Kaufentscheidung Cagiva mito 125 8p oder n3

  • Hallo zusammen,

    mit dem Erwerb des b196 möchte ich mir einen Jugendtraum erfüllen, und zwar eine Cagiva Mito 125. Kann mich aber noch nicht so ganz entscheiden ob es eine 8p oder eine n3 werden soll :grinning_face_with_big_eyes:.

    Was gibt es noch für Unterschiede außer des 7 Gang und 6 Gang getriebe, und der möglichkeit die 8p offen zu zulassen?

    Ist der Motor der n3 robuster?

    Über Infos würde ich mich sehr freuen :smiling_face_with_smiling_eyes:

    PS falls vielleicht jemand seine los haben möchte bin ich ganz Ohr :slightly_smiling_face:

  • Italia87

    Changed the title of the thread from “Kauf Entscheidung 8p oder n3” to “Kaufentscheidung Cagiva mito 125 8p oder n3”.
  • Hi


    Achtung jetzt kommt viel Text. Falls ich groben Unfug schreiben sollte bitte gerne korrigieren.


    Der größte Unterschied ist schon mal das Alter der Moppeds.


    Die 8P wurde von 1990 bis 2000 gebaut.

    Die N3 von 2001 bis ca. 2012 (beim Bauzeitende bin ich mir nicht 100% sicher).


    Die 8P hat von 1990 bis 1993 noch die erste "alte" Verkleidungsform und bis 1991 auch noch keine Upside Down Gabel. Der Siebengang Motor (Typ 5P) ist aber schon drin und ab Werk gibt es nur die offene Version die in Deutschland mit bis zu 22kW eintragungsfähig ist.


    Ab 1994 folgte die bekannte "Ducati 916" Verkleidung und der Name wurde zu Mito Evolution. Immer noch mit dem 5P Motor und nur offen. Ab 1995 gab es sowohl den bisherigen Dell'Orto PHBH 28 RD Vergaser als auch den Mikuni TM 35.

    Ab ca. 1997 wurde dann parallel zur offenen auch eine erste "werksgedrosselte" 11kW-Variante angeboten, aber immer noch mit dem Siebengang Motor.


    Im Jahr 1999 folgte dann die Umstellung auf den Sechsgang-Motor (Typ N1) und es gab diese Variante nur noch mit PHBH 28 BD Vergaser und max. 11kW aber nicht offen. Die Verkleidungsform bleibt beim Ducati 916 Design aber jetzt mit Sechsspeichen Felgen anstelle der Dreispeichen. Das Modell wird oft Mito Evolution II genannt. Diese letzte 8P mit N1 Motor wurde bis 2000 gebaut.

    Streng genommen gilt das bekannte Datenblatt zur Entdrosselung auf 22kW für diese letzten 8P Modelle gar nicht mehr, weil dort explizit steht: Bis Baujahr 1999 mit 7-Gang Motor 8P. Trotzdem könnte die Eintragung noch klappen wenn der Prüfer nicht so genau hin schaut.


    Allen 8P Modellen ist gemeinsam, dass sie noch nach keiner Euro-Abgasnorm geprüft sind sondern nach der Vorgängernorm ECE R40-01.

    Außerdem gibt es für die 8P noch keine gesamteuropäische Typprüfung sondern nur nationale Typprüfungen bzw. in Deutschland sogar nur Einzelbetriebserlaubnisse.



    Mit der Einführung der N3 ab 2001 ändert sich genau das. Die N3 erhält eine EU Betriebserlaubnis und ist nach Euro 1 homologiert. Erreicht wird das durch einen U-Kat im Krümmer.

    Ansonsten ändert sich erstmal fast nichts. Der Motor ist weiterhin der N1. Verkleidungsdesign und Felgen bleiben auch wie bei der letzten 8P, sodass auch die N3 Modelle bis ca. 2007 als "Evolution II" bezeichnet werden. Allerdings gibt es von Anfang an bei der N3 keine typgeprüfte und ohne Weiteres zulassungsfähige Variante mit mehr als 11kW.

    Warum weiß wohl nur Cagiva selbst, die Aprilia RS 125 wurde z.B. noch bis Produktionsende 2012 mit mehr als 11kW angeboten.


