Jugendliche in der WM/IDM

  • Zitat

    Original von Wolf61
    Kawa, das kann ich Dir auch nicht sagen und werde auch dazu nichts recherchieren.


    War auch nur so ein Gedankenspiel.


    Zitat

    Original von Wolf61
    Das ich einen "Permanent"- Start von unter 18- jährigen in einer Serie wie der Motorrad- WM für zu früh (mit 15) halte, hatte ich ja geschrieben. Da kommen im schlechtesten Fall arrogante Einzeller raus (Ausnahmen gibt es sicher), im besten Fall zurückgebliebene Verlierer. Aus denen werden vielleicht dann normale Menschen.


    Es ist berechtigt, das Eltern versuchen, den Kindern ein Sprungbrett zu verschaffen. Auch inbegriffen Starts als Wild Card- Fahrer bei WM Läufen- oder wie das zu Zeit heißt. Nur wer schon einen 15- jährigen in den GP Zirkus schickt??? Was soll aus dem Menschen werden, sogar wenn er erfolgreich ist am Anfang?


    Das Leben ist lang, die Erfolge dauern nicht lange, und dann?


    Fast jeder, der aktiv Rennen gefahren ist, kennt das Loch, das danach folgt. In Extremfällen führt das zum Suizid, ich kenne zwei solche Fälle. Je jünger der Betroffene, um so haariger ist es vermutlich.


    Die Frage ist ohnehin - wo hört die Nachwuchsförderung auf und wo beginnt der Wahnsinn? Das ist natürlich auch in anderen Sportarten nicht sehr viel anders. Der Irrsinn ist z. B. im Eiskunstlauf und Turnen längst gang und gäbe. Hier wäre ein striktes Durchgreifen seitens der Verbände von Nöten. Möglicherweise wäre das JuArbSchuG ja eine Möglichkeit die schlimmsten Auswüchse, zumindest in Deutschland, etwas einzudämmen?


    Zitat

    Original von rs500r
    Warum setzt man denn 12-15Jährige Kinder aufs Rennmotorrad .
    Weil sie extrem leicht sind-Hungerhaken-


    Das, und die Tatsache, dass sich die Jungs (und Mädels) wohl nicht wirklich darüber im Klaren sind, worauf sie sich da einlassen.

    Einmal editiert, zuletzt von kawanova ()


  • Sicher EIN Argument, neben dem Gewicht liegts auch einfach an der Lernfähigkeit.


    Egal in welchen Sport man guckt, in dem nicht die reine körperliche Konstitution im Sinne von Kraft/Ausdauer gefragt ist (bei dem ein richtiger Mann die besten Leistungen erbringt) sondern vielmehr Motorik/Geschick (und naiver blinder Mut), wird man feststellen dass die jungen Kerle einfach besser sind.
    Ich spiel da auf Sportarten wie Dirt, BMX, Skaten, Snowboard, Freeski uvm.
    Lässt sich auch auf viele Motorsportarten 1:1 übertragen.


    und ob aus jedem jungen Rennfahrer der den Sprung nicht schafft später ein perspektivloser, suizidgefährdeter, in einem Loch sackender Kerl wird...naaaaajaaa....das werden auch nicht mehr sein als jene die kein hobby oder ein anderes Hobby haben. Finde solche Thesen recht gewagt.
    Der gescheiterte Jugendrennfahrer steht wohl eher mehr im Fokus als der gescheiterte Junge ohne Hobbies aus der Großstadt den keiner kennt.


    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Marco ()

  • Zitat

    Original von Marco
    und ob aus jedem jungen Rennfahrer der den Sprung nicht schafft später ein perspektivloser, suizidgefährdeter, in einem Loch sackender Kerl wird...naaaaajaaa....das werden auch nicht mehr sein als jene die kein hobby oder ein anderes Hobby haben. Finde solche Thesen recht gewagt.
    Grüße


    Sicher nicht aus Jedem. Aber es gab eben solche Fälle. Schon möglich, dass die Frusttrationsrate auch nicht höher ist, als im Durchschnitt. Trotzdem gehe ich davon aus, dass eine gewisse Lebenserfahrung i. A. hilfreich ist, um so einen gravierenden Einschnitt zu bewältigen. Ich weiß nicht, ob du jemals einigermaßen engagiert Rennen gefahren bist, das spielt auch keine Rolle. Jedenfalls ist oft so, dass sich die Gedanken ausschließlich um racing drehen. Wenn das von Heute auf Morgen weg ist, ohne dass man das eigentlich will, steht man schon erst mal "im Wald" und fragt sich "Was jetzt?"

