Die Platzverhältnisse lassen leider keine Gummiplatten zu, da an der engsten Stelle der Vergaser nur wenige Millimeter Platz zum Gehäuse hat
Da zählt jeder Millimeter.
Dadurch, dass der Tank zwar nicht mehr am Rahmen aufliegt, dennoch aber die Seriengummiauflagen an Lenkkopf und Rahmenheck nutzt, könnte es so gehen.
Zwischen Airbox und Tank ist ja wie gesagt noch Kompri-Band.
Eine Herausforderung gibt es allerdings noch:
Der Abstand zwischen Vergaser stehender Zylinder und Airbox-Wand ist sehr klein. Das ist leider konstruktionstechnisch nicht anders machbar.
Da der Anstellwinkel der Rückwand bei einer Box, die bis in den Lenkkopf geht leider sehr steil sein muss, sind die Möglichkeiten auch begrenzt. (andernfalls müsste man das Rahmenheck jedesmal abnehmen um die Box zu entfernen).
So, und da wird es dann speziell.
Die Airbox funktioniert in erster Instanz als Abschottung von warmer Luft. Über einen RamAir Effekt reden wir erst mal gar nicht. Den wird es zwar ab 200 kmh geben, aber der Effekt ist wahrscheinlich marginal und wegen Druckausgleich etc. nicht unkritisch (andere Diskussion).
Die Box verhält sich im weiteren Sinne wie ein Helmholtz-Resonator. Ganz oberflächlich könnte man sagen, sie arbeitet wie ein Lautsprecher im Bandpass-Gehäuse.
Die Vergaser sind quasi meine Lautsprecher, die aber nur in einer Richtung funktionieren - theoretisch würden sie wie ein Lautsprecher funktionieren, wenn man keine Membranen hätte (genau genommen wären die Kolben meine Membran.
Nun gibt es im Lautsprecherbau zwei Dinge, die man unbedingt vermeiden muss:
1. eine stehende Welle im Gehäuse --> die Frequenz des Lautsprechers wird durch das Anregen des Gehäuses reflektiert und kommt wieder beim Lautsprecher an während dieser sich bereits in der nächsten Auslenkung befindet. --> Je näher der Lautsprecher dabei der Rückwand ist, desto problematischer kann das Ganze werden. Daher sind Schallwände oft sehr dick und die Rückwände gerade bei Subwoofern und Mitteltönern weiter entfernt).
(ich habe es sehr vereinfacht dargestellt, der tatsächliche Ablauf ist erheblich komplexer, aber ich wollte nicht in den Lautsprecherbau abschweifen )
2. Ein schwingendes Gehäuse durch zu dünnes/ zu wenig steifes Material und die Anregung der Eigenfrequenz
Beide Fälle könnten zu Abstimmungsproblemen führen oder zu merkbaren Unterschieden bei Auslegung/Materialwahl.
Im Übrigen wird auch genau dieses Szenario das Problem des Serien-Luftfilterkastens sein und auch die Ursache, warum manche zu klein geratene Airbox nicht funktioniert.
Ich habe versucht das ganze "wissenschaftlich" zu analysieren. Fällt aber sehr schwer, da wir ja nur einen "Einbahnstraßen"-Lautsprecher haben, der aber Frequenzen zwischen ca. 50Hz und 233Hz erzeugt (angenommen wir reden über max. 14.000 UPM) und das Gehäuse dazu Ecken, Kanten und Rundungen besitzt. Sowas würde im Lautsprecherbau niemand verwenden, vor allen Dingen nicht bei diesen Frequenzen.
Theoretisch könnte man aufgrund der Eigenresonanz von Glasfaser/Kevlar/Carbon eine Berechnung durchführen. Aber die ist obsolet, weil sie einen Abstand zum Vergaser vorgibt, der aufgrund der Gegebenheiten nicht realisierbar ist. Ausserdem sind die Variablen zu vielfältig, weil mit jedem Millimeter Schichstärke das Resonanzverhalten ein anderes ist.
Wegen der geringen Materialstärke (es soll ja leicht bleiben) wird das Material ganz sicher mitschwingen und auch die Abstimmung beeinflussen.
Je größer die Airbox desto weniger kritisch, und dennoch, ein Einflussfaktor.
Die letzten Wochen hab ich viel darüber gelesen, aber schlau wird man daraus nicht.
In den 90ern haben viele Teams getestet, allen voran Honda und aprilia.
Was man feststellen kann: Sie haben gebaut und getestet, und wieder gebaut und getestet.
Nur so scheint es zu funktionieren.
Was ich nun machen werde: Ich werde von meinem Prototypen entsprechende 3D Vorlagen machen, so dass ich einfacher replizieren kann.
Wichtig für mich wäre aber noch, ob da schon mal jemand mit Aussteifungen gearbeitet hat, die die Eigenresonanz , also die Schwingungsanregung, verändern.
Es mag zwar sein, dass das am Ende nur Nuancen sind, da der 2T in erster Linie eine Strömungsmaschine ist (wobei---eine Soundmaschine ist er auch :D ). Interessant ist es dennoch.
Und die käuflich erwerblichen Modelle hauen mich nicht vom Hocker.
Allerdings habe ich mittlerweile Verständnis für deren verlangten Kaufpreis