Was seid ihr von Beruf

  • Ja klar, man(n) macht seinen Master auf der Fachhochschule und promoviert auf der UNI!

    Das Leben ist zu kurz, um Tüv geprüfte Motorräder zu fahren

  • @ karsten:


    Liegt wahrscheinlich einfach daran, dass sie viel Praxisorientierter Lernen, und viele auch schon Berufserfajrung haben!


    An die Uni gehen Abiturienten, die bis dato Quasi null Berufserfahrung sammlen konnten.


    Gruß Max

    Intelligenz ist jene Eigenschaft des Geistes, dank derer wir schließlich begreifen, dass alles unbegreiflich ist

  • Zitat

    Original von karsten
    ...
    (einen dr. titel kann mann übrigens auch mit eienm fh abschluss machen :winking_face: )


    Aber zumindest hier in BW nur nach Eignungsfeststellungsverfahren, was schnell 1 bis 2 Jahre geht und mehr schlecht als recht das Überleben sichert... Geht man direkt auf die Uni oder macht einen der neuen Masterstudiengänge wird es einfacher und schneller gehen.


    @ RS 125 Killer: Dass jemand in der Forschung mehr verdient, als in der Wirtschaft, ist reine Utopie. Ums mal klar in Zahlen auszudrücken: Laut IG-Metall ist das durchschnittl. Einstiegsgehalt eines Uniabsolventen in den Ingenieurswissenschaften 46550 Euro. Das Einstiegsgehalt eines Uniabsolventen der Ingenieurswissenschaften im öffentlichen Dienst ist BAT IIa. Das sind 39.000 Euro, sofern man ledig ist und keine Kinder hat. Damit gehört man zu den 10% der Uniabgänger, weniger als 40600 Euro Einstiegsgehalt haben.
    Das muß man sich mal vorstellen: Die Absolventen, die in die Forschung gehen, nachdem sie mind. 10 Semester an der Uni studiert haben, stellen unsere "Elite" dar, weil sie im Auftrag des Staates neue Dinge erforschen und entwickeln sollen/dürfen und eventuell dafür mal mit dem Dr. Titel entlohnt werden (welcher aber in den meisten Fällen KEINE finanziellen Vorteile bietet und sowieso mit keinem Pfennig "Preisgeld" dotiert ist) gehören zu den 10% aller Uniabsolventen, die am wenigsten verdienen.
    Und dass man BAT IIa bekommt, ist sogar noch eher der Glücksfall, der meist nur von Instituten wie Fraunhofer oder Max Planck geboten wird. In der Regel verdient man noch weniger, weil die Hochschulen kein Geld haben.
    Bei den FHlern siehts noch krasser aus, deren Einstieg ist laut IG Metall in der Wirtschaft mit 41800 Euro durchschnittlich vergütet. Im öffentlichen Dienst, werden im Idealfall BAT IVa bezahlt, das sind gerade mal 32570 Euro im Jahr, sofern man das 25. Lebensjahr vollendet hat, keine Kinder hat und ledig ist.
    Das wird sich in Zeiten knapper Kassen und Haushaltslöcher wohl kaum ändern, eher noch verschlimmern.
    Zum Teil darf man sich im öffentlichen Dienst ab diesem Herbst auch noch 43 Wochenstunden hinstellen, dazu noch dieser verglichen mit den Kollegen in der Wirtschaft lächerliche Lohn.
    Ich habe noch das Glück, nur 38,5 Stunden arbeiten zu müßen, dennoch werde ich recht bald den öffentlichen Dienst verlassen.

    MfG Max

  • Moin,


    man kann nur jedem, der Spaß an Fahrzeugtechnik hat auch empfehlen, Fahrzeugtechnik zu studieren. Und nicht Maschinenbau oder ähnliches. Die Entwicklung von Fahrzeugen macht nämlich viel mehr Spaß als die irgendwelcher Maschinen.
    Und außerdem aufpassen: nicht überall, wo "Fahrzeugtechnik" draufsteht, ist auch Fahrzeugtechnik drin. z.B. die Fh Wolfenbüttel-Braunschweig nennt zwar den Studiengang so, bildet aber eigentlich doch Maschinenbau-Ing.s aus.
    Ich empfehle auch, vor der Einschreibung sich die in Frage kommenden Institute sehr genau anzusehen.


    Mein Tip ist natürlich die HaW Hamburg. (http://www.haw-hamburg.de/f)
    Vorteile:
    1. Nach dem Studium gibt es einen Job, meist sogar bei der gewünschten Firma.
    2. In der Fahrzeuindustrie wird deutlich besser verdient, als im Masch.-Bau.
    3. In der Fahrzeuindustrie ist die Wochenarbeitszeit niedriger als im Masch.-Bau
    4. Die Arbeit macht Spaß
    5. Das Studiummacht Spaß


    Also, wenn jemand Fachhochschulreife hat und noch unschlüssig ist - PN an mich, ich kann Tips geben oder jemanden mal durch den Laden führen.


