Kettenflucht Geometrie

  • Hallo Leute,


    Ich habe da ein kniffliges Rätsel...folgendes:


    Mir ist beim Kettenölen auf dem Hinterradständer aufgefallen dass von der Kette her so komische Knack-Knarrgeräusche kommen beim Drehen dess Rades. Sind schon ziemlich laut und hab' das die letzten beide Male auch beim Fahren wahrgenommen.


    Die Kette war schon lang nicht mehr neu, also einfach mal 'ne neue rein.


    Hat kaum was geändert...


    Nun folgendes:


    Wenn ich die Kettenflucht messe (mit dem Laserpointer) habe ich eine "variable" kettenflucht. Mal ist sie ok, 180° am Hinterrad dann ist sie fast um eine ganze Kettenbreite nach innen versetzt. D.h. sie "wandert" von aussen (also hier ok) nach innen bei einer Umdrehung.


    Mit einem "schiefen" Rad von ungleichen Kettenspannern hat das nichts zu tun, die sind gleich, auch wäre die Kettenflucht ja hier gleich beim Drehen, richtig?


    Ich habe dann versucht herauszufinden wo diese Kettenflucht herkommt, bzw was "krumm" ist.


    Ich habe hierzu den Laserpointer jeweils an diverse Teile festgeklebt (ja richtig fixiert dass da nichts verwackelt) und vermessen (beim Drehen des Hinterrades) wie folgt:


    Hinterer Teil der Schwinge zum Kettenrad
    " zur Kettenradaufnahme
    " zur Felge


    Keine Flucht, kein "Wandern" des Punktes hierbei


    Um die Schwinge auszuschliessen.
    Hinterer Heckrahmen zur Felge
    keine Flucht


    Rahmen zur Kette
    Rahmen zum Ritzel


    keine Flucht



    Ich bin nun ziemlich ratlos da, wie es scheint das Ritzel gerade läuft,
    das Hinterrad,das Kettenrad und die Kettenrad aufhängung gemessen zur Schwinge und zum Rahmen auch aber das Kettenrad zur Kette (zum Ritzel) nicht....


    Weiss hier jemand Rat ....


    Danke schonmal


    Gruss
    Mouser

    2 Mal editiert, zuletzt von Mouser ()

  • Hallo,
    da sich beim unbelasteten Drehen des Hinterrades auf dem Montageständer die Kette auf dem Gummischleifer der Schwinge abläuft, kann vielleicht dort diese Verschiebung entstehen.


    MfG
    Maik

  • @Oseparator,


    Dann müsste doch auch diese Verschiebung messbar sein wenn ich die Felge zum Heckrahmen oder das Kettenrad zum Heckrahmen messe ?


    Bemomaik


    AUf dem Montageständer ist die Kette doch genauso belastet wie wenn das Motorrad steht, ist ja kein Zentralständer....



    Kennt sonst jemand die geheime Lösung?


    Gruss
    Mouser

  • Schon mal die Ausgangswelle auf radial Spiel geprüft? Nicht das sich da ein Getriebelager verabschiedet hat.

  • Neben dem Idealfall gibt es eigentlich nur drei Möglichkeiten, die in Frage kommen.
    a) Ritzel und Kettenrad liegen zwar parallel, aber mit einem Versatz zueinander, so daß die Kette beim Rundlauf eine "Stufe" zu überwinden hat - so ähnlich wie bei den außenliegenden Zahnradschaltungen von Mountainbikes oder Rennrädern.
    b) Die Linien der gedachten Verlängerungen des Kettenrades und des Ritzels schneiden sich. Das Kettenrad steht also schief wie bei einem mittels der Kettenspanner nicht sauber ausgerichteten Hinterrad - wie Du bereits schon angemerkt hast.
    c) Das Kettenrad ist nicht parallel zum Hinterrad und schlägt somit während der Rotation in beide Richtungen aus.