  • Das ist doch das Risiko bei jedem professionellen Sport. Dessen muß sich ein Jugendlicher bewusst sein, wenn er es nicht schafft, ist schluss mit Lustig.
    Verantwortungsvolle Eltern schauen schon darauf, das der Sprössling erstmal nebenher einen Schulabschluss samt Ausbildung macht. Wer das nicht beachtet ist selbst Schuld. Die meisten die es in die WM schaffen, sind auch in ihrer persönlichkeit als Teenager so gefestigt, dass sie auch ohne die Rennerei was mit ihrem Leben anfangen können.


    Im übrigen ist weder das Gewicht ein Grund um auf junge Fahrer zu setzen, sonder wie Marco schon richtig erkannt hat eine erhöhte Risikobereitschaft. Ausserdem ist die wahrscheinlichkeit das ein jüngerer Fahrer besser wird größer als ein Älterer. Die tun sich mit dem erlernen aller Dinge einfach leichter.


    Gewagte Thesen sinds allemal, ich kenne niemanden der sich nach gescheiterter Renn-Karriere das Leben nahm. Vor ein paar Jahren brachte sich der eine Tscheche um, mir fällt gerade der Namen nicht ein, aber der hatte einen anderen Knacks. War mal Teamkollege vom Jenkner.

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  • Jaroslav H., er bekam 2004 keinen neuen Vertrag mehr. Dass da auch andere Gründe mit reinspielen ist schon klar. Der andere, der mir bekannt war fuhr MX. Ist aber auch jetzt nicht so sehr das Thema, sondern:


    "Im übrigen ist weder das Gewicht ein Grund um auf junge Fahrer zu setzen, sonder wie Marco schon richtig erkannt hat eine erhöhte Risikobereitschaft"


    Genau das ist einer der Gründe, warum Jugendliche i. A. keine gefährlichen Arbeiten ausführen dürfen.


    Was meinst Du eigentlich mit "Verantwortungsvolle Eltern schauen schon darauf, das der Sprössling erstmal nebenher einen Schulabschluss samt Ausbildung macht. Wer das nicht beachtet ist selbst Schuld."?


    Was nicht beachtet?


    Sich verantwortungsvolle Eltern auszusuchen, oder wie?


    Und ist es wirklich verantwortungsvoll einen 15jährigen auf ein Rakete mit 240 km/h+ Topspeed zu setzen?

  • Na eben, dass der Filius einigermassen weiss wie das normale Leben läuft. Schuabschluß/Ausbildung schliessen den Profisport ja nicht automatisch aus. 90% der Rennfahrer können eh von ihrer Rennerei nicht leben, von daher....


    Bradl hat nebenher eine Ausbildung gemacht, ebenso wie Schrötter letztes Jahr seinen Schulabschluss. Anders gehts doch gar nicht.


    Was verantwortungsvoll ist oder nicht, liegt doch sehr in den Fahigkeiten des einzelnen Jugendlichen begründet. Manche sind mit 15 zu dumm sich selbst die Schuhe zu binden, andere kann man im gleichen Alter bedenkenlos auf eine Rennmaschine setzen.

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  • "Es gibt neben dem Motorsport auch noch andere Dinge im Leben" wird irgendwann bei den Jungs und Mädchen, die im zarten Kindesalter mit dem Motorsport angefangen haben, als Argument kommen, entweder ganz aufzuhören oder aber auch andere Dinge als wichtig zu empfinden!


    Wie damit dann in deren Umfeld umgegangen wird, ist sehr entscheidend!


    Bedingt durch die motorsportlichen Aktivitäten beider Elternteile sind unsere beiden Söhne praktisch in den Fahrerlagern aufgewachsen und vor allem der jüngere hat es bereits mit 3 Jahren geschafft, jedes im Fahrerlager befindliche kindgeeignetes Motorrad in seinen Besitz zu bringen und damit zu fahren.


    Dies hat ihm niemand beibringen müssen und die erste eigene kleine Pseudo-Rennmaschine kam ohne unser Zutun im Fahrerlager Hockenheim in ihren Besitz.


