• Kauf Dir eine 250er Kit-Aprilia, da bist 120000€ los. Und bei der sind dann die Kitteile sogar gebraucht.


    Der Suter verlangt für das Rollingchassis 72000€, wobei schon die Öhlinselemente mit rund 18000€ zu Buche schlagen und die Brembozangen kosten auch um die 6000€. Die "hohen" Preise entstehen doch nicht wegen der Gier, sonder weil die Entwicklungs und Herstellungskosten der Kleinserie auch jemand bezahlen muß. Außerdem weiss man nicht, ob bei einem Paket das beispielsweise 150000€ kostet nicht die Sturz- und Ersatzteile für ein ganzes Jahr dabei sind...


    Alles in allem viel, viel günstiger als die bisherigen Leasingraten, und das keine 90 Fahrer antreten war doch auch klar. Ich habe von Anfang an gesagt, das es kaum mehr als 30 Fahrer werden. Wo sollen die Teams das Geld herbrigen?

    >>>nicht klicken!!!!<<<


    2 x 3 macht 4
    Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
    Ich mach' mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ....

  • Kawa,


    das ist alles gewollt!


    Den Verantwortlichen hat es seinerzeit nicht gepasst, als die Fahrer, bzw. deren Frauen, in den Fahrerlagern die Wäscheleinen gezogen und die gewaschenen Klamotten aufgehängt haben.


    Der "Zirkus" lebte in Zelten und als die ersten Wohnwagen, nicht Wohnmobile, auftauchten, war dies eine Sensation!


    Aber die Leute, die sich in die Szene hineingedrängt haben um Geld zu machen, meinten, dass sie den Anblick von Wäsche auf der Leine den "hochkarätigen Sponsoren" nicht zumuten können und so wurde dagegen gesteuert, und das geht am Besten, indem man es einer etwas weniger betuchten Schicht finanziell nicht mehr möglich macht, an der WM teilzunehmen!


    In den 50ern gab es z. B. die 250er NSU-Sportmax für 3.000 DM incl. Ersatzmotor für ca. 30 gute Fahrer zu kaufen, mit der H.-P. Müller sogar als Privatfahrer Weltmeister werden konnte und die etliche Jahre in der WM gefahren wurde.


    3.000 DM waren seinerzeit etwa 6 Monatslöhne eines Facharbeiters!


    Kann man heute mit 6 Monatslöhnen noch eine 250er WM-geeignete neue Maschine kaufen?


    Ist im Vergleich wie mit den Gourmet-Kneipen, wo man mit astronomischen Preisen die nicht gewollte Kundschaft abhält!


    Vielleicht gibt es sie irgendwann mal wieder, die "Hinterhof-Bastler", mit deren Eigenbau-Fahrgestellen man Weltmeister werden kann.


    Ein Weg geht dorthin ja mit der Einführung der Moto2 in nationalen Verbänden mit den 600er Serienmotoren.


    Racepa


  • Ich nehme an, dass sich die Sache ebenfalls wieder drastisch verteuern wird. Bisher war's jedenfalls immer so. zum Abzocken finden sich immer Mittel und Wege. Vernünftige Dimensionen nimmt die Sache erst dann wieder an, wenn nicht mehr so viel Kohle im Spiel ist.


    Aber - man muss sich den Käse ja nicht antun. Weder als Beteiligter, noch als Zuschauer.

    Einmal editiert, zuletzt von kawanova ()


  • Das kannst du heute nicht mehr direkt Vergleichen. Der Unterschied zwischen dem Matrial von damals und heute ist enorm und es steckt entsprechend viel Entwicklung / Forschung dahinter. Allein das ist es was die Thematik so teuer macht.


    Ich möchte nicht wissen wieviele Personaljahre an der Entwicklung einer neuen Reifenmischung dran hängen sowas fällt schliesslich nicht vom Himmel.

  • Zitat

    Original von Smolo


    Das kannst du heute nicht mehr direkt Vergleichen. Der Unterschied zwischen dem Matrial von damals und heute ist enorm und es steckt entsprechend viel Entwicklung / Forschung dahinter. Allein das ist es was die Thematik so teuer macht.


    Ich möchte nicht wissen wieviele Personaljahre an der Entwicklung einer neuen Reifenmischung dran hängen sowas fällt schliesslich nicht vom Himmel.


    ich denke das große Problem ist, dass sie heutzutage für die WELTmeisterschaft tatsächlich das ganze Jahr kreuz und quer durch die Kontinente reisen müssen und das kostet eine Stange!


    Thema Reifen:
    wer braucht denn immer neue Reifenmischungen? Ist doch sowieso für alle dann immer gleich!
    Man ist aber da auf einem guten Weg mit Einheitsreifen und limitierte Anzahl!


    evtl. kann uns Roland ja mal einen Einblick in die Kalkulation eines WM-Teams geben und aufschlüsseln für was wieviel Kohle ausgegeben wird?

    !! EGAL ob 2 oder 4 Takte, Hauptsache RACING !!

  • Smolo,


    was damals, genau wie heute, an Entwicklungsarbeit von den Werken geleistet wurde, ist durchaus vergleichbar.


    Nur hatte man damals noch keine Datenverarbeitung, es wurde alles in Handarbeit aufs Papier gebracht!