    Gruß, Stefan Bigalke

  • >Dass jemand in der Forschung mehr verdient, als in der Wirtschaft, ist reine Utopie.


    Max Wenn man heute in der Forschung einigermaßen verdienen will, so sollte man in der Wirtschaft forschen.


    Die öffentlichen Institute betreiben doch mittlerweile einen großen Teil der Forschung auf zeitlich befristeten Drittmittelprojekten. Das bedeutet für die Forscher Zeitverträge. Von der schlechten Bezahlung (verglichen mit Forschung direkt in der Wirtschaft) mal ganz zu schweigen.
    So, und nachdem nun Edelgard ( Edelgard Bulmahn, Studienrätin a. D., Bundesministerin für Bildung und Forschung) ihr Unwesen getrieben hat, dürfen auf solchen Stellen nur noch Jung-Wissenschaftler eingestellt werden und vierzigjährige Forscher werden in die Arbeitslosigkeit entlassen.
    Hätte Edelgard nicht lieber, wie andere Studienrätinnen in ihrem Alter auch, Esoterik-Steine auf dem Flohmarkt verkaufen sollen?
    Auf jeden Fall hat sie der wissenschaftlichen Forschung in Deutschland erheblichen Schaden zugefügt und auch das Berufsbild in Deutschland noch unattraktiver gemacht.


    Gruß, Stefan Bigalke

  • Hi,


    ich bin auch der Meinung, dass ein Forscher ein "armer Hund" ist, denn er forscht und überlegt und macht Versuche und reißt sich alle zehn Finger aus um ans Ziel zu kommen, aber dann kommt ein Contoller und sagt, dass das Unternehmen jetzt Geld sparen muss und das Projekt gestorben ist. Projekt beendet und alles für den A....


    So ergeht es vielen. Ich kenne einige Studienkollegen, die in die Forschung gegangen sind und jetzt schon ziemlich verzweifelt sind und am liebsten aus der Mühle raus wollen, aber das geht halt nicht so einfach.


    Patrick

    :daumenhoch Oft ist mehr nicht immer besser. Im Motorprinzip auf jeden Fall.:daumenhoch

  • Hallo Stefan,


    leider sind ja die Forschungsstellen in der freien Wirtschaft eher spärlich gesäht, da es ja die "günstigen" Institute des öffentlichen Diensts gibt. Ich bin bei Fraunhofer auf dem Gebiet der Materialforschung tätig und habe meine Aufträge hauptsächlich aus der PKW-Zulieferer- und -Hersteller-Industrie. Viele dieser Firmen sparen sich ja Teile ihrer F&E und lassen die Sachen lieber bei "Dienstleistern" wie uns erledigen.
    Eine Ausnahme: Schott Glas! Die machen richtig was, stecken meines Wissens rund 6% ihres Umsatzes in Forschung.


    Vielleicht liegt es auch an meinem Bild der Forschung, dass ich keine Möglichkeit zur Forschung in der Wirtschaft sehe: Das, was ich tue, ist für mich keine Forschung, weil es der produktorientierten Entwicklung einzelner Bauteile dient und nicht allgemein gehalten ist.
    Wenn ich jetzt das Durchströmverhalten von Geweben sichtbar mache und messtechnisch belege, damit ein Hersteller die Durchlässigkeit auf einen gewünschten Wert hin verändern kann, dann ist das in meinen Augen Entwicklung, die eigentlich Aufgabe des Gewebeherstellers ist, welche er aber gegen Bezahlung an einen öffentlich rechtlichen Dienstleister abgegeben hat. Mit Forschung hat das nichts zu tun, es entbehrt doch jeglicher Neuerung. Zumindest im Moment noch. Wann ist Forschung Forschung? Und wo hört Entwicklung auf? Alles sehr fliessend für mich...


    Aber unsere Edelgard ist ja noch nicht so schlimm, wie die Ulla für die Mediziner. Wie kann man nur eine Krankenschwester mit so etwas beauftragen? Die hat doch von nichts Ahnung... Edelgard hat allerdings auch von nichts Ahnung, glaubt aber wie so oft, dass sie als Studienrätin von allem etwas versteht. Das sehe ich im Moment auch wieder an meiner Schwiegermutter, die zu Besuch ist, der ich die wildesten mathematischen Lügen auftischen kann und sie nickt zustimmend und gibt noch viel mehr Blödsinn dazu. Entweder verarschen wir uns gegenseitig (eher unwahrscheinlich), oder sie merkt gar nicht, dass ich sie am laufenden Band verarsche.


    Naja, worauf ich eigentlich hinaus wollte: Inzwischen bekommt man viel leichter eine Stelle bei einem der Institute, auch zum promoviert werden. Warum? Unattraktiv: Wenig Geld, erstaunlich wenig Ansehen in der Wirtschaft.
    Kollegen von mir, die jetzt in der Wirtschaft tätig sind, haben bei den Bewerbungsgesprächen dauernd den Spruch "Sie waren ja im öffentlichen Dienst, können Sie überhaupt richtig arbeiten?!? Hier auf dem Markt geht es anders zu, als in Ihrem beschaulichen Institut!" zu hören bekommen.
    Das ist wohl die Einstellung, die Firmen gegenüber den öffentlichen Forschungseinrichtungen haben.
    Zum Kotzen.

