michl,
erkläre mir bitte, was Du meinst!
Racepa
michl,
erkläre mir bitte, was Du meinst!
Racepa
Von Wohlstand konnte man nur träumen, die letzten bewirtschafteten Lebensmittel wie Fleisch gab es bis nach der Mitte der 50er Jahre!
????????????????
Kann ich nicht nachvollziehen....tut mir Leid....
OK- wir haben den ( kalten ) Krieg verloren.......l und als "Sieger" schreibt sich so was wahrscheinlich recht schnell daher- wie Deine Aussage in einen anderen Thrade, da wart Ihr ( Deine Familie ) zu besuch und habt euch über eine Erziehung nach militärischen Vorbild so göttlich geäussert....ich habe selten so gelacht....
michl
Aber Hallo michl,
10 Jahre "Großdeutschland", dann 11 Jahre "Ostzone" bzw. dann DDR!
Den Hunger, den wir 1946 / 47 durchgemacht haben, wünsche ich meinen ärgsten Feinden nicht!
Als ich 1956 "rübergemacht" bin, gab es immer noch Fleischmarken in der DDR!
Mitte der 50er wurden in größeren Betrieben Konsum-Verkaufsstellen eingerichtet und die Leute gingen während der Arbeitszeit zum Einkaufen!
Bis zur Wende waren vor Fleischereien Schlangen die Regel!
Meine Schwester hat eine Annahmestelle der PGH geleitet.
Dort wurden bis zur Wende noch Damenstrümpfe repassiert!
Der Mann, der für den Landkreis für die Fernseher-Reparaturen zuständig war, wurde von ihr eingeteilt!
Sie hat beim Fleischer das Privileg gehabt, ihren Bestell-Zettel ausserhalb der Ladenzeit abzugeben und ihr Wurst/Fleischpaket auch "hintenrum" wieder abzuholen!" Warum?
Beispiel gefällig: Sie wollte irgendwann mal wieder eine Zunge haben, da hat der Fleischer gesagt, dass sie doch erst letzte Woche eine gehabt hätte!
Und da ist sie halt wieder abgezogen, ohne Zunge!
Aber, so ein Pech, es lief gerade eine Fußball-WM und ausgerechnet da ging der Fernseher vom Fleischer kaputt!
Konnte man nichts machen, er kam ganz nach hinten auf die Liste, 3 Wochen Wartezeit!
Was glaubst Du, am nächsten Tag hatte sie ihre Zunge, der Fernseher beim Fleischer lief wieder und der Monteur hatte auch ein ordentliches Wurstpaket im Werkzeugkoffer!
Den Ausdruck Bückware kennst Du sicher!
Hast Du machmal eine Dose Ananas gekauft?
Ich konnte diese Dose für 98 Pfennig West im Intershop kaufen, Du hast Deine im Delikat (Wucherbude) für 10,98 Ost bekommen! Oder waren es 9,98?
Auf jeden Fall waren diese Preise vom Ministerium gemacht!
Es gab extra einen Minister für Preisgestaltung!
1 : 10 !!!
Und das war der wahre Preis zwischen den Währungen!
Für jedes Teil, das für den Export gegen harte Devisen produziert wurde, durfte das 4,5-fache des West-Erlöses in Ostgeld aufgewendet werden!
Ein Großteil der Möbel und der Textilien der BRD wurde in der DDR produziert.
Quelle, Neckermann, Otto-Versand lassen grüßen!
Soll ich Dir mal Preise aus dem Gemex-Katalog schreiben, wo Westler ihren Ostverwandten BMWs, Golfs, Waschmaschinen oder sonst was kaufen konnten!
Und goldene Wasserhähne gab es in der DDR auch!
Im Intershop im Seiteneingang einer Messehalle in Leipzig, aber wie gesagt, gegen harte Devisen!
Und willst Du etwa bestreiten, dass es mit der GST als Vorstufe eine vormilitärische Ausbildung der Jugendlichen gegeben hat!
Ich geb Dir mal eine Telefon-Nummer meiner Schwester, die kann Dir erzählen, wie sie mit mehreren anderen Müttern in so ein Lager für vormilitärische Ausbildung eingerückt ist, weil dort ihr Goldsohn so sehr schikaniert wurde!
michl, ich habe viele Kontakt vor und nach der Wende gehabt!
