PKV oder GKV

  • Zitat

    Original von kawanova
    .....oder soziale MW - dann aber gefälligst konsequent.


    ja genau, denn die ging schon mit der DDR unter. Es funktioniert nicht.
    Die 2 Klassengesellschaft wird in den nächsten Jahren noch ausgeprägter. Wir bekommen immer mehr amerikanische Verhältnisse, nur mit einem riesigen sozialen Auffangnetz, aber auch das wird irgendwann in der Form für Vater Staat nicht mehr tragbar.

  • In den Chefetagen funktioniert der Sozialismus schon noch (siehe Boni für Pleitebankster), aber eben nur für eine kleine "Elite". Das soziale Netz dürfte spätetstens in 20 Jahren den Bach runtergehen, dann wenn die Babybommer in's Rentenalter kommen. Ich bezweifle allerdings, dass es noch so lange hält. Die nächste Weltwirtschaftskrise kommt sicher schneller - und die dürfte um Einiges heftiger werden als die letzte.

  • Zitat

    Original von kawanova
    Das soziale Netz dürfte spätetstens in 20 Jahren den Bach runtergehen, dann wenn die Babybommer in's Rentenalter kommen. Ich bezweifle allerdings, dass es noch so lange hält.


    Wenn das so weitergeht bricht das Netz eher zusammen, wer finanziert das denn dann noch?
    Wenn ich mal so überlege viel viele (gut ausgebildete) Bekannte mittlerweile im Ausland leben und arbeiten stimmt mich das bedenklich..
    Mein Sohn redet schon von einem Auslandsstudium, hier gibt es ja nicht mal mehr "richtige" Studienabschlüsse dank der EU Angleichung.... :kotz:

  • Der richtige Sturm sthet imho noch bevor. Der so genannte Aufschwung ist an sich eine Mogelpackung, es wird lediglich aufgearbeitet, was liegenblieb. Beim nächsten crash, der im Übrigen so sicher wie das Amen in der Kirche ist, da die Zockerei mit Luft in gleicher Weise wieder in Gang gekommen ist wie zuvor, wird es spannend, zu sehen wie da die Staaten noch eingreifen wollen. Wenn dann die Milliardenbürgschaften fällig gestellt werden und gleichzeitig neue Löcher aufreißen, wird's sicher lustig. In den letzten Jahrhunderten stand am Ende immer ein großer Krieg, dank der Nukes ist diese Lösung aber relativ unwahrscheinlich.

  • GKV oder PKV ist eine ganz einfach zu beantwortende Frage:


    GKV = abhängig vom Einkommen wahnsinnig hohe Beiträge, aber viel schlechtere Leistungen


    PKV= eine gute Police kostet fast genau so viel wie die GKV, abhängig von Vorerkrankungen sogar manchmal mehr


    Aber im Gegensatz zur GKV kann sich der Versicherer nicht einfach aus der Leistungsverantwortung stehlen.


    Und wenn es im Alter nicht mehr für die Super-Police reichen sollte, muss man halt auf den gesetzlich garantierten Standard zurück. Das entspricht dann preislich der GKV.


    Wer raus kann, soll raus! Hier von Sozialsystem-Schändern usw. zu sprechen ist Schwachsinn. Wer nur kann, sollte sich aus dem Sozialsystem verabschieden. Denn es lässt nur die bluten, die ohnehin unter der höchsten Abgabenlast leiden.



    Beispielrechnung: Er, unter 40, keine Vorerkrankungen, gute PKV Police ca. 450 € im Monat (Hälfte zahlt Arbeitgeber bis zu 230€).
    Sie (leider immer min. 15% teurer als Er), gleiche Situation kann z.B. mitversichert werden wenn kein eigenes Einkommen, dafür aber z.B. in Tarif mit weniger Leistung.
    Kinder kostet pro Nase ca. 100-120€ im Monat.


    Versichern darf sich, wer 3 Jahre in Folge über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) verdient hat. Liegt aktuell bei Bruttojahreseinkommen von ca. 49.000€. Wichtig dabei: Unerwartete Leistungen die Tantiemen-Zahlungen zählen zwar zum Jahreseinkommen. Allerdings muss gewährleistet sein, dass auch im Folgejahr, also im 4ten Jahr, das Gehalt erreicht wird. Und genau hier liegt der Knackpunkt: bei diesem zu erwartenden Gehalt dürfen Tantiemen nicht hinzugerechnet werden!


    Es zählen nur 13tes Monatsgehalt und ggf. Erschwernispauschalen.


    Das Gesetz wird aber sehr wahrscheinlich zum 01.01.2011 geändert, womit dann wieder nur ein mal die JAEG überschritten sein muss.



    Viele Leute machen den Fehler, und möchten sich privat versichern, um Geld zu sparen. Falscher Ansatz! Es kann kaum Geld gespart werden, wenn man sich gut versichert. Aber man bekommt erheblich bessere Leistungen. Das ist der Punkt!


    Unser System ist einfach mehr als ungerecht. Wer raus kann, soll raus. Es ist unbezahlbar und wird in den nächsten Jahren irgendwann implodieren. Das ist, wenn die Politik so bleibt, vorprogrammiert.