    MfG Max

  • Moin


    ich mach ne Ausbildung zum Metallbauer fachrichtung Konsruktionstechnik! Hätte gerne was in richtung Kfz/Motorrad gelernt waren aber leider keine Lehrstellen frei:(


    mfg Fabo

  • Hallo!


    Noch ein paar Worte zur Weiterentwicklung nach dem Abschluss:
    Ein Doktorant hat keine leichte Aufgabe. Neben seiner Forschungstätigkeit an sich muss er das Projekt managen, d.h. Arbeiten verteilen und Organisieren. Er übernimmt für ein paar Jahre die Führung. Hierbei verbessert er seine Fähigkeit zu führen, was ein "normaler" Ingenieur, der gleich in die freie Wirtschaft geht, nicht lernen wird. Ich habe jetzt etwas Einblick in den Zeitplan von Doktoranten und kann nur sagen: vieeel arbeit. Mit 38 Stunden die Woche braucht man da garnicht anfangen.


    Als Studienarbeiter, Diplomarbeiter oder Promotions-Student muss man sich im klaren sein, dass man mehr oder weniger für umme eine in Auftrag gegebene Arbeit erledigt. Man leistet also etwas, ohne dafür entlohnt zu werden (OK, die meisten Doktoranten bekommen ein festes Gehalt, relativ wenig, aber immerhin...). Allerdings ist eine solche Arbeit als wertvoller Lernprozess anzusehen. Es sollte dem Arbeiter eine Ehre sein, an einem Projekt teilzunehmen. Man bekommt als Student eine "spitzen" Ausbildung, kann immer alle möglichen Leute mit Fragen löchern, wird güstig mit Material versorgt. Da kann man doch auch mal was zurück geben, oder?



    Im Grunde genommen ist die Ausbildung eines jungen Menschen von der Grundschule an bis Eintritt ins Arbeitsleben ein Aufbau einer Basis. Je grösser diese Basis ist, desto "höhere" Arbeiten können später von diesem Mensch erledigt werden. 4 Jahre Grundschule, 9 Jahre Gym, 1 Jahr ZiWi oder Army (hallo Anglizismen!!! :D) (ZiWi/Army zähle ich jetzt auch mal als Ausbildung...), dann 5-6 Jahre Studium und 3-4 Jahre Promotion. Das sind fast 25 Jahre Ausbildung. Schule eher locker, das Studium dann schon straighter. Da kommt schon ein haufen Kompetenz und Fachwissen zusammen. So viel, dass von diesem Menschen in den nächsten 25 Jahren sehr viel Forschungs und Entwicklungsarbeit geleistet werden kann.


    Ausserdem muss man sagen, dass das Lernen immer spielerisch ist. Es ist genug Zeit, um zu probieren und Erfahrungen zu sammeln, in allen Gebieten! Dies ist beim festen Arbeiten in einer Firma nicht mehr gegeben. Man macht zwar auch seine Erfahrung, evntl. Weiterbildungen o.ä., aber es wird Leistung erwartet. Und zwar Leistung, die möglichst direkt in Geld umgesetzt werden kann (-> Entwicklung, Zitat Max: "Das, was ich tue, ist für mich keine Forschung, weil es der produktorientierten Entwicklung einzelner Bauteile dient und nicht allgemein gehalten ist.... ").



    Doch bei aller Arbeit, Ausbildung, Lernen sollte man niemals vergessen ,dass man nicht zum Arbeiten auf die WElt gekommen ist. Wer sich ständig den Arsch aufreisst und keine Freizeit mehr hat, oder nicht mehr den Dingen nachgehen kann, auf die er wirklich Lust hat, macht meiner Meinung nach was falsch! Ich habe heute den Spruch gehört: " Wer sagt, dass er nicht viel arbeiten möchte, der muss genug Geld haben." Ich sage, das stimmt nicht: wer sich den Arsch aufreisst, um an Kohle zu kommen und sich dann beschwert, dass er keine Zeit mehr hat, der macht was falsch. Dessen Ansprüche sind einfach zu hoch! Ich habe 600-800€ im Monat und kann damit "gut" leben. Will sagen: ich habe keinen Mangel. Genug Fressen, Dach überm Kopf, Mobil bin ich, und es ist auch noch Geld für nicht ganz günstige Hobbys da. Ist halt ein Studentenleben.



    Muss noch zu den jetzt von mir gemachten Aussagen die Bemerkung machen, dass ich noch ein Student bin und noch nicht den Erfahrungshorizont habe wie Max oder Stefan habe. Mir fehlt noch die Übersicht über das eigentliche Arbeitsleben.
    Doch genug abgeschweift. Interessante Diskussion, ich bin weiter dabei!


    Gruß

    Kenny McCormic hat die Eigenschaft, in jeder Folge zu sterben und trotzdem in der nächsten wieder da zu sein.


    Praktisches feature....