Ein Cousin von mir war Dr.Dr. Professor und Leiter einer Kinderklinik, international anerkannte Kapazität der Kinderchirurgie in der DDR.
Ein anderer Cousin war Generalleutnant der Volkarmee, ein Klassenkamerad von mir zweithöchster Offizier der DDR-Volksmarine und mein Schwager war bei der Stasi und dessen Tochter im Kombinat verantwortlich für den Kauf der VW-Busse, welche die DDR-Handwerker für 98.000 Ost kaufen konnten.
Wir haben noch zu DDR-Zeiten Kontakte zu Geheimnisträgern gehabt, wenn das rausgekommen wäre!
Als meine Frau für den Bayerischen Landtag kandidiert hat und ich selbst eine interessante Tätigkeit hatte, sind die Kameraden bei unseren DDR-Besuchen angeschwirrt gekommen wie die Motten.
Mein Schwager, der von Horch und Guck, kam eines Tages an und sagte uns, sein Chef lasse ausrichten, dass wir jederzeit beliebig oft und künftig ohne Kontrolle in die DDR einreisen dürfen!
Wir sind an der Grenze auch nie wieder kontrolliert worden!
Haben wir aber gerätselt, wie die das machen!
Racepa
ZitatOriginal von Nocki
Ich glaube aber auch der Nationalstolz der Deutschen wird von anderen Ländern (USA, Israel,...) absichtlich unten gehalten in dem sie Deutschland pausenlos daran erinnern wer damals den Krieg begonnen hat und was da abgelaufen ist. .
Aus diese Weise lassen sich auch mal schnel sech Milliarden D-Mark ohne Widerstand innerhalb von wenigen Wochen abzocken. Nochmals danke, Herr Otto Graf Lambsdorff.
Peter,
mag sein, was vor 1960 war kann ich Dir nicht sagen !
Ich mußte nie, da ja 60 geboren, Hunger noch Durst erleiden....
Und ich durfte auch eine Yamaha fahren....
"
Sie hat beim Fleischer das Privileg gehabt, ihren Bestell-Zettel ausserhalb der Ladenzeit abzugeben und ihr Wurst/Fleischpaket auch "hintenrum" wieder abzuholen!" Warum?"
zum Todlachen, ich habe mein Fleischer um die Ecke gehabt und wäre nie auf eine solche unsinnige Idee gekommen
Aber erzähl ruhig weiter... ist echt amysant, die Geschichte von einen der Auszog um über den Osten son Schiss zu erzählen....
In einem gebe ich Dir recht, es gab nicht alles und wenn, zu einen recht erheblichen Preis....auch Reisen konnten wir nicht....und auf ein Auto mußte man halt ein paar Jahre warten....
Und im übrigen war eigentlich alles Scheiße....
michl
Nager,
schau Dir doch mal den Freundschaftspreis an, zu dem 2 High-Tec-U-Boote in den Nahen Osten gegangen sind!
Racepa
ich hab schon öfter über auswandern nachgedacht, weil ich nicht mehr der Meinung bin das Deutschland ein Land ist auf das ich mächtig stolz sein kann. Die Zukunft sieht doch eher düster aus.
gerade die jüngere Generaton ist doch eher von null bock und keine Hoffnung geprägt.
wenigstens im auto bereich haben die Deutschen noch die nase vorn bzw. genießen die nach wie vor im Ausland einen guten Ruf.
da kann man ja auch noch stolz drauf sein das da ne Deutschland Fahne dran klebt
michl,
und im richtig warmen Sommer habt Ihr immer genügend Mineralwasser gehabt!
Und es hat sogar 1.000 Leute gegeben, die haben 200er Zündapps bekommen!
Haben die Russen dafür gesorgt!
Anfang der 50er! Waren Wismut-Kumpel! Kennst Du?! Auch persönlich welche?
Der nicht schlechte 125er-Fahrer aus der Nähe von Frohburg, selbständiger Metzgermeister, hat einige Zeit gebraucht, bis ihm mal einer gesteckt hat, dass seine zusätzlichen Wurst- und Fleischpakete ihn nicht davor bewahrt haben, dass er nur gebrauchte Teile in seine drei 125er MZ Re eingebaut bekommen hat.
