Zitat
Originally posted by nixkann....Mit der richtigen Resonanzlänge des Einlass- und Auslassbereiches bekomme ich bei einer Drehzahl die beste Füllung, gemein ist dann der "Füllungsgrad".
Der Zweitakter ist eigentlich im Resonanzbereich eine reine "Schwingungsmaschine", "Strömungsmaschine", da die Gassäule ständig hin - und her schwingt, weil die Bewegungen dieser Gasssäule eben durch das Öffnen und Schliessen der Kanäle gestört werden, daher kann auch die Boostbottle überhaupt funktionieren.
Wichtig ist hierbei, dass wir die Schwingung dieser Säule in unsere Berechnungen in Betracht ziehen, bzw in unsere Berechnung mit einfliessen lassen, da gerade diese Schwingung für die beste Füllung in Betracht kommt. Grob gesagt, schwingt die Säule in der Geschwindigkeit des Schalls, daher kann man also auch berechnen, wie lange der Einlassbereich sein muss, um die beste Füllung zu erhalten.
Nun ja,
wichtig ist also die richtige Abstimmung der Gassäule auf die angestrebte Resonanzdrehzahl, dabei ist der Griff zum Rechner und zum Bleistift erstmal das A&O.
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Also, schon mal vielen dank fuer die ersten Antworten. Ich zitiere einmal "Nixkann". Eine berechnung der resonanz ist wichtig, das ist mir klar. Hintergrund ist der, dass ich einen Motor ueberpruefen/ueberarbeiten moechte (ist noch nicht hier, aber die Theorie will ich erst einmal verstanden wissen zum Einlass).
Ich habe dabei folgenden gedankengang: Der Auspuff, der augenscheinlich "ok aussieht"
Hier meine Gedanken dazu, Masse habe ich einer Detailzeichnung abgenommen:
Fuer den Auspuff gelten ein paar Standardregeln, die ich aus einigen Foren oder anderen Quellen im Internet zusammengetragen habe:
Kruemmerlaenge:
a: Spitze Leistung Krümmerlänge ca 6-8 facher Krümmerdurchmesser
b: Drehmomentkrümmer ca 8-12 facher Krümmerdurchmesser
Der Kruemmer meines PB ist 122mm lang, wenn ich hier noch den recht langen Auslassstutzen mithinzurechne.
Als goldenen Mittelweg zwischen Drehmoment und Leistung nehme ich mal an, meine Kruemmerlaenge sollte idealerweise 8-facher Kruemmerdurchmesser sein. Rechne ich den langen Auslassstutzen mit, komme ich auf eine Laenge von etwa 6 x Kruemmerdurchmesser, was auf eine hohe Spitzenleistung hinweist.
Kruemmerdurchmesser:
Der Durchmeßer des Krümmerrohres solte etwa das 1.2 fache des bezogenen Durchmessers des Auslaßes betragen
Istwert (innen): 26 mm
Endrohr:
0.5-0.6 mal Krümmerdurchmesser, bei meinem Pocket 18mm und ca 8-10 fache Länge des Endrohrdurchmessers. Meins ist 13 cm lang (und ist damit etwa 7x laenger als dick). Der ESD kann kein Endrohr ersetzen u. wirkt wie ein offenes Rohrende.
Offene Rohrenden haben die Eigernart einen Unterdruck zu erzeugen. Also Endkegel schickt die Druckwelle wieder zurück (Überdruck) um den Zylinder aufzuladen, das Druckmaximum ensteht in der imaginären Spitze (die gedachte Spitze des Endkegels). Das kein Endrohr vorhanden ist wird die Aufladung durch entstehenden Unterdruck (offenes Rohrende) abgeschwächt.
Diffusor:
Etwa Doppelte Länge (bei mir eta 325mm) wie Gegenkonus. Winkel ca 5-8°. Erweitert sich auf ca 2,5-3 fachen Anfangsdurchmesser (beim Pocket 26mm auf 86mm, paßt schon, eher etwas lang). Kleinere Winkel sorgen hier für Drehmoment, größere für fragliche Spitzenleistung. Je größer die Kegelwinkel desto ausgeprägter die Wirkung, allerdings auch Drehzahlgebundener.
Da der Diffusor und der Gegenkonus nicht veraendert werden soll, beschraenke ich es auf das Ueberpruefen und messe eine Laenge von 325mm.
Zylindrisches Mittelteil:
Damit wird das Volumen und die Baulänge beeinflußt. Je nach Krümmer u. Diffusorlänge unterschiedlich lang (bei mir 60mm lang). Sorgt auch für eine zeitliche Verschiebung der Unterdruck und Überdruckwelle. Nicht dass sie sich gegenseitig schwächen oder zum Teil aufheben. Das Volumen der Anlage sollte ca das 22-25 fache des Hubraums betragen.
Auch dieser Wert kann nur ueberprueft werden, da ich nicht plane, den Diffusor oder Gegenkonus zu aendern, um ein anderes Volumen zu erhalten.
Gegenkonus:
Ca. halbe Diffusorlänge, doppelter Winkel. Kleinere u. größere Winkel gleich Diffusor was Leistung u. Drehmoment angeht. (Bei meinem Pocket 142mm, paßt gut).
Da die angestrebte Hoechstleitung bei 16000 U/min anliegen soll (lange ueberlegt, dies ist ein Kompromiss aus angeblicher Leistung des PB und Vergleichsdrehzahlen von serioesen Herstellern von 2-Taktern), kann man auch die Laenge vom Diffusoranfang bis zur Mitte des Gegenkonus berechnen: Nun will ich jedoch den Weg rueckwaerts gehen und meinen Motor auf den originalen Auspuff (der ja nach Ueberpruefung der Standarddurchmesser/Abmasse) als erst einmal brauchbar hingenommen werden kann.
Die Gesamtlaenge des Auspuffs incl. dem recht langen Auslassstutzens betraegt 880mm.
Meine Idee ist also, den Motor auf den vorhandenen Auspuff abzustimmen (der ist aus raeumlichen Gruenden auch kaum anders zu realisieren ist).
Siehe hier
Gemessen ist die Resonanzlaenge 652 mm (ok, die Masse muessten spaeter, wenn das Bike hier ist, genau abgenommen werden, aber das spielt fuer die Betrachtung ja keine Rolle).
Ich habe noch eine andere Formel gefunden, die RL wiedergibt und nicht den Einlass wie in der obigen Formel beruecksichtigt:
RL=(Auslasswinkel * 42545)/rpm)
Kann die Anwendung finden?
Falls ja, bekomme ich einen AW von 245 Grad bei gewuenschter Nenndrehzahl von 16000 heraus. Gehe ich davon aus, dass Strassenracer und Karts maximal 208 Grad AW haben, entscheide ich mich fuer 200 Grad. Nun aber eben die Gretchenfrage:
Wie bestimme ich den Einlass (es gibt ja nun nach Eurer Aussage keinen EW, bzw. einen von 360 Grad)? Sicher werdet Ihr mir sagen, dass kann man nur probieren, aber eine erste Naeherung sollte es doch schon geben, von der aus ich dann probieren kann?
PS. Alle Lager werden gegen SKF getauscht, die KW wird gegen original Blata getauscht.
Gruss Christian