Gewichtsverteilung

  • Der Winter steht vor der Tür und die Motorradsaison ist vorbei.
    Also ist jetzt schrauben angesagt.


    Ich habe einige mittelschwere Teile(Zündbox,Kühlflüssigkeitsbehälter usw.) meiner Aprilia Rs 250 wofür ich noch einen Platz am Bike suche. Platz habe ich eigentlich genug, nur weiß ich nicht wo man am besten das Gewicht hinverlegt (aufs Vorder- oder aufs Hinterrad?)


    Nehmen wir mal an, ich habe mehr Gewicht aufs Vorderrad verlagert.


    Entweder rutcht das Vorderrad schneller weg, da mehr Druck durch das höhere Gewicht auf ihm lastet?


    oder


    Das Hinterrad rutcht weg, da es leichter als das Vorderrad ist.


    Ziel ist es, dass das Hinterrad eher wegrutcht als das Vorderrad, da das Hinterrad zur Not noch einmal abgefangen werden kann.


    Sicherlich meinen jetzt die meisten das 50%Vorderrad/50%Hinterrad am besten wäre.
    Da es sich jedoch nicht um ein schweres Gewicht handelt, welches an eine andere Stelle verbaut wird, ist jetzt die Frage ob 52%/48% oder 48%/52%
    die bessere Wahl ist, damit das Hinterrad eher ausbricht als das Vorderrad?


    Ich hoffe es kann mir einer weiterhelfen, vieleicht die Racer unter euch.

    Fehlende Leistung kann nur durch Wahnsinn ersetzt werden !

  • Wo willst du denn damit Fahren? generell gehört Gewicht möglichst Tief und nach vorn.


    Du musst schon sehr viel unternehmen um das Gewicht so zu verschieben das was rutscht (Tank Motor Schwing) Aufnahmepunkte...


    Generell soll garnicht rutschen Gewichtsverteilung hat in erster Linie mit Handling zutun und ist beim Original schon sehr ausgewogen.


    Würde mir bei Wald und Wiesenschraubereien da garkeinen Kopf drumm machen wenn du das ernsthaft bertreiben willst darfst du erstmal daten sammeln (sehr umfangreich) und rechnen und am pc simulieren.


    "Zündbox,Kühlflüssigkeitsbehälter" Das sind wenns Hoch kommt 1kg... die kannst du an den Rechten Lenker binden und die rutscht dir nochnicht (übertrieben ausgedrückt)
    Aprilia hat sich bei der Konstruktion des Motorrades schon was gedacht, eigentlich gehören die Teile dahin wo sie Original sitzen, die Gewichtsverteilung ist Original schon sehr gut.


    Ansonsten würde ich in richtung Motor gehen das bringt aber sehr viele Nachteile mitsich (Hitze!)

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  • Turbo,


    ein Beispiel: Speedway oder Sandbahn werden mit stark rutschendem Hinterrad gefahren und die ganze Fuhre fährt dem gut belasteten Vorderrad hinterher.


    Gilt auch für Cross oder Enduro.


    Auf der Rennstrecke gilt, dass ein belastetes Vorderrad größere Seitenkräfte übertragen kann als ein weniger stark belastetes.


    Letzeres, also ein zu wenig belastetes Vorderrad, ist ein (un)beliebter Fahrfehler und führt zu den bekannten Stürzen "über das Vorderrad"!


    Schau mal nach "vorderradorientiertem Fahren"!


    Kill hat schon Recht, wenn er schreibt, dass die zur Verfügung stehenden Gewichte am Motorrad relativ klein sind.


    Wenn man an seiner Sitzposition und an einer guten Vorderradbelastung beim Kurven fahren arbeitet, ist man auf dem richtigen Weg.


    Racepa

  • Grundsätzlich gibt es in jedem Motorrad eine Lenklinie. Diese geht optimalerweise im rechten Winkel von der Gabel zum Aufstandspunkt Hinterrad. Auf dieser Lenklinie sollte sich die Kurbelwelle befinden. Alle anderen Gewichte am besten Nähe dieser. Desswegen sind auch bei verstellbaren Schwingen und Gabelbrücken meist die Motoren höhenverstellbar. Gewicht weit weg von der Lenklinie (zb. Ducati 916 Serienauspuff) macht das Motorrad träge beim Abwinkeln und Kurvenwechsel.

  • Gewicht möglichst vorne und tief hat 2 Gründe:


    1. Hebelverhältnisse beim Bremsen -> Motorrad hebt nicht so schnell das Hinterrad.
    2. Handlichkeit -> je tiefer das Gewicht desto näher an der Drehachse und desto weniger Trägheit.


    Du brauchst wegen ein paar kg vorne /hinten keine Angst haben, dass Dein Motorrad plötzlich wegrutscht. Habe selber eine 96er Aprilia mit Stahlheck, Gewichtsverteilung 48% vorne / 52% hinten gefahren und meine jetzige hat 54% vorne / 46% hinten. Der große Unterschied ist eine bessere Handlichkeit (auch wegen viel weniger Gewicht), bessere Bremsstabilität und mehr Grip beim Beschleunigen (das geht aber denke ich auf Kosten des Federbeins und der Umlenkung).


    Wie Racepa schon sagte, kann man mit dem Körper sehr effektiv arbeiten und die dynamische Radlastverteilung macht sowieso Ihr übriges...

  • Zitat

    Original von KillSwitch



    Ansonsten würde ich in richtung Motor gehen das bringt aber sehr viele Nachteile mitsich (Hitze!)



    Welche Nachteile würden den dadurch entstehen(Hitze) ?

    Fehlende Leistung kann nur durch Wahnsinn ersetzt werden !

  • Tim,


    nochmal die Frage, was Du überhaupt machen willst?


    Wenn Du alle Möglichkeiten der Schwerpunktveränderungen an der Maschine ausnützen willst, musst Du fahrerisch schon eine ganz große Nummer sein, um dies auszunutzen zu können.


    Arbeite zunächst erst mal daran, mit Deiner Körperhaltung in Kurven, sofern Du überhaupt auf der Strecke fahren willst, die Maschine entsprechend zu belasten, wie es auch der KP empfohlen hat!


    Auf der Landstraße sind solche Späßchen allerdings weniger zu empfehlen.


    Racepa

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  • Hi!


    Wenn du in der Kurve vom Gas gehst rutscht das Mopped eher vorne weg. Also da wo mehr Gewicht = mehr Abflug. Auch auf "klassichen" Maschinen mit eher hecklastiger Verteilung rutscht man ja eher hinten. Gewicht nach vorne bringt damit eher was beim Rausbeschleunigen, man muss dann halt mehr aufs Vorderrad aufpassen. Mit modernen Reifen sollte das ohne Fahrfehler (in voller Schräglage Gas weg) auch so schnell kein Problem sein.


    Da die RS eh keine Leistung hat die moderne Reifen ins Schwitzen bringt würde ich eher bei 50-50 bleiben (?)


    Gewicht hoch verbessert das Einlenken, erschwert aber das Umlenken und lässt beim bremsen das Hinterrad eher abheben.


    Hin- und her hat alles einen Einfluss, ich würde aber erst mal fahren...


    Gruß, J-C

    Schieber- , Getriebe- , Motorgehäuse- und Kurbelwellenkiller