Nun begab es sich also zu der zeit, daß sich zwei Fahrzeuge aufmachten um im Land des Wein und Käses die berühmt-berüchtigte Berg- und Talbahn von Ledenon zu besuchen.
Mit dabei hatten die 3 Ritter von der gebückten Gestalt ihre edlen Streitrösser:
Ein vermeintlich kaltblütiges, welches nur im Viertakt zu laufen vermochte (KTM RC8 ) und zwei heißblütige Rennrösser, die den Zweitakt behrrschten. Eines davon mit doppelt soviel Pustraum (Harris Yamaha V4) wie das andere (Honda RS250)
Nach verregneter Anreise klarte der Himmel am nächsten morgen auf und der fröhliche Ritt begann.
Reiter Rolf startete zum Eingewöhnen mit dem 250er Pony, dessen Hufeisen ideal zu den noch recht kalten Temperaturen passten. Stefan vom Höfle und Schinki zu 40 befassten sich mit dem Geläuf des österreichischen Tieres.
Als Reiter Rolf sich dann auf den 500er Hengst schwang, beobachteten die beiden Gefährten gespannt des Widerspenstigen Zähmung.
Bildlich: Mit erhobenem Vorderhuf schoß das Tier den Berg hinauf in Richtung Mauer an der Start/Ziel Geraden. Hätte Rolf nicht mit aller Macht und seiner Erfahrung korrigiert...ein gar furchtbares und hässliches Geräusch hätte dem Leben des Pferds ein jähes Ende in der Mauer beschert.
Bis dahin war es stets ein Traum des 40igers gewesen ein solches Pferd zu reiten. Nun machte sich beim bloßen Gedanken daran schon ein mulmiges Gefühl in der Magengegend breit. Aber dies stand ja sowiso nie zur Debatte.
Bis...nun ja bis sich Ritter Rolf auf der Strecke direkt von Schinkis Reiterqualitäten überzeugen konnte.
Daraufhin lobte er völlig unverhofft drei Runden auf dem wilden Tier aus.
Natürlich war Schinkis Mundwerk schneller als der Kopf und platzte mit dem "Ja" heraus, ohne sich weiter Gedanken gemacht zu haben.
Helm auf, Biest angeschoben und hinaus auf die Achterbahn in der Ardeche.
Die ersten Meter gehen recht locker von der Hand. Das Pferd scheint willig und leicht bezähmbar. Doch als die Sache flüssiger wird, zeigt der Zosse sein wahres Gesicht. Er Explodiert unter seinem verdutzten Reiter förmlich. Der Gangwechsel kommt zu spät - nicht so wild - aber der nächste auch. So ungestüm und schnell eilt es voran, daß der ungeübte Reiter leicht überfordert ist. Dennoch hält er sich im Sattel und fängt an Spass an der Sache zu finden, wenn auch die Beherrschung körperlich insgesamt sehr anstrengend ist.
Daher:
500er fahren ist viel anstrengender als gedacht, geht aber.
500er schnell zu fahren ist für Ungeübte unmöglich, weil es enormer Erfahrung bedarf.
Es gilt deshalb mein größter Respekt jenen wahren Helden, die dessen mächtig waren oder sind, wie zum Beispiel Rolf Becker, den die 500er auch nach so vielen Jahren manchmal noch überrascht.
Gruß Schinki#40
