste aber auch gerne 500Km im Voraus, wann ein Kolben bricht bzw. die KW schlapp macht.
Aber hier helfen NUR anständige Teile, zeitgemäßes tauschen und eine handwerklich saubere Arbeit.

Zur obigen Welle hatte ich schon gesagt bekommen: Ist das denn so schlimm?? Kann man das nicht mit feinem Schmörgelpapier.....
Die harte Arbeit einer Welle wird oft unterschätzt.

Was kostet dein Motorschaden jetzt??

Natürlich ist das in erster Linie ein Dauerbelastungs-Schaden.
Trotzdem würde ich nicht die Ratschläge und Erfahrungen derer in den Wind schlagen die ihre Erfahrungen schon teuer bezahlt haben. Und da die Belastung sehr groß ist sehe ich schon noch etwas Potential bei der Schmierung.
Bzw wenn das Konzept der RGV bzgl des Pleuellagers eine Schwäche aufweist dann am ehesten bei der Ölversorgung. Das Lager selbst ist ja schon gut gemacht und die Lebensdauer ist auch nicht so schlecht wenn man die Belastungen bedenkt: Der Motor dreht bis knapp (echte) 12000, das kann man nicht mit einer "zahmen" TZR 2MA vergleichen, dann schon eher mit einer 10-11000 drehenden RD350 (54mm Hub) wo die Wellen dann auch keine 50000 mehr halten dürften.

Gemisch hat in meinen Augen den Nachteil dass man immer rumsabbern muss, es gibt keine extra-Schmierung beim Gas zudrehen und dann noch die Sache mit den Bohrungen für die Hauptlager. Das Zusatzöl lässt man auf ner gemütlichen Tour einfach mal weg wenn man keinen Bock hat.

Apropos ÖL: Vergiss das Rizinus. Schmiert zwar sehr gut, aber setzt sehr schnell Kohle im Motor an. Hatte in der 80-er mal A757 (oder wie das Zeugs hieß, Castrol Rennöl halt) ausprobiert, da ging das mit der Kohle im Zeitraffertempo. Gut wenn man andauernd den Motor zerlegt und reinigt, im Alltag großer Mist.

Und es geht immer ein Zylinder zuerst kaputt. Wer sagt dass der zweite noch lange gehalten hätte? Und bei der RGV sind ja nicht mal beide genau gleich.

Gruß J-C