    Letzterer Fall kann natürlich kombiniert mit den beiden vorhergehenden auftreten. Es sollte nicht allzu schwer sein, dies herauszufinden. Bei mir war ersteres einmal vorliegend. Man erkennt das dann daran, daß das Zahnrad hinten deutlich seitlich einseitig an den Zahnflanken eingelaufen ist und an der gegenüberliegenden Seite natürlich nicht. Dazu mußt Du aber erstmal das Fett und den Schmutz dort entfernen, um das festzustellen. Für schief stehende Achsen spanne ich meist nur ein elastisches Gummiband seitenanliegend zwischen An- und Abtriebselementen. Ist zwar nicht so genau, aber hinreichend bzw. immerhin besser als die Skaleneinstellung, die durch die Fertigungstoleranzen nur als grober Richtwert taugt. Für den Schlag reicht es aus, die Spitze eines Schraubenziehers (sofern keine Meßuhr verfügbar) nahe am Kettenrad an die Schwinge anzuzwingern und dann zu drehen. Ich erwähne das alles nur, weil ich nicht weiß, wie gut und genau deine Methode mit dem Laserpointer funktioniert. Zumindest theoretisch gesehen wäre es sicher das genaueste.


    Sollte dies alles zu keinen befriedigenden Ergebnissen führen, dann tippe ich auf das vordere Ritzel. Die originale Fixierung mit zwei Segeringen dort ist ein absoluter Witz. Bei meinem letzten Motor hat sich durch das dauerhaft bestehende natürliche Spiel in der Verzahnung von Getriebewelle zu Ritzel selbige mit der Zeit eingelaufen, so daß es besonders bei Fahrt im Leerlauf ohne Motorlärm deutlich hörbare dauernde mahlende und knackende Geräusche gegeben hat, was sich auch für mich irrtümlicherweise wie ein Lagerschaden angehört hat. Wahrscheinlich ist es auch der schlechteren Legierung des Ritzels aus der Zubehörsparte geschuldet, daß sich das Spiel dort recht schnell ausgeweitet hat. Ich war nachher selber sehr überrascht darüber, daß hier ein paar Zehntel Spiel zuviel gleich so eine grausame Geräuschkulisse erzeugen können.


    Schlecht ist ebenfalls, daß sich dabei auch die Verzahnung der Welle entsprechend verformt, so daß Du selbst mit einem Neuteil von Ritzel wahrscheinlich weiterhin mit erhöhtem Spiel dort klarkommen musst.


    Meines Wissens hat sich mit der Problematik auch noch niemand beschäftigt oder gibt es da eine Lösung , von der ich nichts weiß? Es dürfte nicht einfach sein, an der Welle ein Innen- oder Außengewinde anzubringen um das Teil spielfrei festzuklemmen, und selbst wenn, dann sitzt am anderen Ende auch nur ein Segering, den es bei Anzug wahrscheinlich gleich aus dem Sitz heben würde.


    Die so ausgeführte Fixierung ist jedenfalls ein absoluter Witz - und wie auch immer - vielleicht weiß jemand mehr darüber...

    Einmal editiert, zuletzt von Axolotl ()

  • Erste Bedingung ist, dass Ritzel und Kettenblatt in einer Flucht stehen und beide Achsen parallel laufen.


    Nur bringt das manchmal leider nichts mehr diese Bedingungen zu erfüllen, denn hauptsächlich dann, wenn der Apparat vorher schon Jahre ohne dieser Grundbedingung zu erfüllen betrieben wurde und die Verzahnung an der Antriebswelle und anderes schon ausgenudelt ist.


    Einige bringen Kupferpaste zwischen Verzahnung und Ritzel auf, um das Spiel dazwischen zu vermindern, auch ein zweiter Sicherungsring wird angebracht, doch die Wirkung hält leider nicht all zu lange an und muss im Auge behalten werden.

  • Das gleiche Problem hatten wir vor 2 Wochen auch - es hat beim Fahren gekracht und Schläge getan das wir Sorgen hatten überhaupt noch nach Hause zu kommen.


    Dachte auch erst "Kettensatz".


    0separator hat Recht. Bei uns waren es auch die hinteren Radlager. Mache einfach mal die Achse vom Hinterrad locker und die Knackgeräusche sind weg. Das sind 100% die Radlager.

  • Wenn wir hier schon beim Thema sind, würde mich interessieren, wie ihr das Vorder- und Hinterrad in eine Flucht bringt. Da ich meine Schwinge etwas verbreitert habe, möchte ich dies kontrollieren und eventuell richtig stellen.


    Gruß