RS250 Fahrwerkssetup ?!?!

  • (leider sind ansch. die beitraege verschwunden?)


    hallo. habe meine RS250 1998 erst ende sommer fertigbekommen und hab das thema fahrwerkssetup bis diesen frühling verschoben :winking_face: leider find ich nun keinen der damals im board gefundenen beitraege uebers setup.


    da die fahrten wie auf "eiern" waren liegts mit dem setup im argen kann mir jemand tips fuer eine grundeinstellung geben für vorn und hinten .... (Körpergewicht 75kg)


    danke vorab !

    Glücklicher Zweitakt Besitzer!

  • Hallo,


    wie braucht ihr das Setup von anderen? Im Netz gibts geschätzt 42689 Anleitungen wie man das Grundsetup macht, der Rest wird dann durch Fahrversuche gemacht. Wenn man eh nix merkt, dann einfach das Grundsetup eindrehen. Ist dann als wenn man die ganzen Rädchen gar nicht hätte und in früheren Zeiten konnte man auch ohne das "richtige Setup" schnell fahren.


    Gruß, J-C (mit optimal eingestellem "setup")

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller

  • Ich versuchs trotzdem mal, die Duc hat ähnliche Gabel und Federbein wie die RS ab 98:


    1)
    Negativfederweg einstellen: Mit Fahrer vorne ~40mm, hinten ~35mm
    ohne Fahrer solltens dann ~30mm / ~10mm sein, ansonsten sind die Federraten nicht passend und es muss ein Kompromiss eingestellt werden.


    2) Zugstufen
    Zugstufe vorne: Nach kräftigem Einfedern (Fahrer neben Maschine drückt auf Lenker) 1 Mal ca. 10mm überschwingen. Nicht zu viel Dämpfung nehmen, hängt sonst unten drin -> kippelig wegen tiefer front.


    Zugstufe hinten: Am Haltebügel o.Ä. kräftig einfedern, bei *einundzwan* sollte das Heck ausgefedert sein. Fahrversuch: Heck sollte auf Bodenwellen gerade nicht mehr nachschwingen. Aber nicht mehr Dämpfung, wird sonst unkomfortabel und "hängt" hinten drin -> weite Linie in Kurven durch tiefes Heck.


    3) Druckstufen
    Druckstufe vorn: Vorerst mal einfach ganz aufmachen, wenn die Gabel zu schnell/weit einfedert schrittweise zu drehen und Fahrversuch. Kabelbinder ums Tauchrohr kann hilfreich sein, sollte nachm fahren ca. 20mm vor dem Ende des Federwegs sein (wegen Hydrostopps).


    Druckstufe hinten: Ebenfalls Kabelbinder um Kolbenstange. Sollte nach der Fahrt nicht im Gummipuffer hängen. Erst mal weich anfangen und nur zudrehen wenns auf Bodenwellen zu schnell/weit einfedert.


    Wichtig! Es gilt: Hart macht hart und weich macht schnell :D


    Gruß, J-C (mit aufgedrehter Dämpfung)

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    2 Mal editiert, zuletzt von JCN ()

  • Noch was: Die Sachs-Federbeine reagieren eh nur schwach / verwaschen auf Änderungen. Kommt da nicht so genau drauf an. Erst mit Öhlins ist das wie es sich gehört, mit deutlichem Einfluss eines jeden Klicks :D

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  • Also um das ganze abzurunden:


    Die Aprilia ist von der Federvorspannung so einzustellen wie JCN gesagt hat. Würde nur mit Fahrer ca. 30mm vorne und 30 mm hinten einstellen.
    Zugstufe würde ich von komplett aufgedreht so lange zudrehen bis die Gabel / Federbein gerade NICHT mehr überschwingt. Druckstufe dann so anpassen, dass die ein und Ausfedergeschwindigkeit gleich ist.
    Nun kommt der Test, ob alles gleichzeitig federt also zwischen Tankdeckel und Sitz drücken und schauen. Sollte vorne und hinten nun gleichmäßig und synchron ein und ausfedern. Wenn nicht, dann Druck oder Zugstufe anpassen.


    Meine 96er RS hatte folgendes Setting:
    Mit Wilbers Feder bis aus 2 Ringe sichtbar vorgespannt, Dämpfung komplett zu (streut aber sehr stark)
    Hinten ca. halb vorgespannt, Druckstufe ca. 1/3 zu und Zugstufe ca. 2/3 zu.


    Meine Erfahrung mit dem Sachs Federbein ist, dass wenn es noch i.O. ist, man es über einen sehr weiten Bereich verstellen kann.


    Gruß Florian

  • Hi!


    Sorry wenn ich teilweise widerspreche, war aber selbst verwundert:
    Ein Öhlins-Techniker hatte sich mal über die Mode belustig am Tank runterzudrücken um das Setup zu prüfen. Ist angeblich nonsens, was man sich auch leicht überlegen kann: Ist der Tankdeckel zum drücken wirklich optimal oder einfach "zufällig" ganz praktisch dazu geeignet. Ein paar cm weitervorne oder hinten geben ein anderes Ergebnis und durch die unterschiedliche Reibung wirds noch mal ungenau. Und die Federung muss vorne und hinten so unterschiedliche Anforderungen erfüllen dass das mit der Syncronität reine Theorie ist. Klingt für mich der auch immer gedrückt hat soweit ganz logisch. Auch weil man beim Drücken ja nur "lowspeed" testet. Und die Druckstufe an meiner Showa regelt eher highspeed während die Zugstufe auch Druckstufe-lowspeed beeinflusst. Ziemlich verwirrend...
    Deswegen stelle ich die Druckstufe immer NACH der Zugstufe ein und eher nach dem benutzten/verfügbaren Federweg plus Fahrgefühl und bin bisher gut damit gefahren.


    Zugstufe gar nicht überschwingen lassen finde ich zumindest für die Strasse zu hart und die Duc wird damit am Rennplatz mit handlichen Reifen sogar kippelig. Muss wohl jeder ausprobieren, aber zwischen etwas überschwingen und gerade nicht wird wohl das Optimum liegen.


    30mm Negativ mit Fahrer vorne sind schon recht wenig, ich würde sagen nur was für recht harte lineare Federn wie am Rennplatz üblich. Weiche oder progressive Federn würde ich eher mit 40mm fahren, sonst federt die Gabel beim Beschleunigen zu schnell ganz aus und sorgt für Unruhe.


    Der Sachs-Dämpfer: An der Duc hatte ich mit so nem Teil mit allen Reifen, auch gutmütigen Strassenreifen, in OSL immer mal wieder Lenkerzucken. Dann mit Öhlins trotz nicht unkritischen Bridgestone-Slicks nicht mal mehr der kleinste Ansatz. Und es reagiert viel deutlicher / nachvollziehbarer auf jeden Klick. Geht einfach viel besser abzustimmen und spricht trotz harter Feder um Welten besser an. Bügelt einfach über alles drüber, ein Traum :daumenhoch


    Gruß, J-C

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  • Hallo JCN,
    deinen benutzten/verfügbaren, sprich den Restfederweg solltest du mit der Federrate einstellen.
    Nicht mit der Druckstufendämpfung.


    Gruß Stullefumi

  • Das ist völlig richtig, nur habe ich verschiedene Federn mangels Professionalität nicht immer dabei :bash: Und wenn die Gabel etwas weit eintaucht mache ich eben Druck etwas zu, 2 Klicks reichen da. IMHO immer noch besser als Vorspannung zudrehen. Druckstufe in ihrem eigentlichen Sinne "brauchen" tue ich bei meinem Speed / Leistung glaub eh nicht so viel...


    J-C

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