DT80 LC2 - niedrige Drehzahl+Vollgas: Motor geht aus.

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe folgendes Problem mit einer meiner DT 80 LC2 (53V). Die Maschine habe ich in sehr schlechtem Zustand geschenkt bekommen und versuche sie nach und nach wieder zu altem Glanz zurück zu führen. Der Motor läuft mittlerweile, sowohl im Leerlauf, als auch im hohen Drehzalbereich recht anstädig. Aber der Übergang ist ein Problem.

Beim Einstellen der Leerlaufluftschraube passiert folgendes:

Ich drehe die Schraube auf die empfohlene Grundeinstellung (1,75 Umdrehungen raus). Motor springt an, und läuft im Leerlauf stabil. Öffne ich jetzt das Gas zügig auf Vollgas (also im Stand, ohne zu fahren) höre ich ein lautes Ansauggeräusch und der Motor geht aus. Klingt erstmal nach "zu mager"...

Also drehe ich die Schraube rein, um die Luftmenge zu verringern. Die Leerlaufdrehzahl ändert sich dabei kaum(!). Je mehr ich die Schraube eindrehe, umso besser wird das Verhalten der Gasannahme. Am allerbesten ist es, wenn die Schraube ganz (!) eingedreht ist. Dann geht der Motor nicht aus, wenn ich im Stand zügig Vollgas gebe. Er nimmt das Gas dann ordentlich an und tourt hoch.

Allerdings passiert während der Fahrt immer noch folgendes. Fahre ich im Bereich zwischen 2000-3500 U/min und öffne das Gas zügig mehr als bis zur Hälfte (muss man ja bei manchen Steigungen), höre ich wieder nur das Ansauggeräusch und Motor und Moped werden immer langsamer und bleiben schließlich stehen. Schaffe ich es über die 3500 zu gelangen, ist alles bestens.

Was ich schon getestet hab:
- Vergaser zwei Mal mit Pressluft gereinigt (keine Änderung)
- Auf Falschluft geprüft (gesamten Ansaugtrakt/Zylinder mit Startpilot eingesprüht. Keinerlei Änderung an Leerlaufdrehzahl feststellbar)
- 140er Hauptdüse eingebaut (deutlich besser - aber nicht STVO-zulässig, oder?)
- Nadel mit Clip höher und tiefer gehängt (tiefer (Clip höher), also magerer, wird schlechter)
- Bezinstand in Schwimmerkammer geändert (kaum Änderung)
- Neue Zündkerze (keine Änderung)
- Auspuff gereinigt (keine Änderung)
- die Hälfte des Lufteinlasses am Luftfilter mit Lappen verschlossen. Das hat das Problem deutlich verringert (Motor blieb an, bei schnellem Vollgas geben). Allerdings ist damit natürlich die Gesamtperformance sehr schlecht.
- Simmerring hinter dem Polrad gewechselt.
- anderen Vergaser eingebaut. Allerdings mit gleicher Leerlaufdüse, da nur einmal vorhanden. Keine Änderung.

Für mich klingt das alles nach "zu mager". Das einzige, was auf zu fett hindeutet, ist, dass die Kerze eher schwarz/rußig aussieht.

Habt Ihr noch irgendeine Idee, was das sein könnte?
Es kann ja nicht Sinn der Sache sein, die Leerlaufluftschraube ganz eindrehen zu müssen, oder? Müsste der Motor dann eigentlich nicht direkt ausgehen?
Und es kann ja nicht Sinn der Sache sein, eine 150er Düse zu verbauen, oder?

Danke!

Low

Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich habe mittlerweile alle Düsen erneuert und den Vergaser ultraschallgereinigt. Düsenstock war auch raus... Habe sogar einen kompletten 2. Vergaser versucht. Nichts hilft! In meinem Eröffungsthread sieht man ja, was ich sonst alles schon getan hab.

Hier noch einmal genau, was passiert:
Ich fahre zum Testen sehr langsam (z.B. im zweiten Gang auf einer Geraden) bei 1500 bis 3000 U/min. Gebe ich dann zügig Gas (3/4 bis Vollgas), höre ich noch ein paar Zündungen und dann stellt der Motor ab (als würde ich den Killschalter auf OFF stellen). Blöd ist das natürlich am Berg, wenn ich eigentlich Gas geben müsste, damit ich den Berg hoch komme und unterhalb 3000 U/min mehr als 3/4 Gas gebe, geht der Motor aus.

Schaffe ich es aber über 3000 U/min (durch Zurückschalten oder schleifende Kupplung), kann ich Vollgas geben und der Motor bleibt an und beschleunigt.

Ich hab echt keine Idee mehr. Könnte es ggf. noch die Zündung sein? Kann ich noch was testen?

Vielen Dank!

Hallo Tante Käthe,

ja, es wurde ein kompletter 2. Vergaser eingebaut. Dem fehlte nur eine Leerlaufdüse, die hab ich extra noch als Neuteil bestellt. Es gibt also keine gemeinsamen Teile, die ich in beiden Vergasern eingesetzt hätte.

Auf Falschluft hab ich mehrfach geprüft. Eine Drehzahländerung hab ich dabei nicht festgestellt.
Leider hat der Spaßvogel von Vorbesitzer drei Löcher in den Ansaugkasten gebohrt. Diese habe ich aber alle komplett Luftdicht abgeklebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da noch was durch kommt.
Denkt Ihr, auf der Luftfilterseite des Vergasers könnte eine kleine Falschluftstelle überhaupt solche Schwierigkeiten verursachen? Auf der Membranseite könnte ich mir es ja vorstellen... Aber auch da finde ich nichts.

Danke!