MZ-Racer von damals.....

  • MZ und die Entwicklung: ....viel zu lesen, lohnt sich aber...*!*



    .....vieles habe ich gar nicht gekannt. Von daher recht interessant. MZ-Werkspilot Krumpholz, verunglückte damals ?tödlich? in einer Kurve zw. Augustusburg und Flöha. Das Kreuz am Straßenrand befand sich noch bis Anfang der 80er an dieser Stelle.....eigentlich eine recht schöne Strecke, fahre sie oft und viel.....heute steht da nix mehr; wer es nicht weiß, dem fällt es auch nicht auf.

  • Volker,


    die in dem MZ-Artikel beschriebene IFA-Rennmaschine mit der Start-Nr. 150 wurde nach der Wende von Erhard Krause aus Plaue / Thür. auf meine Vermittlung aus Bruchstücken für das Museum Augustusburg aufgebaut.


    Die Form für den Tank z. B. habe ich in der Nähe von Chemnitz bei einem Dachdecker und Oldie-Freund leihweise bekommen.


    Die neue IFA Viergang-125er hatte 1955 in Deutschland alles gewonnen, nur ausgerechnet das "Heimrennen", den Sachsenring, nicht!


    Dort siegte der Gustl Hobl mit gleicher Motorleistung überlegen, weil seine 125er Ingolstädter DKW mit dem liegenden Zylinder mit dem Motorblock der 350er über ein Fünfganggetriebe verfügte und damit auf dem steigungs- und gefällereichen Sachsenring einen großen Vorteil hatte.


    Das war letztlich dann der Auslöser für die Entscheidung, ein Sechsganggetriebe für die 125er zu bauen.


    Dazu wurde das Gehäuse des Viergangmotors modifiziert und das neue Sechsganggetriebe mit einem eigenen Gehäuse mit Stehbolzen hinten angeflanscht.


    Leider konnte mir der W. Kaaden nicht weiterhelfen, als ich ihn nach der Historie unseres 1955er Viergangs-Werksmotors befragte, weil er seine Aufzeichungen verliehen und diese auch noch nicht wiederbekommen hatte.


    Wie weit der damalige Staat ins Privatleben seiner Bürger eingriff, zeigt die Tatsache, dass der W. Kaaden, der eine Doppelhaushälfte in der DKW-Siedlung oberhalb des Werkes bewohnte, keinen Telefonanschluss in seiner Privatwohnung hatte!


    Racepa

  • Mooin Racepa,


    eigentlich schlägt mein Herz für genau diese "alten" Maschinen.....egal welcher Marke angehörig. Immer wieder und jedes Jahr zum Motorradtreffen in Augustusburg ist es schön zu sehen, welche einspurigen Oldtimer o. Yungtimer mit viel Liebe fahrbar anzutreffen sind.....und da fällt mir schmerzlich ein, dass ich mal mit meinem Junior diese Dauerausstellung besuchen sollte :shock:


    (....habe heute mit meinem Vater gesprochen und den D. Krumpholz erwähnt. Der kannte den Unfall noch. Und, er hat damals auch einen anderem Werksfahrer von MZ, welcher auf einer Testfahrt wohl etwas übermütig durch Flöha fuhr, die Fleppen abgenommen.... :biggrin: ....am Abend des selben Tages noch erschien dann der Abteilungsleiter von MZ mit den betroffenem Werksfahrer im Amt und versuchten zu erklären, dass es sehr wichtig sei und man die Fleppen wieder aushändigen solle. Es muß wohl dann zu einer Einigung gekommen sein und der Betroffene bekam eine Auflage und die Fleppen zurück....ach, mein Vater war damals auch mit Krad unterwegs und hat den MZ´ler "nachgestellt".... :D ....und wenn ich den Anekdoten Glauben schenken darf, so war mein Vater; laut meiner Mutter, auch nicht ohne mit seiner damaligen Zündapp....)



    Gruß
    Volker²

  • Volker,


    das Problem war damals, dass man für "Strassenrennen", auch auf abgesperrten Strecken, eine gültige "Fahrerlaubnis" besitzen musste!


    Damit war sichergestellt, dass das Mindestalter 18 Jahre für die Rennteilnahme eingehalten wurde.


    Racepa

  • So kann man es sehen!


    Ein guter Bekannter von mir, inzwischen 80 Jahre alt und in der Nähe von Köln lebend, war in den 50ern aktiv, u. a. Sachsenring oder Stadtpark Leipzig 1951/52, und bewegt seine 500er BMW-Rennmaschine Vorkrieg noch bei Präsentationsläufen recht heftig auf der Strecke.


    Racepa

  • ....ja, Geschichten und Ereignisse, die das Leben schreibt.


    Was ich aber nicht aus den verlinkten Text herauslesen konnte, ist, ob nun MZ als "Erster" den Stützkanal eingeführt hatte. Das mit dem Drehschieber war mir bekannt. Evtl. kannst Du das ja wissen.....mit dem Stützkanal*?*


    Gruß
    Volker²

  • Volker,


    IFA hat den 3. Überströmer folgerichtig an der Stelle angebracht, die am Zylinderumfang frei war, nämlich an der Zylinder-Vorderseite, weil die beiden Auspuffkanäle an der Rückseite des Zylinders austraten und somit auch die Spülung besser geführt werden konnte.


    Übrigens haben die auch die 250er Zweizylinder genauso aufgebaut und noch 1955 mit offenen Auspufftüten laufen lassen, wie auch die 125er, weil man wegen des guten Leistung der Drehschiebermotoren erstens keine Notwendigkeit für Diffusor-Auspuffe sah und zweitens die Verfügbarkeit für Lager, Kolben / Kolbenringe für höhere Drehzahlen nicht gegeben war.


    Erst als DKW Ingolstadt seine Werks-Renn-Aktivitäten einstellte, wurden die Blockaden durch DKW bei den westdeutschen Zuliefer-Firmen aufgehoben und Kaaden konnte durch seine guten persönlichen Verbindungen öfter auf höherwertige Teile zugreifen.


    DKW Ingolstadt hatte für seine Rennabteilung in großem Umfang bei westdeutschen Zuliefer-Firmen Entwicklungen machen lassen und dies durch Abnahme großer Mengen Serienteile gestützt.


    Racepa