    Die nächste Weiterentwicklung folgt Mitte 2004. Jetzt ist die Mito N3 nach Euro 2 homomogiert. Die offizielle Leistungsangabe ist 10kW. Sonst gibt es weiterhin keine Nennenswerten Änderungen an Technik und Design.


    Bis hierher ist wohl eine (illegale) Entdrosselung noch mit relativ überschaubarem Aufwand möglich. Die detaillierten Unterschiede zu früheren 8P bei Zylinder, Zylinderkopf, Zündung, Krümmer und Vergaserabstimmung etc. kenne ich aber nicht, da müssen andere Experten was dazu sagen.


    Zirka um 2007 hat sich dann wohl zunächst das Zündsystem geändert.


    Spätestens ab 2008 war die N3 dann nach Euro 3 homologiert, wofür einiges am Antrieb "elektrifiziert" und modifiziert wurde. Ein Sekundärluftsystem kommt dazu. U.A. hat der Krümmer jetzt zwei Kats, die Ölpumpe wird elektrisch angetrieben, der Vergaser ist jetzt ein VHST 28 CD anstelle des bisherigen PHBH 28 BD. Soweit mir bekannt hat dieser Vergaser einen TPS Sensor und es wird auch ein elektrisch angesteuertes Zusatzluftventil verwendet. Ausgewertet und gesteuert werden die elektrischen Komponenten (auch die Zündung und Auslassteuerung) jetzt von einer ECU von Dell'Orto.

    Die offizielle Leistungsangabe ist jetzt 9kW.

    Außerdem erhält die Mito auch eine neue Frontverkleidung und ein neu gestaltetes Heck und heißt bis Produktionsende Mito SP 525.


    Ich bin mir nicht 100% sicher ob die Umstellung von Euro 2 zu Euro 3 und die neue Verkleidung und Umbenennung in Mito SP 525 in einem Zug passiert sind und wann genau (2007? 2008?). Oder gab es noch Mitos mit Ducati 916 Design, die schon die Euro 3 Technik hatten?


    Zur Zuverlässigleit würde ich vermuten, dass sich die Motoren nichts schenken, speziell wenn sie mit den maximal erlaubten 11kW für B196 betrieben werden. Das setzt natürlich voraus, dass nichts verbastelt wurde oder bei den älteren Baujahren die Drosselung auch fachgerecht und vollständig gemacht wurde.

    Ich schätze mal, dass es viel mehr auf den individuellen Zustand des Moppeds ankommt.


    Das die 8Ps eben einfach generell älter sind hab ich ja schon geschrieben.

    Speziell in den ersten Baujahren 1990 bis 1993 gab es noch ein deutlich anderes Design, wenn man da drauf steht bleiben einem nur diese alten Modelle übrig. Außerdem gab's in diesem Zeitraum viele kleine Änderungen an Zylinder, Kopf, Kolben, Krümmer... Für einen Mito Einsteiger, noch dazu wenn du "nur" mit 11kW rumfahren willst vielleicht eher "unübersichlich".


    Ich denke die 8P ab 1994 bzw. die früheren N3 bis ca. 2006 sollten in entsprechendem Zustand alle Spaß machen. Ob die Euro 3 Modelle tatsächlich im Originalzustand in irgendeiner Weise "schlechter" sind als frühere Moppeds kann ich nicht beurteilen.


    Ein Nachteil einer 8P KANN es sein, dass diese Modelle in Deutschland nicht typgeprüft und nur mit Einzelbetriebserlaubnis verkauft wurden. Oft ist durch mehrmaliges drosseln/entdrosseln der Originalzustand nicht mehr bakannt. Ohne Typprüfung ist es für den TÜV dann nicht so einfach erkennbar was er z.B. beim entdrosseln von 80km/h auf 11kW ohne vmax-Begrenzung für Daten für die Eintragung verwenden soll. Das ist zwar "nur" ein bürokratischer Nachteil aber evtl. doch sehr nervig wenn man sein Traummopped schon hat aber es an der Bürokratie zwickt.


    Soweit meine Infos und Einschätzung. Habe aber selber keine Mito, also gerne korrigieren oder ergänzen.


    VG

    "Heute ist die gute alte Zeit von morgen", Karl Valentin

  • Ja in erster Linie geht es um die Evo, also um ducati Design.

    Vielen Dank für die gute Aufklärung, soviel hab ich nicht gefunden gehabt.