    Wer sich mit dem Thema demografischer Wandel beschäftigt hat, der wird einsehen, dass das nicht mehr lange gut geht.


    Absolute Verlierer werden die heute 20-40 Jährigen sein. Denn die dürfen immer mehr arbeiten und immer mehr bezahlen. Sozial und Steuerabgaben haben den höchsten Progressionswert bei einem Einkommen von ca. 56.000€ brutto.


    Anstatt Führungskraft in einem mittelgroßen Unternehmen zu sein, ist man finanziell als Gabelstaplerfahrer im Schichtdienst mit steuerfreien Schichtzulagen und Frau + 2 Kinder besser gestellt, als der alleinverdienende Abteilungsleiter, der gesetzlich versichert ist, aber aufgrund seines ja so hohen Einkommens maximale Beiträge in die GKV und Rente einzahlt.
    PERVERS, willkommen in Deutschland. Wo sich Leistung nie lohnen kann :kotz:


    @ ak: Das mit dem Studium stimmt nur teilweise. Liegt an der Ewig-Gestrigkeit unserer arroganten Unis. Die privaten haben sich viel schneller umgestellt und bieten schon seit Jahren super Studiengänge. ich kanns beurteilen, weil ich zwei private Studiengänge hinter mir habe und Vergleichsmöglichkeiten im Bekanntenkreis kenne.


    Sei noch zu erwähnen. Auch die PKV ist kein Wohltäter. Heute wollen alle nur unser Bestes, unser Geld. Überall wo die sich rausstehlen können, tun sie das auch. Wer aber richtig krank wird, ist in der PKV oftmals besser aufgehoben (auch da muss man aber die Augen aufhalten, oftmals wird "überbehandelt" um mehr Geld zu kassieren).

    ich kompensiere Appetit durch Leichtbau :aha:

  • Bedenk aber auch mal folgendes, was ich direkt im privaten Umfeld selbst erlebt habe.


    Ein sehr guten bekannter hatte einen schweren Verkehrsunfall (Motorrad) und lag längere Zeit im Koma. Für die Zeit im Krankenhaus hatte er prima Versorgung. Die erste Reha kein Thema. Aber dann war es immer ein riesen Kampf eine weitere Reha genehmigt zu bekommen. Bis nach der (ich glaube) dritten die PKV einfach keine mehr bewilligt hat, obwohl es lt. den Ärzten gerade jetzt wichtig gewesen wäre alles wieder zu erlernen, da er sonst für immer auch diesem erlernten Stand bleiben wird. Ist eben ein gewinnorientiertes Unternehmen, so ne PKV.
    Lt. Krankenhaus wären bei ner GKV eine Weiterführung der Reha kein Thema gewesen. Diese wären nötig und daher auch problemlos genehmigt worden.
    Tja, er ist eben leider geistig immer noch auf diesem Stand von damals. Der Unfall ist 5, die letzte Reha 4 Jahre her.
    Und als Rente standen ihm ca. 1400 EUR zu. Davon gingen auf Grund der Kinder ca. 1000 - 1200 EUR in die PKV. Mitlerweile ist er zurückgestuft (weiß leider nicht genau was er aktuell zahlen muß) und die Frau arbeitet wieder ein paar Stunden nebenbei.


    Man sollte sich eben über alle Eventualitäten Gedanken machen und ggf. absichern bevor man so einen Schritt macht und nicht einfach nur den aktuell pralleren Geldbeutel sehen.

  • Das was RGV-Shop da schildert ist kein Einzelfall, sondern die Regel. Sobald man eine private Versicherung wirklich braucht, wird's zäh. Eine Versicherung lebt schließlich nicht davon, zu regulieren, sondern davon, Beiträge einzunehmen. Insofern ist die GKV für alle Fälle zu bevorzugen. Leider verhindern Staat und Ärztelobby einen echten Wettbewerb. Würden medizinische Leistungen gleich abgerechnet werden, könnte man davon reden. Hier ist eben ein gewollter? Systemfehler d'rin. Da sich sowohl Legislative (Politiker), als auch die Exekutive (Beamte) mal so ganz locker aus dem System abseilen, könnte ein böser Mensch auf den Gedanken kommen, dass hier der Bock zum Gärtner wurde....


    Zur Ungerechtigkeit sei bemerkt, dass ein Josef Ackermann prozentual weniger Abgaben (Steuern + SV) löhnt, als ein alleinstehender Facharbeiter. Dass das System im A... ist, wird kein dnkender mensch ernsthaft bezweifeln.

  • Danke für die Antworten.
    Alles sehr interessant!
    Nur wie im erste Beitrag gesagt, die hälfe sagt: sofort in die PKV, die andere hälfe sagt: in die GKK bleiben.


    :kopfklatsch:

  • Gre, das solltest Du mit einem Fachmann abklären was für Dich besser ist, da gibt es viele Faktoren die dort mit einspielen. Wenn es dir um die Leistungen geht, kannst Du die GKV durch eine Zusatzversicherung erheblich aufwerten.