    Um das Ganze in einigermaßen vernünftige Bahnen zu lenken, haben wir mit den Veranstaltern gesprochen und erreicht, dass die Kinder in den Pausen, geführt durch meine Frau auf ihrer Rennmaschine, als Gruppe, sehr diszipliniert, auf der Rennstrecke fahren durften.


    Mit 10 bzw. 13 Jahren kam dann der Einstieg in den ADAC Mini Bike Cup und später dann Junior Cup bzw. 125er B-Lizenz.


    Im Grunde alle Aktivitäten geprägt durch ein gut ausgeprägtes Verantwortungsgefühl, sich selbst, den Mitstreitern und auch dem Material, gegenüber!


    Einmal gestartet, hat der Fahrer ganz allein die Verantwortung für sein Tun!


    Und das sollten seine Betreuer auch erkennen und notfalls auch eingreifen, dafür gibt es ja die Boxentafeln!


    Neben dem Motorsport hatten unsere auch von klein auf, die Möglichkeit, Ski-Rennen zu fahren, auch vor dem Hintergrund, dass sie schon auf Ski gestanden sind, als sie gerade laufen konnten.


    Was man unbedingt beim "Kindersport" berücksichtigen sollte, ist das oftmal zu beobachtende Verhalten der Eltern und Betreuer, die ihre Schützlinge unqualifiziert antreiben und somit verantwortlich für ein Fehlverhalten der Kinder und Jugendlichen sind (Kinder-Fußball ist oftmals ein abschreckendes Beispiel!).


    Bei uns hat es nie ein wildes Armdrehen an der Boxenmauer gegeben, unsere "durften", "mussten" aber nie!


    Vor diesem Hintergrund sollte man da differenzieren und nicht alle über einen Kamm scheren!


    Racepa

  • Die Rennerei lässt die Jugendlichen schneller reifer werden, schon dadurch werden sie selbst Verantwortungsbewusster. Insofern hat die Rennerei eine nicht zu unterschätzende charakterbildende Funktion. Und dass im positiven Sinne!

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    Einmal editiert, zuletzt von Roland ()

  • Um nicht die Edith zu bemühen: Unser Ältester hat mit 17 Jahren den Übungsleiterschein für Motorradsport beim Bayer. Motorsport-Verband gemacht und unser Jüngster hat im Moment mit seinen 22 Jahren seinen Meisterkursus als Zweirad-Mechaniker fast fertig.


    Zugegeben, Schule und Lehre hätte er 2 Jahre früher fertig haben können, aber ein Semi-Profi-Leben seit seinem 17. Lebensjahr haben ihn schon etwas behindert!


    Racepa

  • Zitat

    Original von Roland
    Die Rennerei lässt die Jugendlichen schneller reifer werden, schon dadurch werden sie selbst Verantwortungsbewusster. Insofern hat die Rennerei eine nicht zu unterschätzende charakterbildende Funktion.


    Das würde ich jetzt einfach mal als schwer belegbare These qualifizieren.


    Zitat

    Original von Roland
    Bradl hat nebenher eine Ausbildung gemacht, ebenso wie Schrötter letztes Jahr seinen Schulabschluss. Anders gehts doch gar nicht.


    Die beiden hatten das Glück, dass ihre Eltern die Bodenhaftung nicht verloren haben. Trifft gleiches auch auf die jugendlichen spanischen und italienischen GP Fahrer zu?


    Zitat

    Original von Roland
    Manche sind mit 15 zu dumm sich selbst die Schuhe zu binden, andere kann man im gleichen Alter bedenkenlos auf eine Rennmaschine setzen.


    Schon klar, dass sich Menschen unterscheiden. Es gibt genug, denen man mit 40 noch keine Rennmaschine anvertauen sollte. Trotzdem gibt es irgendwo eine Grenze, wo man i. d. R. davon ausgehen kann, dass die Risikobereitschaft mit einer altersbedingten Blauäugigkeit in engem Zusammenhang steht.


    Aber mal weg von den Nebenkriegsschauplätzen: Wenn es so ist, dass ein 17jähriger zu jung ist, um nach 22:00 Uhr nach Bällen zu treten, ist er es dann nicht recht zu jung, um gegen Entgelt (zumindest das Team erhält ja von Sponsoren Kohle) wie gestört im Kreis herum zu fahren?

    Einmal editiert, zuletzt von kawanova ()