Magnesium Felgen

  • mir gefällt eine sache an diesem thread nicht:


    der ruf von magnesiumfelgen und carbonfelgen hängt wohl auch deutlich an den motorradfahrern...
    magnesium ist nunmal korrosionsanfällig,doch wenn eine bricht hört man nicht dass der fahrer 3 jahre mit ihr gefahren ist obwohl sie teilweise lackabplatzer hatte. man hört nur "achtung,schon wieder eine magnesiumfelge gebrochen"
    genauso das beispiel carbonfelge hier.... das beispiel hat keine aussagefähigkeit. wer von euch weiß wieviele stürze die carbonfelge vorher schon erlitten hat ohne auf "innere faserverletzungen" kontrolliert geworden zu sein? leider sieht man bei carbon ja nicht zwangsläufig von außen ob sie noch ok ist... deshalb hat auch das beispiel absolut keine aussagefähigkeit meiner meinung nach.
    dies sieht man ja auch wenn man mal im forum der sturzbilder weiterliest:


    "meine carbonfelgen von ... sind top. nach einem sturz mit überschlag des bikes keine beschädigung.."


    genau das sind dann die fahrer die sich wundern wenn die felge 2 rennen später bricht und sich dann über die felge beschweren ohne ihren eigenen fehler zu erkennen.


    zudem kann man nicht alles verallgemeinern:
    wenn man eine carbonfelge so schwer baut wie eine alufelge oder eine magnesiumfelge ist diese auch nicht minder stabil....
    würde man eine alufelge ans gewichtslimt (oder darüber) bauen wäre diese ebenfalls anfälliger und unstabiler,doch meistens werden leichtbauräder nur in magnesiumausführung oder carbonausführung gebaut
    Folge: guter Ruf von Alufelgen da diese ja halten.... klar sind ja auch meistens serienteile die nicht auf leichtbau entwickelt wurden.


    die sache magnesiumfelge ist mir sowieso ein rätsel....(vielleicht kann mich jemand aufklären)
    eigentlich besitzt magnesium garkeinen wirklichen vorteil im gewichts/steifigkeitsindex zu aluminium. trotzdem wird im motorradbereich an felgen viel dorthin entwickelt.
    im fahrradbereich (ich rede jetzt von rennrädern die 6,5 kilo komplett wiegen und 8000 euro kosten) ist dieser trend längst vorbei. auch dort wurde magnesium als wundermaterial geprießen,3 jahre später baut wieder jeder in aluminium oder carbon da die magnesiumrahmen bei gleichem gewicht anfälliger wie die alupendants waren.
    und auf lang oder kurz wird man bei leichtbau wohl nicht an carbon vorbeikommen... bei entsprechendem know how und dem geld dazu ist mit carbon einfach das beste gewicht zu erziehlen.... und die forschung hat noch potenzial.


    falls mir jemand erklären kann warum im motorradbereich so arg auf magnesium gesetzt wird wäre ich sehr dankbar,ich persönlich kann es mir nicht erklären.
    und auch finde ich das ein blick auf die verschleierte vorgeschichte der meisten felgenbrüche aus oben gennaten gründen lohnt!


    denn wie manuel schon desöfteren über den rotax motor der rs 125 gesagt hat: "der ruf ist nur so schlecht da unwissende die den motor selbst kaputttunen oder nicht pflegen und rotax dann der sündenbock ist"


    viel anders ist es meiner meinung nach bei carbon und magnesiumfelgen auch nicht!

  • vielleicht ist die magnesiumlegierung besser gießbar?
    bzw gibts bei aluminium probleme geringere wandstärken zu gießen bei gleichzeitig noch guter festigkeit?

  • Benny125,


    Google - Magnesium - STIHL


    Eine sehr informative Homepage über Kleinmotoren-Gehäuse in Magnesium-Legierungen.
    Weiter eine andere Aussage: Magn. hat geringe Härte u. hohe Korrosionsanfälligkeit.


    In Legierung mit Aluminium - geringe Dichte - geringes Gewicht damit hohe Festigkeit u. Korrosionsbeständigkeit u. Eignung für Kfz-Bau, Flugzeuge u. Schiffe.


    Die US Saturn V-Rakete ist aus einer Magn.-Legierung aus 85% Magnesium, 14% Lithium u. 1% Aluminium gebaut worden!


    Es gibt Legierungen mit Zink,Silizium, Kupfer, Nickel usw. und man hat offensichtlich die Festigkeits- u. Korrosionsprobleme recht gut im Griff!


    Die immer wieder diskutierten Probleme mit Magnesium-Rädern sind für mich Relikte aus einer vergangenen Zeit, als man das Metall Magnesium noch nicht in den erforderlichen Legierungen zur Verfügung hatte.


    Racepa

  • danke für deine erklärung.trotzdem wundert es mich dann noch mehr warum gerade in einem gut finanzierten und populären entwicklungsbereich das magnesium wieder verworfen wurde.... das werden wohl nur die beteiligten wissen.


    ich werde mir auch gleich mal die seite über kleinmotorengehäuse anschauen.


    und nun zurück zum thema.

  • Warum Entwicklungen unterdrückt werden usw...
    das musst du immer die Verantwortlichen fragen müssen...
    es gibt ja genug Fälle davon...


    Hier will einer Mg "ausrotten"


    Dort will einer (wär' ja schön, wenn's nur einer wäre :frowning_face: = die 2T ausrotten...


    und es geht gerade so weiter...

    4 Takte sind 2 Takte zu viel

  • Duke,


    wenn in einer ganz begrenzten Branche die Entwicklung vom Magnesium bzw. seiner Legierungen weggeht, so will niemand etwas ausrotten!
    Es können technische, kaufmännische oder auch andere, wie Image-Gründe sein, die so eine Entscheidung bewirken.


    Wenn jemand darauf kommt, das dies dann wieder Vorteile bringt, dann macht man halt wieder weiter! Ist überhaupt kein Drama, sondern der Lauf der Dinge!


    Und wenn wirklich große Branchen, wie der Automobilbau, wieder verstärkt auf den Einsatz von Magnesium-Legierungen setzen, so zeigt dies eindeutig, dass es um Magnesium doch nicht so schlecht bestellt ist!


    Hat aber mit 2Takter ausrotten überhaupt nichts zu tun!


    Wenn Du mehr über Hintergründe Zweitakter wissen willst, dann beschäftige Dich mal mit Audi 50er/ 60er-Jahre.


    Die haben die Zweitakt-Fahne im PKW-Bau hochgehalten, bis der Markt, beeinflußt durch viele Umstände, sich vom Zweitakter abgewandt hat und Viertakter ins Programm genommen werden mussten.
    Das hat sie sogar ihre Unabhängigkeit gekostet!


    Racepa