Erst als er sich jemand anderes gesucht hat für seine Motoren, konnte er vorn fahren (Geschichte original vom mir persönlich bekannten Fahrer!).
Mensch michl, 1989 im Sommer, also noch vor der Wende eine Zugfahrt mit Dampf von Zittau nach Oybin.
Unsere Söhne hatte Durst und so hat die Mutter die vorsorglich mitgenommen Tetra Packs mit Saft ausgepackt, Strohhalm rein und los gings!
Kam ein kleines Mädchen dazu und hat fürchterlich geschluckt.
Hat sie von meiner Frau auch eine Packung bekommen, mit dem Strohhalm konnte sie nichts anfangen, kannte sie nicht!
Kurze Zeit später kam sie mit ihrer Mutter wieder an und diese fragt, ob sie das auch wirklich behalten dürfte! Werde ich nie vergessen!
Ungefähr 1986 im Museum Augustusburg nach einer Stunde anstehen in der Schlange vorm Kiosk die Freudenbotschaft: Es gibt nichts mehr zu Essen!
Ab in die Gaststätte: Sie werden eingewiesen! Nach 2 Stunden endlich Plätze und etwas zu Essen!
Mein Schwager (der von der Stasi) zur Messezeit im Restaurant "Stadt Dresden" in Leipzig: "Wenn das der Honny wüsste!" weil aber auch nichts geklappt hat!
"Da will man seinen Gästen aus dem Westen etwas bieten und dann sowas!"
Und dann hat er seine Frau zahlen lassen, weil die bei sowas kein Trinkgeld gab!
Ach, und Deine Yamaha hast Du sicherlich vom freundlichen Yamaha-Händler, wo sich jeder DDR-Bürger eine kaufen konnte!
Michl, die Erinnerung verklärt vieles und Blut- und Leberwurst gab es später eigentlich immer, wenn man lange genug danach angestanden ist!
Racepa
Wismut - Kumpels kenne ich !
War selber einer.........
Und den Rest... vergisses, Du hast wie immer Recht, mit den weitspähenden Adlerblick...........
michl
Smolo,
alles was ich hier geschrieben habe, kann ab 1978 meine Frau mit unterschreiben, weil die damals mit dabei war!
Ich habe nicht geschrieben, dass es in der DDR jemand schlecht gegangen ist, bis halt auf die paar armen Schweine, die Probleme mit der Stasi hatten!
Es hat ab 48 / 49 dann auch niemand mehr gehungert, aber die Versorgung war schon sehr mau!
Ich selbst bin Anfang der 50er mit meiner Reichsbahn-Dauerkarte am Abend schnell mal 20 km mit dem Zug gefahren, habe mir auf dem Hauptbahnhof in Leipzig eine Wurst- oder Fischsemmel gekauft und bin dann die 20 km wieder heim gefahren!
Warum? Weil es in einer Kleinstadt mit 5.000 Einwohnern sowas nicht zu kaufen gab! Und die Semmel gab es ohne Marken, weil HO!
Mein Bericht ist in keiner Weise übertrieben, sondern entspricht voll und ganz den Tatsachen.
Natürlich gab es regionale Unterschiede und Sachsen, mit 333 Einwohner/ km² schon vor dem Krieg das am dichtesten bewohnte Gebiet Deutschlands, hatte sicherlich andere Probleme als die Schwarze Pumpe oder Berlin!
Und wenn ich 2 - 3 mal im Jahr zu Besuch in die DDR gefahren bin, so habe ich mir auch ein Bild vom gesamten Süden bis hin nach Berlin machen können!
Und wer mal die Atemprobleme der Kinder im Bezirk Leipzig durch die Abgase der Braunkohlen-Kraftwerke und der Brikett-Ofenheizungen erlebt hat, der kann wie ich die Freude meiner Mutter nachvollziehen, als sie als Rentnerin endlich mehrere Wochen im Jahr die saubere Luft bei uns atmen konnte und so jedesmal gesundheitlich wieder auf die Beine kam!
Und die Freude, die sie leider mit niemand in der DDR teilen konnte, weil ich ihr hier einen BRD-Reisepass besorgt hatte und wir damit nach Italien oder oftmals nach Österreich fahren konnten.
Racepa