    NSU mit den Renn-Föxen und Renn-Mäxen mit den Viertaktern sowie DKW in Ingolstadt mit der Hochleistungs-Zweitakt-Technologie haben auch Grundlagen entwickelt, die bahnbrechend waren.


    Heute hat jede Konstruktions/Rennabteilung die Ergebnisse in der EDV und kann zunächst mal am Bildschirm simmulieren, während früher oftmals erst im Fahr/Rennversuch die Irrtümer zu Tage traten.


    Ein Beispiel ist NSU, die in der Vorkriegszeit versuchten, die erfolgreichen englischen Nortons zu kopieren und letztlich daran scheiterten, weil sich nicht erkannten, dass die Spitzenleistungen der Engländer durch desaxierte Kanäle in den Zylinderköpfen der Renner zustande kamen.


    Es hat bis in die 70er genügend käufliche Rennmaschinen gegeben, mit denen man als Privatfahrer erfolgreich in der WM mitfahren konnte, ohne Millionär zu sein!


    Erst diejenigen, die den Motorradsport umgekrempelt haben und daraus nach dem Vorbild der Formel 1 eine Geldverdienmaschine gemacht haben, haben es so organisiert, dass letztlich nicht das Können der Fahrer bestimmt, ob sie WM fahren dürfen oder können, sondern das Geld!


    Racepa

  • Zitat

    Original von Racepa


    Es hat bis in die 70er genügend käufliche Rennmaschinen gegeben, mit denen man als Privatfahrer erfolgreich in der WM mitfahren konnte, ohne Millionär zu sein!


    Racepa


    Tournadre wurde 1982 noch auf ner Serien TZ Weltmeister, Herweh mit seinem selbstgestrickten Dingens 84 Vize!

  • Kawa,


    es geht mir nicht unbedingt um die käuflichen Maschinen, wobei man z. B. die Honda RS 125 R, die praktisch seit Ende der 80er vom Konzept her fast unverändert gebaut wird und in die wirklich kein großer Entwicklungsaufwand in dieser Zeit gesteckt wurde, sondern um die Möglichkeit für die Fahrer, sich als I-Lizenzler eine für Privatfahrer konkurrenzfähige Maschine zu kaufen und damit in der WM zu fahren und mit den dadurch erzielten Einnahmen + der privaten Rennen das Ganze zu finanzieren.


    Also Nennung an den Veranstalter und keiner kann dazwischenreden!


    Heutzutage ist das ganze Procedere praktisch für einen Privatfahrer ohne ein Team mit Finanzen im Hintergrund und Beziehungen unmöglich!


    Ein Reiner Scheidhauer hat z. B. sich die WM-Rennen seinerzeit rausgesucht, die für ihn gut erreichbar waren, hat über Jahre seine Punkte zusammengefahren und konnte die Rennen links liegen lassen, die ihm nicht gepasst haben wegen der Reisekosten oder dem Zeitaufwand und so haben es viele Privatfahrer gehalten!


    Wobei gute Ergebnisse bei WM-Läufen gut für die Startgelder bei privaten Rennen waren und sich positiv aufs Budget ausgewirkt haben.


    Im Grunde sind Starterfelder in der WM wie bei den 250ern oder gar bei der Moto GP ein Unding!


    Und wie haben wir uns über den Herweh gefreut, wie der in Hockenheim die etablierten abgezogen hat!


    Racepa

    Einmal editiert, zuletzt von Racepa ()


  • Genau das ist ja von der Dorna und den Teams auch so gewollt. Nur keine Konkurrenz zulassen - im GP ist der real existierende Kommunismus, in seiner übelsten Form, verwirklicht. Verglichen mit dem Kasperltheater ist das chinesische ZK durchlässig.

  • Hans
    Dafür ist das ganze International und hat auch eben ein solches Publikum. Du hast damit aber natürlich recht das dies unsummen verschluckt.


    Mir ging es vorhin ehr um Kosten / Technik Vergleich von Racepa.


    Und wegen den Reifenmischungen...Konkurrenz belebt das Geschäft und die Entwicklung verläuft schneller. Das Prinzip findest du überall in der Menschheitsgeschichte wieder. Siehe z.B. den kalten Krieg und das damalige Raumfahrtprogramm. Das dies nicht immer sonderlich förderlich ist steht auf einem anderen Blatt :winking_face:


    Racepa
    Du kannst das Damals nicht mit dem heute Vergleichen. Wer in sehr technischen Berufen unterwegs ist weiß heute ganz genau, dass die jeweilige Technologie eine so hohe Spezialisierung erfordert, dass Sie kaum mehr von Einzelpersonen verarbeitet bzw. angewendet werden kann.


    Natürlich ist die EDV ein enormer Helfer. Allerdings gibt es nach obenhin keine Grenze was die Technik angeht und das macht die Sache so kompliziert.


    Schau dir mal das LHC an! 3mrd Euro und 15-20Jahre Planung und Bauzeit. Ich glaube da kommen nur die Bemühungen für die Entwicklung der A-Bomben heran. Das sind alles Systeme die von vielen tausenden Mitarbeitern gebaut wurden.


    Im Fahrzeugbereich brauchst du heute auch für jede Komponente an so einem "kleinen" und "einfachen" Moped einen Spezialisten. Kannst du behaupten das dies vor 50-80 Jahren schon so war?


    Ich möchte die damalige Leistung keineswegs herabstufen, sondern darstellen das noch spezialisierte Technik noch mehr Man-Power erfordert.